„GleisGeisterei“ im Theater Fischbachau
Mit „GleisGeisterei“ bringen die Fischbachauer Theaterspieler wieder eine Komödie auf die Bühne. Foto: Theatergruppe Fischbachau
Theaterpremiere
Ein Gleisgeist mischt ein beschauliches Örtchen und das Leben so einiger Einwohner auf. Sie wissen nicht was ein Gleisgeist ist? Na dann wird es aber Zeit. Die Theatergruppe Fischbachau bringt die gleichnamige Komödie „GleisGeisterei“ von Ralph Wallner ab Ende Januar bis Anfang Februar im Klostersaal Fischbachau auf die Bühne.
Er liebt Amore und schöne Frauen, ist charmant aber etwas schräg und hat vor allem eine ganz spezielle Fähigkeit: er kann in der Zeit zurückspringen. Der Gleisgeist Giacomo taucht eines Nachts an einem verwaisten Bahnsteig auf und der ominöse Fremde in Schwarz sorgt in dem bisher eher unscheinbaren Örtchen für ordentlich Wirbel. So die Kurzfassung der Komödie in drei Akten aus der Feder des bayerischen Autors Ralph Wallner. Nicht zum ersten Mal bringen die Theaterspieler der Broatnstoana Trachtler ein Stück des selbst als Regisseur und Schauspieler tätigen Münchners auf die Bühne.
Lustige Stücke im Fischbachauer Theater
Bereits 2009 spielte die Theatergruppe Fischbachau „Schmugglerbazi“, im Jahr 2018 dann „Verhexte Hex“. Der ganz besondere Humor von Ralph Wallner überzeugt die Gruppe um Spielleiter Christian Scherl immer wieder. „Der etwas derbe Humor und die Stücke in Mundart gefallen uns einfach“, erklärt der Regisseur, der seit 2014 die Theateraufführungen der Fischbachauer leitet. Unterstützt wird er bei der Auswahl immer von Vroni Spiel, die ebenfalls auf der Bühne im Klostersaal steht. „Wir spielen gerne lustige Stücke, das ist uns wichtig. Die Leute sollen was zum Lachen haben und es sollen nicht immer die typischen bayerischen Stücke sein.“
Der bayerische Theaterautor Ralph Wallner schrieb das Stück. Foto: MZ
Nach zwei Jahren pandemiebedingter Spielpause, sind nun alle wieder „heiß drauf, auf der Bühne zu stehen“, freut sich der Spielleiter. Auch das Publikum ist froh, dass das Fischbachauer Theater wieder spielt. Schon fast alle Termine sind ausverkauft, noch vor dem Start hat sich das Team um Christian Scherl deshalb entschieden, eine Zusatzvorstellung anzubieten. „Die Nachfrage ist enorm, das freut uns natürlich wahnsinnig.“ Alle, die eine der begehrten Karten ergattern konnten, dürfen sich auf einen lustigen Abend mit dem Gleisgeist Giacomo und den überraschten Dorfbewohnern freuen.
Ein charmanter Gleisgeist
Vor allem der Bahnhofskiosk-Betreiber, der Standl-Hans, wittert mit der besonderen Fähigkeit des Geistes eine Chance, seinem Leben rückwirkend eine drastische Wendung zu geben. Denn er hat vor einigen Jahren verpasst, der Liebe seines Lebens seine Gefühle zu gestehen und das bereut der Standl-Hans zutiefst. Doch nicht nur er, sondern auch zwei lustige Landstreicher, der verpeilte Bürgermeister und seine Frau, das vergessliche Radieserl-Reserl und zwei weitere Damen, mit ganz unterschiedlichen Interessen am Standl-Hans komplettieren die Besetzung dieses humorvollen Stücks.
Bei den Proben für „GleisGeisterei“. Foto: TF
Da die Geschichte an einem Bahnhof spielt, wird auch die Bühne im Klostersaal Fischbachau nicht mehr wiederzuerkennen sein. Mit Bahnsteigkante und Kiosk, so wie sich das eben gehört. „Das ist schon ein aufwendigeres Bühnenbild. Aber wir haben Gott sei Dank ein paar Schreiner und Zimmerer unter den Schauspielern und einen Maler der uns immer wieder hilft“, sagt Christian Scherl. Der Spielleiter selbst steht nicht mehr auf der Bühne seit er Regie führt: „Regie führen und Spielen sind für mich zwei paar Stiefel. Vor der Bühne sieht man viele Dinge, die man auf der Bühne gar nicht bemerken würde.“ Er freut sich, dass es nun endlich wieder losgehen kann und das Publikum mit „GleisGeisterei“ einen vergnüglichen Abend genießen darf.
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