„Jetzt red i“ im Waitzinger Keller
Der BR sendete „Jetzt red i“ aus dem Kulturzentrum Waitzinger Keller in Miesbach. Foto: Isabella Krobisch
BR im Waitzinger Keller
Es wuselt, es wird gehämmert, es werden Kabel verlegt und Filmkameras installiert. Es herrscht geschäftiges Treiben im Kulturzentrum Waitzinger Keller. Der Anlass: Der Bayerische Rundfunk sendet sein beliebtes Format „Jetzt red i“ am 8. Juni aus Miesbach.
„Wir sind gerne im Waitzinger Keller, denn hier ist der Ablauf a gmahde Wiesn, wie man so schön sagt“, so beschreibt Produktionsleiter Thomas Hock, die Zusammenarbeit in Miesbach bei der ersten Vorbesprechung zur Sendung. Krankheitsbedingt übernahm dann kurzfristig die Produktionsleitung Stefan Schäfer, er war das letzte Mal auch schon in dieser Funktion dabei und könne sich noch gut an die damalige Sendung im Jahr 2018 im Kulturzentrum Waitzinger Keller erinnern, sagt er. Na, dann sind wir auf den Aufbau und die Sendung gespannt!
Das komplette Filmset in einer Lkw-Ladung
Einiges an Technik und anderem Equipment wurde im Saal verbaut. Foto: Isabella Krobisch
Um 10 Uhr morgens am Vortag geht der Aufbau los. Ein 40-Tonnen schwerer Lkw biegt nach ein paar Anläufen in die Anlieferungszone des Bühneneingangs ein. Das riesige Fahrzeug ist randvoll gefüllt mit technischem Equipment: Wägen, Container, Gitterwägen, Lampentrollis und Schachteln kommen zum Vorschein. Das Geschehen vor dem Haus deutet schon darauf hin, was gleich Innen folgen wird: Ein Großaufgebot an Lichttechnik und das komplette Filmset in Einzelteilen müssen kleinteilig zusammengebaut und in Form gebracht werden, daraus soll schließlich die Film-Arena entstehen. Gut, dass der Bayerische Rundfunk eine sechsköpfige Truppe für Lichttechnik an der Hand hat.
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Kurz nachdem der Lkw anhält, kommen sie auch schon vom Parkplatz am Volksfestplatz auf das Haus zugelaufen – ganz entspannt. Sie schlendern gelassen zum Bühneneingang, denn sie wissen, was auf sie zukommt. Die Truppe ist ein eingespieltes Team, alle zwei Wochen müssen sie diesen Auf- und Abbau an verschiedenen Orten in Bayern durchführen. Die routinierte Gelassenheit haben sie dem Team vom Waitzinger Keller voraus, denn ein bisschen Aufregung ist im Verwaltungstrakt schon zu spüren. Immer wieder wird in den Saal gelinst, um zu sehen, wie weit die Arbeiten schon fortgeschritten sind und ob schon etwas zu erkennen ist. Wann ist auch schon mal ein Fernsehteam so greifbar?!
Ein Raum-im-Raum entsteht
Manfred Hechenberger, Techniker im Waitzinger Keller, freut sich über die abwechslungsreiche Herausforderung. Foto: Isabella Krobisch
Auch Manfred Hechenberger, Techniker im Waitzinger Keller, freut sich über diese Abwechslung und begutachtet fachmännisch das angelieferte Material. Er steht mit Rat und Tat den externen Technikern zur Seite, denn auch er kennt den Ablauf noch vom letzten Mal. Nach etwa drei Stunden ist das Gerüst, das sogenannte Truss, zusammengebaut und gibt der Arena die Form. Es sieht schon beeindruckend aus, wenn rund 30 Scheinwerfer und diverse Monitore auf kleinstem Raum an einem Gerüst hängen, während sie eingebettet sind von Jugendstil Elementen des Saals. Es bildet einen sogenannten Raum-im-Raum und verbindet Neu mit Alt – eine tolle Symbiose. Außerdem zeigt es wie flexibel nutzbar dieser Saal auch ist.
Bis zum Abend stehen die Podesterie, das Leuchtschild mit dem Sendungsnamen und die Sitzplätze. Das Filmset ist aufgebaut. Toll, wie das aussieht!
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Am Tag der Sendung
Der Übertragungswagen, ebenfalls ein Lkw, rollt am Vormittag an. Dieser nimmt später das Geschehen am Abend vor Ort auf und sendet es in die BR-Zentrale nach Freimann. Im Wagen kann das Material der Live-Sendung noch schnell bearbeitet und das Bild farblich korrigiert werden. Die Zentrale überträgt dann die Aufnahmen ins Fernsehen. Der ganze Prozess dauere etwa vier Sekunden, die Sendung sei also fast zeitgleich, erklärt Bernd Schehlmann, der Leiter des Übertragungswagens. Deswegen sei es auch notwendig, dass in diesem Lkw rund 10 Bildschirme, drei Arbeitsplätze für die Bild- und Videobearbeitung, ein Platz für die Farbabmischung und ein kleines Stübchen für die Tonabnahme eingebaut sind. Auch ihm ist eine routinierte Gelassenheit anzusehen.
„Jetzt red i“
„Jetzt red i“ direkt aus dem Kulturzentrum Waitzinger Keller Miesbach. Foto: Isabella Krobisch
Um etwa 17:30 Uhr steht alles auf finaler Position – nur noch eine Liveschalte vorweg in die Abendschau soll die Sendung ankündigen. Das Publikum trifft eine Stunde vor Sendungsbeginn im Eingangsbereich ein und wird vom BR-Redaktionsteam begrüßt. Dann heißt es für das BR-Team und die Gäste auf den Auftritt warten, bis es um 20:15 Uhr schließlich heißt: „Wir sind auf Sendung“.
Dann geht es los, die Sendung läuft und alle sitzen auf ihren Plätzen. Der Moderator Achim Wendler und seine Assistentin Fumiko Lipp begrüßen alle Zuschauer und heißen den Bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber und die SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Hagl-Kehl, die unter anderem Mitglied des Bundesausschuss für Tourismus ist, herzlich willkommen.
Erst jetzt wird einem bewusst: Es steckt ein riesiger Aufwand und viel Organisation hinter so einer Sendung.