Gruppe Tal

In Erinnerung an die Gruppe Tal

Hilge Dennewitz: Porträt Edi Streibl. Foto: MZ

Ausstellung in Gmund

In diesem Jahr wird die Künstlervereinigung gmundart 20 Jahre alt. Sie feiert das mit einer großen Ausstellung im Jagerhaus. Bereits jetzt aber präsentiert sie in der Raiffeisenbank Gmund eine Ausstellung der ehemaligen Künstlergruppe Tal, ein Vorgänger der gmundart.

In den siebziger Jahren gründete sich die Gruppe Tal, die über fast 20 Jahre lang im Tegernseer Tal aktiv war, bevor sie sich in die Kunstausstellung Tegernseer Tal eingliederte. Ein Großteil der Künstler der Gruppe Tal stammte aus Gmund, so Eduard Streibl, Hilge Dennewitz, Peter Keck, Hansi Weidinger, Hans Schneider, Kurt Gmeineder, Helga Lucia Kordecki und Waki Zöllner. Dazu kamen aus Tegernsee Gisela und Herbert Beck, sowie der Bildhauer Albert Stabl aus München.

Sie vereint jetzt die Präsentation in der Filiale Gmund der Raiffeisenbank. Zwei Bilder der vertretenden Künstler hängen im Erdgeschoss dauerhaft, „Blumenstrauß“ von Waki Zöllner und „Seeufer“ von Hansi Weidinger.

Gruppe Tal
Waki Zöllner: Blumenstrauß. Foto: MZ

Im Obergeschoss trifft der Besuchende auf farbenfrohe in Rottönen leuchtende Bilder von Kurt Gmeineder, dazwischen ein Akt von Edi Streibl. Der 2007 verstorbene Künstler engagierte sich aktiv in der Gruppe Tal und der gmundart und war als vielseitiger Kunstschaffender auch überregional bekannt.

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Kurt Gmeineder „Abendrot“ und Toskana“. Foto: MZ

Er malte und zeichnete abstrakt und gegenständlich, seine Sujets waren Landschaften ebenso wie zeitkritische Themen. Er schuf Installationen, Skulpturen, war auch literarisch tätig und liebte die Musik. In der Ausstellung sind zwei Akte des Künstlers, der eine große Lücke bei seinem Tod hinterließ, zu sehen.


Edi Streibl: Akt II. Foto: MZ

Ein Porträt von Edi, oder Eduardo Streibl, wie er sich selbst nannte, hat Hilge Dennewitz gemalt. Es ist neben dem „Bach am Ödberg“ und dem „Wasserfall bei 7 Hütten“ in der Ausstellung zu sehen und erinnert an den Verstorbenen.

Auch Gisela und Herbert Beck haben eine unschließbare Lücke in der Künstlerlandschaft des Tegernseer Tals hinterlassen. Herbert Beck war und ist mit seinen farbintensiven Aquarellen eine der bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten der Region und überregional bekannt. Sein Sohn Michael, Vorsitzender der Gulbransson-Gesellschaft, pflegt in seiner Düsseldorfer Galerie aber auch in Tegernsee sein Erbe.

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Herbert Beck „Flora“ und Gisela Beck „Dame mit Hut“. Foto: MZ

Gisela Beck fand erst spät wieder zu ihrem malerischen Schaffen zurück, nachdem sie sich voll auf die Unterstützung ihres Mannes konzentriert hatte. Mit ihren ausdrucksstarken Porträts, insbesondere von Frauen, bereicherte sie die Kunstszene. Sie starb 2015.

Lesetipp: Gisela und Herbert Beck in den KulturBegegnungen Nr.9

Im selben Jahr verstarb Waki Zöllner. Er war eine schillernde Persönlichkeit, dessen künstlerisches Werk sich schwer einordnen lässt. Er malte abstrakte und gegenständliche, sehr farbintensive Bilder und er schuf große Installationen. Mit seinem Werk „Atoll“, einer riesigen Fiberglas-Skulptur schaffte er es in das Guiness-Buch der Rekorde, aber seine Werke sind auch von München bis New York in Galerien vertreten.


Rudi leitner „Waldweg“ und Priska Büttel „Iris“ und „Mohn“. Foto: MZ

Rudi Leitner lebte und wirkte zwar in Hausham, war aber in der Gruppe Tal vertreten. Der Künstler, dem zu seinem ersten Todestag 2023 eine große Gedächtnisausstellung gewidmet wurde, ist durch seine präzise Malkunst bekannt und beliebt. Auch in Gmund ist ein realistisches Landschaftsbild von ihm zu sehen.


Helga Lucia Kordecki „Sillleben“. Foto: MZ

Auch Helga Lucia Kordecki besticht immer wieder durch ihre feine, meditative gegenständliche Malerei, die von Melancholie ebenso wie von schlichter Schönheit erzählt. Ein Stillleben und ein gut verpacktes Geburtstagsgeschenk zeugen von ihrer malerischen Qualität.

Diese ist auch das Merkmal der Arbeiten von Peter Keck, der immer wieder durch neue Entwicklungen in seiner Malerei überrascht. Als enger Freund von Herbert Beck war er maßgebend an der Ausstellungstätigkeit der Künstlergruppe Tal und der gmundart beteiligt.


Peter Keck „Waldlichtung“. Foto: MZ

Neben ihm und Kurt Gmeineder sind das auch Hans Schneider und Hansi Weidinger. Der Grafiker Hans Schneider lässt in seinen Bildern seine Neigung zu Kalligrafie ebenso deutlich werden, wie er zeitkritische Themen aufgreift. Hansi Weidinger geht einen anderen Weg. Er lässt Betrachtende in seinen großen Landschaftsbildern eintauchen und spazieren gehen.


Hans Schneider „REMP“ und „Die Freiheit nehm ich mir“. Foto: MZ

Mit zwei Blumenbildern von Priska Büttel wird die Ausstellung ergänzt. Die vielseitige Künstlerin, die als Fotografin, als Filzkünstlerin oder mit Installationen alljährlich die gmundart bereichert, hat hier zwei abstrahierte kreidearbeiten präsentiert.

Die Ausstellung ist noch bis Ende Mai in der Raiffeisenbank in Gmund zu sehen.

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