Hundebilder und soziales Engagement
„Best friends“. Foto: Magdalena Nothaft
Ausstellung in Holzkirchen
Ab heute gibt es in Holzkirchen ein neues soziales Angebot in der Münchner Straße 32. Initiiert hat es die Malerin Magdalena Nothaft, die sich für Mensch und Tier gleichermaßen engagiert. Im elf Meter langen Schaukasten sind ihre Hundebilder zu sehen, die sie für ein soziales Projekt gemalt hat.
Das Haus hat in Holzkirchen Tradition. Über viele Jahre lang gab es hier ein Sport- und Schuhgeschäft der Familie Nothaft. Tochter Magdalena, in Holzkirchen aufgewachsen, zog es in jungen Jahren nach Südafrika als Kunsttherapeutin. Sie kam aber zurück und führte das Geschäft, als es der Vater abgeben wollte.
„Bis zur Geburt meines Sohnes habe ich das Geschäft weitergeführt, dann aber verkauft“, erzählt sie. Jetzt aber hat Magdalena Nothaft an Anthojo vermietet. Die Organisation hat in ihrem Elternhaus eine Drogen- und Suchtberatung für den Landkreis Miesbach eingerichtet.
Magdalena Nothaft. Foto: privat
In einem ersten Schritt können hier Hilfesuchende ganz unbürokratisch Unterstützung erhalten. In einem zweiten Schritt etwa im März wird im vorderen Bereich eine Lounge zum Treffpunkt für Jung und Alt eröffnet. „Mein Wunsch ist es, in diesem Haus eine soziale Einrichtung zu ermöglichen“, sagt die Eigentümerin.
Es möge ein Treffpunkt für Jedermann sein, der einsam ist, der sich in einer Notlage befindet oder einen Gesprächspartner sucht. Offen für jeden, so wünscht es sich Magdalena Nothaft.
„Good dog“ und „Bad dog“. Foto: Magdalena Nothaft
Den ehemaligen Schaukasten des Sportgeschäfts hat die Malerin mit ihren Bildern ausgestattet. Nachdem sie als Kunsttherapeutin tätig war, absolvierte sie ein Studium bei Markus Lüpertz an der Akademie in Kolbermoor und eröffnete eine eigene Galerie in Oberstdorf, in der sie regionale und überregionale Kunst zeigt.
Hundebilder für Tierheim
Sie selbst befasst sich derzeit hauptsächlich mit einem Projekt für das Tierheim Rosenheim, das ihr besonders am Herzen liegt. Der Neubau des Hauses befinde sich durch bautechnische Auflagen in einer schwierigen Situation, erzählt sie. Hier solle eine Quarantänestation für mehrere Landkreise errichtet werden.
„My friend“. Foto: Magdalena Nothaft
Dafür hat Magdalena Bilder gemalt, die in dem elf Meter langen Schaukasten in der Münchner Straße 32 zu sehen sind. Sie alle sind in einer besonderen Technik gefertigt, obwohl sich Magdalena Nothaft ansonsten nicht mit einer Technik festlegen will, wie man an Beispielen auf ihrer Webseite sieht.
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Dazu trägt die Künstlerin Spachtelmasse auf, mit der sie die Form festlegt. Dabei ist sie nicht an einer realistischen Darstellung interessiert, sondern wählt die Form frei. Mit einem Pinsel und schwarzer Farbe geht sie danach leicht über die Spachtelmasse und lässt den Zufall entscheiden, wo Farbe hängenbleibt.
„Ich liebe den Zufall“, sagt sie und freut sich immer daran, was letztlich bei ihrer Arbeit herauskommt, auch wenn es einmal Ausschuss ist.
„Wild cat“. Foto: Magdalena Nothaft
„Best friends“ orientiert sich an dem berühmten französischen Film „Ziemlich beste Freunde“ und soll im übertragenen Sinne die Geschichte wiedergeben, denn, so Magdalena Nothaft, „es gibt auch Tierfreundschaften, beispielsweise zwischen einem blinden und einem sehenden Hund.“
In dem Doppelbild „“Good dog“ und „Bad dog“ überträgt sie ebenfalls die Polarisierung beim Menschen in gute und schlechte Menschen auf den Hund. „Die Grauschattierungen vergisst man“, sagt sie und deshalb sei auch hier die Schwarz-Weiß-Technik besonders geeignet.
Ersatzfreund und Außenseiter
Das Bild „My friend“ erinnere daran, dass viele Menschen im Hund einen Ersatzfreund suchen, wenn ihnen der Menschenfreund abhandengekommen sei.
Letztlich soll „Wild cat“ den Außenseiter in der Hundegesellschaft darstellen, die rebellierende aufmüpfige Katze, wiederum aus der Menschenwelt in die Tierwelt übertragen.