Herbert Beck in London
Mit einer ausgewählten Präsentation später Werke wird ab morgen, 1. März, dem Tegernseer Künstler Herbert Beck in London gedacht werden. Der im Dezember 2010 verstorbene Maler hatte noch zu Lebzeiten diese Ausstellung mit dem Besitzer der Galerie Connought Brown, Anthony Brown, geplant, als dieser ihn in seinem Haus am Tegernsee besuchte.
Jetzt ist vom 1. bis 31. März in einer der führenden Galerien Großbritanniens, im Herzen Londons am Piccadilly, Herbert Beck zu sehen. Die Galerie hat sich auf den französischen Impressionismus, den Post Impressionismus und Moderne Meister spezialisiert. Hier findet der Kunstfreund Malerei von Renoir, Pissarro, Degas, Picasso, Matisse, Chagall, Munch, Miro ebenso wie Skulpturen von Henry Moore. Die Galerie Beck&Eggeling in Düsseldorf, die den Nachlass Becks verwaltet, hat den Kontakt hergestellt.
Es war seine Frau Gisela, die im Jahre 1952 mit Bildern ihres Mannes in die renommierte Galerie Cammeter nach Hamburg reiste und eine Ausstellung initiieren konnte. Herbert Beck hatte eigentlich nach Wunsch des Vaters Goldschmied werden sollen, aber er belegte an der Leipziger Kunstakademie auch Kurse bei den berühmten Zeichner Max Schwimmer. Dort traf er seine spätere Frau Gisela. Nachdem Herbert Beck von den russischen Besatzern inhaftiert worden war, gelang ihm mit seiner Frau die Flucht in den Westen.
In Bayern fanden sie eine neue Heimat und Herbert Beck konnte sich durch seine erste Austellung in Hamburg, auf dem internationalen Kunstmarkt etablieren. In Hamburg traf er den großen Emil Nolde, der von den Ölbildern Becks sehr angetan war,
Die Malweise Noldes mit den expressiven Licht- und Farbwirkungen studierte Beck intensiv und er begann sich mit Aquarellmalerei auseinanderszusetzen. Das wurde insbesondere wichtig als er sich 1984 wegen einer Lösungsmittelunverträglichkeit ganz von der Ölmalerei trennen musste. Fortan widmete er sich nur noch dem Aquarell. Ihm gelang es, das Geheimnis der Farbenglut im Aquarell zu entschlüsseln und so wurden seine Bilder zu großartigen Zeugnissen moderner Malerei.
1988 besuchte ihn der New Yorker Galerist Leonard Hutton am Tegernsee und war tief beeindruckt von seinen Werken. Er bezeichnete Beck als bedeutenden Vertreter der zweiten Generation deutscher Experessionisten und widmete ihm eine Ausstellung.
Vom Inhalt seiner Malerei her blieb sich der Künstler immer selbst treu. Es waren Landschaften, die er immer stärker abstrahierte, vegetative Stilleben großer, wie mit der Lupe gesehenen Blumen, und Figuren, vereinfacht, oft nur im Umriss und durch die Farbe hervorgehoben. In seinen letzten Jahren wandte sich Herbert Beck insbesondere Köpfen zu. Er malte sie wie Landschaften, aus sich heraus, ohne Plan, schnell, farbig, expressiv und für den Betrachter von immenser Wirkung.
Und so sind auch in London Landschaften, florale und figürliche Motive von so im Aquarell selten gesehener Farbintensität zu sehen. Im Katalog, der im Internet zur Ausstellung in London erschienen ist, heißt es: „Die Arbeiten transzendieren Raum und Zeit“, und „Die Monumentalität der Beckschen Arbeiten ist eine Rebellion gegen die akademische Tradition, die diesen Stil nie beschrieben hat.“ (http:bit.ly/Herbert-Beck)