Auch der Film Air Karakorum (Regie: Antoine Girard, Frankreich) wurde dieses Jahr eingereicht. Foto: Internationales Bergfilm-Festival Tegernsee

Internationales Bergfilm-Festival Tegernsee

Am 31. Mai endet der Einsendeschluss für das Internationale Bergfilm-Festival Tegernsee, das heuer 20 Jahre alt wird. Zum Auftakt reisten Festival-Direktor Michael Pause und die Leiterin des Festivalbüros, Birgit Halmbacher, ins italienische Trient, dort wo alles begann.

„Trient ist das älteste Bergfilmfestival der Welt“, erzählt Birgit Halmbacher, „und es war damals ausschlaggebend für Otto Guggenbichler, der es als Italienkorrespondent des Bayrischen Rundfunks kennenlernte.“ Er habe sich gefragt, warum es in Deutschland noch kein Bergfilmfestival gab, obwohl der Bergfilm von dem Deutschen Filmer Arnold Fanck erfunden wurde.

Trient hat sich für das Festival geschmückt. Foto: Birgit Halmbacher

Und so kam es 2003 zur Gründung des Internationalen Bergfilm-Festivals Tegernsee, dessen künstlerische Leitung bis heute Michael Pause, ehemaliger Moderator und Leiter der Sendung Bergauf-Bergab beim BR, obliegt.

In Trient treffe sich zudem die lose Gemeinschaft der „International Alliance for Mountain Film“ (IAMF), berichtet Birgit Halmbacher. Das sei eine gute Gelegenheit zum Netzwerken und zum Austausch, „zu erfahren welche neuen Tendenzen gibt es beim Bergfilm und was beschäftigt die einzelnen Länder“. Sie sei heuer zum dritten Mal dabei, während Michael Pause seit über 40 Jahren jährlich nach Trient reist.

Treffen von Vertretern aus Trient, Bilbao und Kathmandu der IAMF 2022. Foto: Bergfilm-Festival Tegernsee

Das Trienter Festival ist für den Festivaldirektor die ideale Gelegenheit, die internationale Szene auf die Jubiläumsausgabe im Herbst am Tegernsee hinzuweisen: „Wir wollen bei der Gelegenheit auch in die 20 Jahre Bergfilm-Festival Tegernsee reinblicken. Und noch weiter zurückspulen, etwa auch an den Erfinder des Genres Bergfilm erinnern. Es ist interessant zu sehen, wo die Anfänge lagen.“

Es sei gut, so meint Birgit Halmbacher, dass man sich habe aufteilen können, um bei dem großen Angebot von Filmen keine neuen Ideen zu verpassen.

Indes laufen am Tegernsee die Vorbereitungen auf Hochtouren. „Bis jetzt sind schon etwa 100 Filme aus zahlreichen Ländern eingegangen“, verrät Birgit Halmbacher. Wie immer werden diese in drei Kategorien „Erlebnisraum“, „Naturraum“ und „Lebensraum“ eingeteilt. Für die Programmplanung wähle man dann die Beiträge aus, die thematisch zusammenpassen.

Entsprechend der Kategorien erfolge auch die Preisvergabe einer internationalen Jury, aus der dann der Große Preis resultiere. Zusätzlich gibt es den Publikums-, Nachwuchs- und kleinen Preis für Kinderfilme.

Die Mitglieder der Jury 2022 bei der Festivalseröffnung. Foto: Bergfilm-Festival Tegernsee

Zum Jubiläum gibt es in diesem Jahr etwas Besonderes. „Das E-Werk Tegernsee sponsort uns ein Zelt auf der Point“, verrät Birgit Halmbacher. Dort werde es eigene Veranstaltungen, insbesondere für Kinder geben, zu denen alle Schulen eingeladen werden.

Stefan Glowacz und Landrat Olaf vom Löwis bei der Eröffnung des Festivals 2022. Foto: Bergfilm-Festival Tegernsee

Das Internationale Bergfilm-Festival Tegernsee zeichnet sich von jeher dadurch aus, dass Filme auch fern des Mainstreams gezeigt werden. „Für uns ist es wichtig, dass auch kleine Produktionen ihren Platz dort finden“, betont Birgit Halmbacher. Blockbuster könne man auch im Kino sehen. Aber die Publikumsreaktionen der vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass man die Leute auch für die kleineren Filme begeistern könne.

YOU CAN DO IT wurde 2023 eingereicht. Foto: Holger Enck

„Und damit bieten wir diesen Filmemachern ein Publikum“, sagt die Leiterin des Festivalbüros. „Thematisch sind die kleinen Produktionen oft viel wirkungsvoller und eindringlicher, weil die Filmer Wert auf die Geschichte legen.“

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