Die HOKI Youth Band begeistert bei Blues- und Jazztagen
Die HOKI Youth Band mit ihrem Leiter Manfred Ranak. Foto: Petra Kurbjuhn
Konzert in Holzkirchen
Mit einem fast einstündigen Konzert und überraschend hoher Qualität trat jetzt die HOKI Youth Band bei den Holzkirchner Blues- und Jazztagen auf. Dem Publikum gefiel es so gut, dass es eine Zugabe einforderte.
Fast wie echter Big Band Sound klinge das, was die HOKI Youth Band produziert. Das schrieb ich nach einem Probenbesuch bei den Jugendlichen in meinem Porträt in unserer 27. Ausgabe der KulturBegegnungen, denn da fehlten doch noch ein paar Bläser. Jetzt klang es wirklich wie echter Big Band Sound, denn Manfred Ranak, künstlerischer Leiter der Band, hat es verstanden, junge Musikerinnen und Musiker von Garmisch-Partenkirchen bis Rosenheim zusammenzutrommeln und intensiv zu proben.
Das Ergebnis konnte sich sehen oder besser hören lassen. Die Jugendlichen sind mit Spaß an der Big Band Musik und mit musikalischer Kompetenz dabei. Drei Trompeten, drei Posaunen und sechs Saxophone liefern den typischen Sound, dazu kommt die Rhythmusgruppe mit Gitarre, E-Bass, Schlagzeug und Klavier. An dem sitzt Jörg, nicht mehr jugendlich, der ebenso wie der Trompeter Franz eingesprungen ist, um die Band zu komplettieren.
Posaunen und Trompeten. Foto: Petra Kurbjuhn
Manfred Ranak bedankte sich für deren Unterstützung und betonte gleichzeitig, wie stolz er auf seine jungen Musikerinnen und Musiker ist, die verantwortungsbewusst die Proben besucht und damit die Qualität begründet hätten. Er bedankte sich aber auch bei Eltern und Großeltern, die die Jugendlichen über doch beachtliche Entfernungen zu den Proben gebracht haben. Der Bürgerstiftung Holzkirchen und seinem Kollegen Klaus Offermann, der die kaufmännische Seite der HOKI Youth Band betreut, dankte er ebenfalls für die Unterstützung.
Die musikalische Qualität bewies die Band mit neun Stücken aus dem klassischen Swing- und Bluesrepertoire. Sowohl Sound als auch Phrasierung sind gut, die solistischen Einlagen sprechen für sich. Tamara aus Garmisch-Partenkirchen am Saxophon spielte mehrere Soli. Insbesondere bei „Georgia on my mind“ hatte sie schwierige Passagen zu spielen, die sie glänzend meisterte, wobei sie von der Band einfühlsam und melancholisch begleitet wurde. Und sie erntete „Bravo“-Rufe.
Saxophon-Solistin Tamara. Foto: Petra Kurbjuhn
Das Arrangement dieses Stückes falle in die Kategorie drei bis vier in der Schwierigkeitsklasse, die von eins bis sechs reiche, erklärte Manfred Ranak. Normalerweise aber halte man sich unterhalb der drei auf. Der Musiker, selbst am Baritonsaxophon, dirigierte nur wenig, gab den Einsatz am Beginn und schloß mit großer Geste am Ende ab. Aber er versteht es, mit seiner Begeisterung für die Big Band Musik, die Jugendlichen mitzureißen.
Simon am Schlagzeug. Foto: Petra Kurbjuhn
Am Ende gab es noch „Tequila“ mit dem berühmten Ruf und dann ein Medley von den Blues Brothers, das die Band noch einmal spielen musste, weil das begeisterte Publikum eine Zugabe forderte. Manfred Ranak sprach noch die Hoffnung aus, dass die Band 2018 wiederum zu den Blues- und Jazztagen eingeladen werde, und ein „Einladung hiermit ausgesprochen“ erklang von Klaus Offermann aus dem Hintergrund. Zudem könne man auch auf Festen spielen, man freue sich über Einladungen. Und da ja nun die Band sich nicht mehr auf Mitglieder aus Holzkirchen beschränke, werde man sie wohl umbenennen müssen, in HOKI Youth Band International, witzelte Offermann. Darüber hinaus, so Ranak, freue er sich auch über Neuzugänge, insbesondere für die Instrumente Saxophon, Trompete und Posaune.