Die Ritter der Tafelrunde

Die neu gewählte Vorstandschaft: (v.l.) Interims-Kassier Petra Kurbjuhn, 1. Vorsitzende Monika Ziegler, 2. Vorsitzende Becky Köhl und Schriftführerin Selina Benda. Foto: Hartmut Wolf

Jahreshauptversammlung KulturVision e.V.

So eine Jahreshauptversammlung ist nicht immer eine spannende Sache, selten passieren große Dramen, meistens folgt ein Bericht auf den Nächsten. So ehrlich kann man an dieser Stelle sein: auch bei KulturVision ist das nicht unbedingt anders. Stellt man sich diese Veranstaltung, welche jährlich traditionell am Buß- und Bettag im Altwirtsaal in Warngau stattfindet, als Sage von König Artus und seinen Rittern in der Tafelrunde vor, wird es zumindest etwas humorvoll – immer mit einem Augenzwinkern natürlich. Neuwahlen gab es übrigens auch, aber wir wollen die Geschichte ja am Anfang beginnen.

Der Winter hat Einzug ins bayerische Oberland gehalten, der erste Schnee ist gefallen und in Kombination mit der klirrenden Kälte der herannahenden Nacht, herrschen in Oberwarngau am frühen Abend erschwerte Anreisebedingungen für die treuen Ritter der Tafelrunde, auch Vereinsmitglieder und -freunde genannt.

Doch sie alle, 30 an der Zahl, sind gekommen, um an der Tafel von König Artus – Verzeihung, natürlich Königin Monika Ziegler – zu tagen, um die Suche nach dem Heiligen Gral für die Zukunft zu sichern. Zur Erklärung: Der Heilige Gral ist in dieser Version der Geschichte der Erhalt und die Förderung der Kultur im Landkreis sowie des Vereins KulturVision.

Die Ritter versammeln sich

Mit Landrat Olaf von Löwis und seinem Stellvertreter, Vize-Landrat Jens Zangenfeind, haben sich auch die politischen Oberhäupter des Landkreises durch die Nacht nach Warngau gekämpft, um der Tafelrunde beizuwohnen. Es folgte, was wohl auch bei Artus nicht anders war, eine Rückschau der Vereinsvorsitzenden, auf erfolgreiche Eroberungszüge und Feste, sowie die erkämpften Fortschritte in der Vereinsarbeit.


Die Ritter der Tafelrunde oder auch einige der Mitglieder von KulturVision. Foto: Petra Kurbjuhn

Insgesamt 283 Mitglieder zählt die Ritterrunde derzeit, 27 tapfere Kämpfer für die Kultur mehr, als im vergangenen Jahr. Auch in den Sozialen Medien – hier würde nun jeder Vergleich mit dem Mittelalter hinken – stiegen die Followerzahlen, was den Beauftragten Agnes Wieser und Michael Bachmann zu verdanken ist.

Feste und Freunde

Mit 112 vereinseigenen Veranstaltungen und Festen, kann sich auch das Amüsement und Engagement im kulturellen Königreich sehen lassen, im Mittelpunkt stand dabei natürlich der 20. Geburtstag des Vereins selbst, mit einer großen Ausstellung im Waitzinger Keller Miesbach und dem Atrium Holzkirchen. Die Formate Warngauer Dialog, Fastenpredigten und Film mit Diskussion sind weiterhin Publikumsmagneten und damit die stärksten Programme von anders wachsen.


Heribert Prantl bei seinem Vortrag in St. Josef im Rahmen der Projektwoche „Angst-Hoffnung“. Foto: Petra Kurbjuhn

Der Spurwechselstammtisch, die Schreibwerkstatt und Schreibseminare sowie die Ausstellungen im Grünen Raum begeistern die Teilnehmer und Besucher. Die Offenen Ateliertage, das ZAMMA-Festival, die Projektewoche „Angst-Hoffnung“ sowie das „JuKu“ JugendKulturfestival waren die großen Hoffeste der Burg KulturVision in diesem Jahr. Die Kooperationen mit vielen weiteren kulturellen Ritterrunden aka Veranstaltern und Organisationen, sollen auch zukünftig von Erfolg gekrönt sein.

