Kompetenz, Charme und Empathie
Ines Wagner präsentiert die 32. Ausgabe der KulturBegegnungen. Foto: Petra Kurbjuhn
Laudatio zum 50. Geburtstag von Ines Wagner
Heute wird die Vorsitzende von KulturVision e.V. Ines Wagner 50 Jahre alt. Leider können wir nicht zusammen feiern, aber Vorstand, Beirat und Redaktionsleitung wollen gemeinsam gratulieren, danken und ausdrücken, was wir alle an ihr so sehr schätzen.
2014 stieß Ines Wagner zu KulturVision. Sie war auf der Suche nach einer neuen Spur in ihrem bisher überaus erfolgreichen beruflichen Leben, das sie aber nicht mehr ausfüllte. Als studierte Textildesignerin mit einer umfassenden Ausbildung arbeitete sie in der Modebranche, war von einem Headhunter an der Tegernsee geholt worden.
Aber das tägliche Drama in dem Unternehmen, das hochwertige Produkte herstellte, etwa um einen Knopf oder eine Farbnuance bei einem Pullover, passte nicht mehr zu ihrem Anspruch an ein gelingendes, sinnstiftendes Leben.
Ines mit ihrem Schreibheft. Foto: Petra Kurbjuhn
Bei ihrer Suche stieß sie auf die Schreibwerkstatt von KulturVision, die sich damals ganz dem Thema Spurwechsel widmete. Sie erkannte, dass das Schreiben dieser neue Weg sein könnte. Schon bald schrieb sie nicht nur literarische Geschichten, sondern auch journalistische Texte für unser Onlinemagazin und unsere Printzeitung, die durch ihre besondere Sprache auffielen.
Mutiger Schritt
Und dann sprang sie ins kalte Wasser, kündigte und studierte an der Journalistenakademie in München. Ein mutiger Schritt, aber Ines macht keine halben Sachen. Ihr neu erworbenes Wissen brachte sie bei KulturVision ein und engagierte sich mit Begeisterung für den Verein und seine Entwicklung.
Der neue Vorstand von KulturVision e.V.: Kassenprüfer Linde Keck, 1. Vorstand Ines Wagner, Schatzmeister Bernhard Hoffmann, Schriftführerin Monika Heppt, 2. Vorstand Rebecca Köhl (v.l.). Foto: Petra Kurbjuhn
Dies würdigten die Mitglieder und wählten sie im November 2016 zum 2. Vorstand, im Januar 2017 übernahm sie kommissarisch den 1. Vorstand und wurde 2018 in diesem Amt einstimmig bestätigt. So viel zur Chronologie, jetzt aber zu dem, was der Verein Ines verdankt.
Ines Wagner bei der Kulturbrücke Fratres
Sie kämpfte engagiert für mehr Ansehen des Vereins in der Öffentlichkeit und für die Generierung öffentlicher Gelder. Rein ehrenamtlich war die umfassende Arbeit nicht mehr zu stemmen. Ein Onlinemagazin mit jährlich 365 Artikeln, die Printausgabe KulturBegegnungen und mehrere Projekte, dazu Kulturaustausch mit Sachsen und
Österreich. Bei unserem Kulturpartner, der Kulturbrücke Fratres, organisierte sie 2018 einen vielbachteten Thementag zu Glaskunst:
Lesetipp: Glaskunst im Dreiländereck
Ines Wagner und Glaskünstler Florian Lechner. Foto: Hannes Reisinger
Ines und ich machten uns auf den Weg zu den Bürgermeistern, dem Landrat und dem Kreisausschuss und letztlich wurde uns eine dreijährige Förderung zugesichert, womit wir unseren Autoren eine Anerkennung zahlen können.
Eloquenz und Kompetenz
Mit ihrer charmanten Art versteht es Ines, den Verein nach außen eloquent zu vertreten und nach innen ihre Kompetenz einzubringen. Und sie schafft es sogar, mich mit meinen ständig übersprudelnden Ideen auszuhalten, nicht ohne auch einmal berechtigte Bedenken zu äußern und zu bremsen. Das verstand ihre Vorgängerin Isabella Krobisch auch. Und es war immer richtig.
Ines Wagner mit Gmunds Bürgermeister Alfons Besel. Foto: Petra Kurbjuhn
Seit 2019 arbeitet Ines Wagner bei der Tegernseer Tal Touristik GmbH und kann ihre Stärken in Journalismus und Marketing einbringen. Sie sei angekommen, sagte sie mir einmal. Ihre besondere Fähigkeit in der Kommunikation kommt hier im Umgang mit Menschen zutage.
