Handfeste Ergebnisse
Bei der von der SMG organisierten Wertschöpfungstour am 23. April im Rahmen der Konferenz „Anders wachsen“. Foto: Johann Holzinger
Diskussionrunde in Weyarn
Das Anliegen ist es, mehr Menschen für ein Leben fern des Wachstumswahns zu gewinnen, dabei alle Möglichkeiten zuzulassen, möglichst wenig zu missionieren und niemanden in ein moralisches Abseits zu stellen, stattdessen mit praktischen Beispielen zu werben und die Kreativität der Menschen zu fördern. Darüber waren sich die Teilnehmer des Gesprächsrunde im Bürgergewölbe der Gemeinde Weyarn, unter ihnen auch Ökomodellregionsmanagerin Marika Kinshofer, einig.
Es wurde auch betont, dass die Gemeinschaft Gleichgesinnter und die Vernetzung bestehender Organisationen und neuer Initiativen wesentliche Aspekte der Veranstaltung waren und weiter geführt werden sollen. Ebenso wichtig aber wie die Mitgestaltung des Einzelnen sei die Einbeziehung der Politik. Ein ganz wichtiger Punkt sei die schrittweise Veränderung des Alltags, nachdem man sich theoretisch ein Bild über nachhaltiges Leben gemacht habe.
Ernährung, Energie, Gesundheit und vieles andere
Dabei sind sehr unterschiedliche Bereiche des Lebens angesprochen. Zum einen geht es um Ernährung, wobei biologisch hergestellte regionale Produkte den Vorzug haben sollten. Die Radltour, die die Standortmarketing-Gesellschaft am 23. April rund um den Tegernsee zu Betrieben der Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung biologischer Produkte organisiert hatte, war sehr erfolgreich, derartige Führungen sollten fortgesetzt werden, meinte Kinshofer. Zum anderen geht es um Energie und Mobilität, hier spielt für das Energiesparen auch der Geldbeutel eine Rolle, wie Josef Kellner, Vorsitzender der Energiewende Oberland meinte.
Es geht um neue Formen der Ökonomie, insbesondere die Gemeinwohlökonomie, deren Vertreter aus dem Mangfalltal Harro Colshorn leider verhindert war, an dem Treffen teilzunehmen, aber bei weiteren Aktivitäten zur Verfügung stehen möchte. Auch die Gesundheit ist ein wichtiger Aspekt, Wolfgang Huber betonte die Verflechtung von Gesundheit und sozialem Umfeld ebenso wie die Sinnfrage beim Älterwerden.
Veranstaltungsserie ab September
Um Heranwachsende mit dem Thema vertraut zu machen, ist die Bildung Nachhaltige Entwicklung, besonders wichtig. Bernd Villwock aus Weyarn will zu diesem Thema praktische Beispiele aus dem Landkreis sammeln und dokumentieren. Persönliche Lebensführung, Veränderung, inneres Wachstum sind Themen, denen sich die Spurwechsel-Initiative widmet.
Wie all das noch mehr in das öffentliche Bewusstsein gebracht werden kann, war das Thema des Abends. Und es kam zu handfesten Ergebnissen. Eine Vorbereitungsgruppe mit Christof Langer vom Katholischen Kreisbildungswerk wird für das kommende Jahr ab September eine Serie von Veranstaltungen unterschiedlichster Art an verschiedenen Plätzen im Landkreis planen. Dazu gehören Besichtigungen von Betrieben der Erzeugung und Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte ebenso wie Workshops und Vorträge zu dem breiten Themenspektrum.
Kultur und Forschung
Ein ganz wichtiger Aspekt, um Menschen das etwas sperrige Nachhaltigkeitssthema nahe zu bringen, ist die Kultur. Mit Theater, Musik, Literatur und Kunst lassen sich ganz andere Wahrnehmungen als über die rein intellektuelle Schiene erzeugen. Ingrid Huber, Kulturmanagerin vom Kultur im Oberbräu Holzkirchen, schlug vor, im kommenden Jahr im Kultur im Oberbräu eine Folgeveranstaltung zu organisieren, in der die Kultur im Mittelpunkt steht, aber auch kreative Ideen vorgestellt werden können.
Dazu sollen Schulen eingebunden werden, vielleicht ein P-Seminar eines Gymnasiums zum Thema installiert werden, eine Vernetzung mit „Jugend forscht“ wurde ebenso vorgeschlagen. Die fünfköpfige Vorbereitungsgruppe fängt sofort mit der Arbeit an.