Der Minister und Edgar Wallace
Michael Piazolo, Regina Weber-Töpel, Klaus Beckschulte, Rixta Rausch, und Astrid Güldner mit Kindern aus dem Kindergarten Straß und der Grundschule Hausham. Foto: MZ
Auszeichnung in Miesbach
Zum 18. Mal bereits konnte sich „Buch am Markt“ über das Gütesiegel für Leseförderung freuen. Dieses Mal aber kam die Auszeichnung aus prominenter Hand. Bayerns Kultusminister Michael Piazolo war eigens nach Miesbach gekommen und gestaltete die Übergabe äußerst lebendig.
Seine Rede richtete der Minister direkt an die Kinder aus dem Kindergarten Straß und der Grundschule Parsberg, die in die Miesbacher Buchhandlung gekommen waren und andächtig dem Geschehen lauschten.
Der Minister sprach mit den Kindern. Foto: MZ
Was denn Gütesiegel bedeute, fragte er. Güte meine, dass hier ein guter Ort sei mit guten Büchern und guten Leuten. Und Siegel, so wusste ein Kind, komme von Sieger. Ja und von etwas besiegeln, also festlegen, ergänzte der Minister. Bücher, so erklärte er, erzeugen Bilder im Kopf, bei jedem andere. Und hier könne man Bücher erwerben und da sei jemand, der berät.
Claudia Reiserer, Direktorin des Gymnasiums Miesbach, Deutschlehrerin Frau Schenk, Rixta Rausch, Minister Michael Piazolo und Miesbachs 2. Bürgermeisterin Astrid Güldner. Foto: MZ
Der Minister, so erklärte Klaus Beckschulte, Vorsitzender des Landesverbandes Börsenverein des Deutschen Buchhandels, den Kindern, sei der Chef, also der Oberlehrer von all den Lehrern in der Schule. Er wiederum stelle die Verbindung zu den Buchhandlungen her und so überreiche man heute das Gütesiegel gemeinsam an „Buch am Markt“. Auch er bezog die Kinder ein und fragte, was denn am Lesen gut sei. „Weil man besser lernen kann“, sagte eine Schülerin. Richtig, aber es mache auch Spaß, ergänzte Klaus Beckschulte.
Michael Piazolo und Klaus Beckschulte überreichten die Auszeichnung. Foto: MZ
Rixta Rausch, die gemeinsam mit Rosa Bauer das „Buch am Markt“ führt, hatte die prominenten Gäste begrüßt, ebenso auch Lehrer der Schulen und Erzieherinnen der Kindergärten. Im Namen der Stadt Miesbach hieß 2. Bürgermeisterin Astrid Güldner die Gäste willkommen und betonte die Wichtigkeit der kompetenten Beratung. „Wir sind privilegiert, dass wir das Buch am Markt haben, wir brauchen kein amazon“, sagte sie.
Rixta Rausch begrüßte die Gäste. Foto: MZ
Schließlich sei es nicht ganz einfach, für jedes Kind das richtige Buch zu finden, die Seele des Kindes zu erfassen. Wie denn das bei ihm gewesen sei, fragte sie den Minister nach seinen Lieblingsbüchern der Kindheit. „Hanni und Nanni“ und „Fünf Freunde“ war die Antwort. Sie selbst habe „Räuber Hotzenplotz“ und „Die kleine Hexe“ geliebt, meinte Astrid Güldner.
Die Gütesiegel für das Buch am Markt. Foto: MZ
Sie gratulierte dem Team um Rixta Rausch zum 18. Gütesiegel und sagte: „Ihr werdet heute erwachsen.“ Damit sich Michael Piazolo und Klaus Beckschulte an Miesbach als den Hort der Kultur erinnern, überreichte sie ihnen Porzellan-Löwen.
Auch Regina Weber-Töpel hatte Geschenke mitgebracht. Seit 20 Jahren ist sie im „Buch am Markt“ für die Kinderbuchabteilung zuständig. Die Kindergartenkinder erhielten eine Lesekiste, die Schüler je eine Lesetüte und auch für die Schulbibliotheken hatte sie Lesefutter parat.
Regina Weber-Töpel ist für die Kinderbuchabteilung zuständig. Foto: MZ
Was er denn heute lese, wurde Michael Piazolo gefragt. „Im Auto lese ich Akten und auf dem Nachttisch liegt ein alter Edgar Wallace Krimi.“ Er versuche vor dem Einschlafen, keine Mails mehr zu lesen, sondern mit dem Krimi abzuschalten. Aber er habe auch gern Karl May und Thomas Mann gelesen. „Das wechselt je nach Lebensphase.“ Bücher seien tolle Lebensbegleiter.
Zum Weiterlesen: Gedanken zum Welttag des Buches