Voller Einsatz für den Verein
Das sagt auch Becky Köhl, 2. Vorsitzende von KulturVision: „Das was ich am meisten an Ines schätze ist ihre Gabe, Menschen für etwas zu gewinnen. Sie hat sich in der Bürgermeister-Rallye, bei der Werbung von Partnern und Mitgliedern sowie in der Darstellung unserer vielen Projekte und Veranstaltungen begeisternd eingebracht. Sie hat viele Ideen, wie Veranstaltungen interessant und anlockend vermarktet werden können. Sie hat sich mit vollem Einsatz für unseren Verein eingesetzt.“
Ines Wagner und Anton Stetter, Vorsitzender des UVM. Foto: Petra Kurbjuhn
Auch Schriftführerin Monika Heppt sieht das ähnlich: „Ich schätze an Ines ihre ruhige, charmante, fundierte Präsentation bei öffentlichen Auftritten, bei denen sie KulturVision immer sehr positiv und kompetent darstellt; außerdem ihr freundliches, zuvorkommendes Wesen und ihre Fähigkeit, sich dem Gesprächspartner zuzuwenden.“
Herzlichkeit und Distanz
Unser Beirat, der Journalist Marc Tügel, schreibt: „Ines verfügt über eine ebenso wertvolle wie seltene Gabe, die sie in meinen Augen für Führungsaufgaben qualifiziert: Es ist die Kombination aus großer Herzlichkeit, mit der sie Menschen für sich einnimmt, und gleichzeitig einer kleinen Distanz, die ihr den Blick fürs Wesentliche erhält und ihr eine natürliche Autorität verleiht. Sie hat die Leitung der „Kulturvision“ in einer schwierigen Phase übernommen und mit den oben beschriebenen Eigenschaften meisterlich in den Griff bekommen. Ich bin sicher, dass sie auch in der zweiten Hälfte ihres Lebens für alle, die ihr beruflich und persönlich begegnen, ein Segen und eine wunderbare Bereicherung sein wird.“
Ines Wagner eröffnet eine Ausstellung der Künstlerfamilie Milazzo. Foto: Petra Kurbjuhn
Beirat Michael Pelzer fragt: „Was macht Ines aus?“ Und antwortet: „Der Mut, auf ihr ihre innere Melodie zu hören und das zu tun, was nötig ist, um mit dieser Melodie in Harmonie zu kommen: konsequent, mit ihrer Fähigkeit, sich in Neues hineinzuknien (mit leichtem Hang zur Perfektion). Sie geht auf Menschen zu, ganz unaufdringlich, liebenswert. Man fühlt sich zu ihr hingezogen.“
Ines Wagner bei einer Lesung der Schreibwerkstatt. Foto: Petra Kurbjuhn
Klaus Beckord ist seit einem Jahr Beirat bei KulturVision und schreibt: „Ich habe in der kurzen Zeit Ines als sehr hilfsbereiten Menschen kenngelernt, der immer für den Verein da war, wenn sie gebraucht wurde, aber sich ansonsten persönlich nicht sehr wichtig nimmt. Sie ist, wie es mir scheint, offen für viele Ideen und hat auch immer den Wunsch Neues zu lernen / zu erfahren. Ich finde, sie ist einfach ein sehr netter und liebenswerter Mensch, und ich bin froh, dass ich sie auch kennenlernen durfte.“
Empathie und Kreativität
Wir schließen unsere Laudatio mit einem Beitrag von Beirat Frank Strathmann: „Im Arabischen steht der sehr wohlklingende Name INES für „Vertraulichkeit“, „Liebenswürdigkeit“ und „Freundlichkeit“. So passt es auch zu unserer liebevollen Ines Wagner. Sehr engagiert hat Ines in den letzten Jahren die KulturVision vorangetrieben. Und das mit einem enormen Zeiteinsatz. Ich schätze an ihr besonders die Fähigkeit, charmante und sehr inspirierende Dialoge zu führen – und natürlich ihre großen Stärken: Empathie & Kreativität gekreuzt mit einem Gefühl für das Machbare und der Effizienz in der Umsetzung von Projekten.
Ines Wagner schreibt. Foto: MZ
Liebe Ines – alles Gute, Gesundheit, viel Sinngebung und eine hohe Zufriedenheit für die nächsten 50 Jahre von uns allen und der Wunsch, dass wir noch viele Jahre vertrauensvoll miteinander arbeiten, aber auch feiern können.
Und doch, etwas bleibt noch. Dem literarischen Schreiben ist Ines immer treu geblieben und hat gerade erst wieder bei Erfolgsautor Thomas Sautner, der ihre Art zu schreiben sehr schätzt, ein Fortgeschrittenenseminar besucht. Vielleicht begegnen wir ihr bald als Romanautorin?