Dank und Frieden

Hoffnung!

Eines von 100 Hoffnungsbildern des Kunstprojekts. Foto: Barbara Gerbl

Ausstellungen in Holzkirchen und Schliersee

Ein Kunstprojekt der Grund- und Mittelschule Schliersee in Kooperation mit dem Atelier Farbenspiel ist jetzt zeitgleich in Schliersee-Neuhaus und im Atrium Holzkirchen zu sehen. In 100 Bildern haben Kinder von der 2. bis zur 9. Klasse ihre Gedanken ausgedrückt und schenken damit Hoffnung.

Dieses hoffnungsfrohe Projekt wurde durch die Kooperation mehrerer Partner realisiert. Die Ausstellung im Holzkirchner Ärztehaus Atrium kam durch Vermittlung von KulturVision e.V. und die Finanzierung durch Augenoptiker Michael Werner zustande.

Hoffnung Holzkirchen
Kinder der Grund- und Mittelschule Schliersee-Neuhaus im Atrium Holzkirchen mit Monika Ziegler (KulturVision e.V.), Projektleiterin Barbara Gerbl und Sponsor Michael Werner (v.l.). Foto: Meike Peters

In Schliersee war es der Rotary Club, der das Projekt großzügig sponsort.
„Hoffnung ist sowas wie Glück. Es wohnt tief im Bauch und ist ein warmes, gutes Gefühl,“ sagte spontan ein Schüler der 4. Klasse, als Kulturpädagogin Barbara Gerbl mit ihrem Projekt in der GMS Schliersee startete.

Initiiert hat dieses Projekt Religionspädagogin Ursula Schoner, die Barbara Gerbl vom Atelier Farbenspiel an die Schule holte. Die Miesbacherin hat schon eine Reihe von Kunstprojekten mit Kindern durchgeführt und ist prädestiniert dafür, Begeisterung beim Nachwuchs zu wecken.


In Schliersee: Ursula Schoner, Fritz Hecker vom Rotary Club und Schulleiter Stefan Troppmann. Foto: privat

Barbara Gerbl startete mit einem Gedicht des italienischen Schriftstellers Gianni Rodari mit dem Titel „Speranza“- die Hoffnung:
„Wenn ich einen Laden hätte,
und wäre es nur ein Kiosk.
Wisst ihr, was ich verkaufen würde?
Na, was meint ihr?“

Dieses Gedicht baute sie aus und zu einem Theater um und spielte es den Kindern vor. Im Anschluss diskutierten sie die Frage, was das Wort Hoffnung eigentlich bedeutet. Was ist Hoffnung? Wofür brauchen wir sie? Und wer braucht sie?

Dabei entdeckten sie gemeinsam, dass die ganze Menschheit Hoffnung braucht für die Zukunft, aber dass es auch im familiären Umfeld Menschen gibt, die hoffen oder/und Hoffnung brauchen.

Kann man in einer Zeit der Krisen mit gemalten Bildern Hoffnung schenken? Ein Hoffnungsträger werden? Wie können Kinder mit gemalten Bildern Hoffnung schenken? Und was hoffen sie selber?

Manchmal ist hoffen ganz einfach: „Ich hoffe, dass die Mama mir heut mein Lieblingsessen gekocht hat, wenn ich heimkomme.“ Und manchmal ist es schwer, denn die Schülerinnen und Schüler öffneten sich und erzählen von Schicksalsschlägen und Nöten, und warum sie und ihre Eltern hoffen. Hoffnung braucht es also nicht nur für die großen Dinge auf der Welt wie Frieden, Klima und Gerechtigkeit, sondern auch im täglichen Leben.

Hoffnung

Gemeinsam machten sich die 211 Kinder mit Barbara Gerbl auf den Weg, diese Fragen mit ihren Bildern zu beantworten. Gemeinsam fanden sie Bilder mit ihren Wünschen, Träumen und Lieblingsorten, um den Blick zu öffnen, für all das Schöne und Positive, Bilder voll Farbe, geprägt mit Dankbarkeit, für das, was ist. Mit Malkasten und Kreide haben sie kräftig und bunt all ihre Ideen zu Papier gebracht. Es entstanden Bilder, die strahlen, die zum Nachdenken anregen und Bilder, die zeigen, dass man die Hoffnung niemals aufgeben soll.

Barbara Gerbl ist von dem Projekt berührt: „Die Gespräche mit den Schülern, das ‚Teilhaben dürfen‘ an ihren Gedanken und ihren Hoffnungen hat mich tief bewegt und berührt und bestärkt mich, wieder und wieder, dass wir solche Projekte unbedingt brauchen. Freiraum und Freizeit für Gedanken, Bilder für Worte, die es so nicht gibt.“

Am Ende erhielt jedes Kind einen „Hoffnungsträger Button“, Ziel ist es, dass die Schule eine „Schule der Hoffnungsträger“ wird.

Schulleiter Stefan Troppmann freut sich: „Wir können darstellen, wie bunt und mit viel Hoffnung unsere Schule verbunden ist.“ Es gehe bei dem Projekt auch um einen Grundoptimismus. Viel zu sehr befasse man sich mit Negativschlagzeilen, dabei sollten wir die positiven Dinge wahrnehmen, sagt er.

„Kinder gehen viel unbedarfter an die Zukunft heran und haben bunte Vorstellungen.“ So sei er sehr froh über das Engagement von Barbar Gerbl und der Kinder. Die Ausstellung ist jetzt an verschiedenen Plätzen in der Gemeinde, dem alten Schulhaus, am Schulweg und am Sportplatz zu sehen.

Lesetipp: Kinder malen „Kunst für den Frieden“

Im Atrium Holzkirchen wurde sie auf drei Etagen platziert. Täglich gehen hier bis zu 2.000 Menschen ein und aus, meist mit körperlichen Beschwerden, und können sich an den farbenfrohen Bildern stärken.

Michael Werner hatte sich spontan bereit erklärt, die 650 Euro Kosten für die Herstellung der Platten zu übernehmen. Er sagt: „Es ist wichtig und liegt in unserer Hand, der neuen Generation Hoffnung auf eine gute Zukunft zu machen, sie stark zu machen für die Herausforderungen unserer Zeit, ihnen Wertschätzung entgegenzubringen und ihr Selbstwertgefühl zu stärken.“

Dafür müsse man Kindern Spielraum geben, ihre Fantasie auszuleben, Kreativität, Spontanität und Flexibilität zu entwickeln. „Ich verschaffe den jungen Künstlern gern eine Plattform, ihre bunte Vielfalt fantasievoller und kreativer Gemälde zum Thema Hoffnung zu präsentieren.“

Die Ausstellung im Atrium Holzkirchen ist bis Mitte Januar 2023 zu sehen.

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