Kunst für Haus und Garten
Skulptur von Ursula-Maren-Fitz (links), Tonarbeit von Christa Kisselmann und Fotokunst von Temel Nal. Foto: Maik Strassner
Ausstellung in Gmund
„Leben (Sie) mit Kunst?“ fragen fünf Künstler und Marian Lladó, in deren Haus und Garten in Moosrain jetzt eine Symbiose von Kunst und Einrichtung, sowie Licht zu sehen ist, eine Einladung, das eigene Zuhause mit Kunst aufzuwerten.
Auch Bildhauer, Maler, Fotografen müssen ihre Arbeiten vermarkten, nicht jeder ist ein Jeff Koons oder Gerhard Richter und verdient mit seiner Kunst Millionen. Im Gegenteil. Nur ganz wenige Künstler im Landkreis können von ihrer Arbeit leben. Deshalb ist die Initiative von Marian Lladó, Kunst und Kommerz zu verbinden, ein durchaus soziales Anliegen.
Derzeit hat sie Cornelia Hammans, Christa Kisselmann, Ursula-Maren Fitz, Temel Nal und TOBEL eingeladen, ihre Werke im Haus und im Garten zu präsentieren. Sie sagt: „Wir stellen kleine und große Werke für innen und außen, für jeden Geschmack und für jeden Geldbeutel aus“. Das Ganze wird im Zusammenhang mit ihrer Innen- und Gartengestaltung und mit Lichtdesign präsentiert.
„Welle“ von Cornelia Hammans. Foto: Maik Strassner
Gleich am Eingang empfangen den Besucher die drei weiblichen Figuren „Die Leichtigkeit des Seins“ von Cornelia Hammans, die hier aber nicht als Gruppe, sondern als Einzelskulpturen angeordnet sind. Die Künstlerin zeigt Werke aus allen Phasen ihres Schaffens. Weibliche gegenständliche Arbeiten ebenso, wie stark abstrahierte. Vor dem Eingang stehen ihre schmalen Stelen zur Begrüßung. Sie hat Bronzen mit den Inhalten „Rückgrat“ oder „Phönix“ geschaffen und sich in jüngster Zeit dem Thema „Natur gewidmet. Diese Arbeiten stellen die unbändige Kraft dar, die im Leben steckt.
Auch Ursula-Maren Fitz ist mit sehr unterschiedlichen Arbeiten vertreten. Die Waakirchnerin, die soeben für ihre Glas-Stacheldraht-Arbeit „Vanitas“ mit dem Kunstpreis der Stiftung Sparkasse Bayreuth ausgezeichnet wurde, zeigt weibliche und männliche Bronzen unterschiedlicher Formgebung ebenso wie Glas-Metall-Verbundarbeiten. Im Garten fallen sofort ihre „Ufos“ auf, die sie mit glatter und gefälteter Oberfläche gearbeitet hat, dasselbe Prinzip ist bei zwei Körpern angewandt. Die Verletztlichkeit des Menschen ist ein wichtiges Thema bei der Künstlerin, das in unterschiedlicher Technik und Formgebung auftaucht.
„Vanitas“ von Ursula-Maren Fitz. Foto: Ugur Can
Christa Kisselmann arbeitet in Ton. Auch sie hat sehr unterschiedliche Formen und Oberflächen in ihren Arbeiten ausprobiert. Bei ihren gegenständlichen Arbeiten fallen die üppigen Frauen ebenso auf wie die schmalen Paare. Im Flur findet man das Tänzerpaar, drinnen einen Widderkopf. Die Oberflächen sind teils lasiert, teils naturbelassen.
Der Valleyer Bildhauer TOBEL, mittlerweile in der ganzen Welt mit seinen Steinskulpturen zu Hause, hat seine ureigene Darstellungsart gefunden. Er bearbeitet den Stein innen und lässt die äußere Form unangetastet. Oft dreht er Spiralen durch den Stein hindurch und erzeugt damit eine gewisse Transzendenz. In Marian Lladós Garten wird der Besucher von einer Sandsteinstele empfangen.
Einmalige Fotografie
Die Arbeiten der vier Bildhauer ergänzt Temel Nal mit Fotografie. Der Münchner Künstler arbeitet seit 20 Jahren mit einer von ihm entwickelten, leider geheimen, Technik, die fantastische Effekte erzeugt. Damit schafft er aus Objekten abstrakte Farbkompositionen, allein durch Fotografie, nicht durch Nachbearbeitung. Dreidimensional wirkt das Bild der Hackerbrücke, wunderbare Farbspiele sind in den Bildern von Blumen zu sehen, Kraft und Energie in Autoabbildungen. Einmalig und voller Spannung.