Interreligiöse Kunst

Gesegnete Weihnacht !

Eine Himmelsleiter, wenn auch nicht diejenige von Künstler e.lin. Foto: pixabay

Ein interreligiöses Symbol hat der Künstler e.lin geschaffen. Es leuchtet seit dem 6. Dezember an der Gaissacher Kirche und lädt zum Schauen, Staunen, Innehalten ein, eine Weihnachtsbotschaft der besonderen Art.

Kunst soll nicht nur in Museen und Galerien elitär gezeigt werden, sondern Kunst soll an öffentlichen Plätzen die Menschen erreichen. Das ist die Vision von e.lin, dem Gaissacher Künstler und Restaurator Erwin Wiegerling. Schon im Jahre 2000 schuf er die „Himmelsleiter“ als positives Symbol für die Menschen. Es wurde an der ehemaligen Klosterkirche St. Mang in Füssen installiert.

Es handelt sich dabei um eine 28 Meter lange Leiter mit 12 Sprossen aus Eisen, die mit LED-Licht in rot und blau, den Farben Marias, beleuchtet sind. Ergänzt wird die Leiter durch sieben Flügel aus Acrylglas in Gelb. Die ersten Sprossen scheinen den Aufstieg schwer zu machen, sie sind geneigt, aber nach oben hin wird es immer einfacher.

Temporäres Kunstwerk

Dieses temporäre Kunstobjekt zog in den vergangenen 15 Jahren durch Deutschland. Die Idee des Künstlers war es, dass die Installation jeweils nur ein Jahr an einer Stelle bleibt und dann weiterzieht. Von Füssen ging es ins Kloster Seeon, dann nach München, Ratingen, Götters-Wickerham, Wormbach und ist jetzt nach Bayern zurückgekehrt.

Am 6. Dezember wurde die „Himmelsleiter“ in einem Gottesdienst verabschiedet. Sie möge dazu anregen, miteinander zu reden, nachzudenken, hinzuhören, das wünscht sich der Künstler. Sowohl über Glaubensthemen, als auch über die Geschichte, Kultur und Natur der Region, so hofft er.

Interreligiöse Projekte

In der 21. Ausgabe unserer Zeitung KulturBegegnungen durften wir den Künstler in seinem Atelier besuchen und gewannen einen tiefen Einblick in sein Schaffen, das sich immer wieder um die Natur und religiöse Fragen dreht. Damals erzählte er auch von seinem Raum der Stille, den er im Münchner Flughafen installierte, auch ein interreligöses Projekt, ebenso wie die Himmelsleiter.

Denn die Himmelsleiter, die Christen aus Jakobs Traum bekannt ist, findet sich in vielen Religionen wieder. Sie ist letztlich das Grundmotiv der Religionen, der Wunsch, zum Göttlichen, was immer das in den unterschiedlichen Religionen sein mag, aufzusteigen.

Das Bayerische Fernsehen zeigte am 11. Dezember in der Abendschau einen Bericht über die Himmelsleiter, er ist noch immer in der Mediathek anzuschauen und regt vielleicht dazu an, einen Ausflug zu machen in den Tagen der Weihnacht, nach Gaissach, um das Wunder der Weihnacht durch ein Kunstobjekt nachempfinden zu können.

Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Weihnacht!

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