Hartmut Neumann ist Professor für Malerei an der Akademie in Braunschweig und langjähriger Künstler der Galerie Beck & Eggeling. Er konstruiert mit seinen Werken eine höchst eigene Welt: seine Arbeiten entführen den Betrachter in einen Mikro- und Makrokosmos, der auf den ersten Blick unversehrt und harmonisch erscheint, aber bei näherer Betrachtung unheimliche Abgründe offenbart. In seiner Bildsprache prallen Elemente des Realen, des Unbewussten, der Mythologie und des Zufalls aufeinander, um eine verwirrende Symbiose einzugehen. Mit leuchtenden Farben aber auch düsteren Hintergründen, eröffnet Hartmut Neumann einen Blick ins Unendliche.
Hartmut Neumann hat eine abstrakte, skulpturale, utopische und inszenierte Sicht auf die Natur. Die schier unerschöpfliche Fülle seines Formenrepertoires ist getragen von der Idee der Kunst- und Wunderkammer, wo »Artificialia« und »Naturalia« wie in einem Mikrokosmos des Universums eng verzahnt wurden. Neumanns rätselhafte Bilderfindungen zeichnen sich durch Opulenz und überbordenden Detailreichtum aus. Es ist ein hermetischer Ort, jenseits aller in der äußeren Wirklichkeit erfahrbaren Orte. Diese artifizielle Natur scheint jedoch ohne jeden Vergleich zu sein. Die Herausbildung der Künstlichkeit als Natur und der Natur als Artefakt macht Hartmut Neumanns einzigartige Position in der gegenwärtigen Kunstlandschaft aus.
Die Gemälde London 2210, Peking 2210 und Sydney 2210 zeigen, wie sich der Künstler diese Metropolen im Jahre 2210 vorstellt. Es geht um Überwachsungen, die Natur übernimmt wieder, teils sind es positive Eindrücke mit lichten Farben und einer üppigen Pflanzenwelt, teils sieht es bedrohlich aus.
London 2210
Peking 2110
Sydney 2110