Fleißige Ritter und Marktschreier

Auch die vereinseigenen Marktschreier, pardon Autoren, waren im vergangenen Jahr wieder fleißige Schreiber: in zwei Ausgaben der Kulturzeitung „KulturBegegnungen“ erschienen wieder zahlreiche Artikel über lokale Kunst- und Kulturschaffende und das Onlinemagazin zählt nun insgesamt 4600 Artikel. „Ein kulturelles Gedächtnis der Kultur im Landkreis“, wie Monika Ziegler verkündete.

Lesetipp: Die KulturBegegnungen als PDF.

Zwei ihrer Ritterinnen, Mona Haimerl und Sabine Sagermann, hatte sie in diesem Jahr ausgesandt, um alle Vereine und Gruppierungen zu finden, welche die Kulturlandschaft des Landkreises bevölkern. Der südliche Teil des Landes sei nun erkundet, für den nördlichen Teil seien weitere mutige Ritter zur Erkundung erbeten. So entsteht ein „Kulturatlas“, eine Landkarte quasi, auf welcher sich das kulturbegeisterte Volk zukünftig zurechtfinden kann.

Die Wahl des Königshauses

Ein Blick über die Grenzen des Königreichs hinaus, brachte viele Erkenntnisse für die Königin. Ihre aufwendigen Erkundungsritte brachten sie in alle 71 bayerischen Landkreise und dort stieß sie auf spannende Modelle und interessante Gesprächspartner und lauschte deren Erzählungen ihres Kulturmanagements. Die Ergebnisse sollen im Kreistag den Oberhäuptern der Landkreisgemeinden dargelegt werden. Wie von der Ritterrunde im vergangenen Jahr gefordert, wird auch die Umstrukturierung im Königshaus weiter vorangetrieben. Dazu wurde per Beschluss die Vereinssatzung geändert, sodass nun zwei weitere tapfere Ritter ihren Einsatz neben der Königin haben.


Die neuen im Königshaus: Die Beisitzer Anja Gild und Andreas Wolkenstein. Foto: KV

Wahlleiter Michael Pelzer leitete die Neuwahlen der Vorstandschaft. Monika Ziegler wurde wieder zur 1. Vorsitzenden, Becky Köhl zu ihrer Stellvertreterin und Selina Benda zur Schriftführerin gewählt. Die Mitglieder benannten zudem Petra Kurbjuhn, welche ritterlich ihren Namen in die Runde warf, als Interims-Kassier, da Bernhard Hofmann sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nicht weiterführen kann. Anja Gild und Andreas Wolkenstein wurden als neue Beisitzer gewählt und unterstützen die Tafelrunde zukünftig mit ihren Fähigkeiten. Die Beiräte werden nur noch einzeln zur Beratung hinzugezogen.

Die Schatzkammer des Vereins

Da Schatzmeister Bernhard Hoffmann nicht anwesend sein konnte, verlas Becky Köhl an seiner Statt den Finanzbericht des Vereins. Mit einer wachsenden Anzahl von Mitgliedern möchte KulturVision zukünftig seine Goldkammern so füllen, dass der Verein unabhängig von Zuwendungen aus der Reichskammer bestehen kann.

Zum Weiterlesen: 20 Jahre KulturVision! Ein Jubiläumsfest der etwas anderen Art

Die Kassenprüfer entlasteten die Vorstandschaft, ob der tadellosen Führung der Schatzkammer. Da das nächste Hoffest, in diesem Fall der Warngauer Dialog im Anschluss der Jahreshauptversammlung, schon kurz bevorstand, wurde die Tafelrunde pünktlich beschlossen und die Ritter wieder in ihren Dienst entlassen. Es kehrte wieder Ruhe ein im Reich von KulturVision – zumindest für einen kurzen Augenblick.

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