Antarktis und Taubenberg
Alle Fotos von Joachim Martius: Antarktis. Foto: MZ
Fotoausstellung in Agatharied
Noch bis zum 31. Dezember sind im Krankenhaus Agatharied im Erdgeschoss und 1. Stock Fotografien von Joachim Martius zu sehen. Sie zeigen beeindruckende Motive aus aller Welt, von der Antarktis bis nach Myanmar, vom Matterhorn nach Venedig. Aber auch der Taubenberg ist dabei.
Sein Interesse für die Fotografie sei schon früh geweckt worden, insbesondere durch seinen Vater, der ebenso wie er selbst Arzt und Fotograf war, schreibt Joachim Martius. Berufsbedingt sei später die Fotografie in den Hintergrund getreten, dann aber gegen Ende der Berufstätigkeit und nach der Pensionierung habe er die Leidenschaft für die Fotografie wieder entdeckt.
Lesetipp: Faszinierende Landschaften von Joachim Martius
Zwei Reisen mit dem berühmten amerikanischen Fotographen Steve McCurry 2012 nach Myanmar und 2013 nach Indien zur Kumbh Mela in Allahabad seien dabei prägend für seine weitere fotographische Entwicklung gewesen.
Joachim Martius fotografiert Landschaft und Menschen
Das Hauptinteresse Joachim Martius gilt der Landschaft und ihren Menschen. Dabei, so schreibt er, gehe es ihm nicht nur darum, die Welt aufmerksamer wahrzunehmen, um geeignete Motive zu finden. Es gehe ihm auch darum, seine Gedanken und Empfindungen während der Aufnahme in eine Bildsprache zu übersetzen.
In den beiden Etagen des Krankenhauses Agatharied sind jetzt diese beeindruckenden Fotografien aus den vergangenen etwa 12 Jahren zu sehen.
Venedig. Foto: MZ
Los geht es mit Venedig. Aber keineswegs mit den bekannten und beliebten Motiven, etwa Tauben auf dem Markusplatz oder Rialtobrücke, sondern da gibt es ein Foto, auf dem ein Gitarrist auf einem menschenleeren Platz des Nachts sitzt und für sich ganz allein musiziert.
Auf einem anderen Foto steht eine weiß gekleidete Nonne auf einer Straße, mutterseelenallein. Es sieht fast so aus, als würde sie in ein Smartphone schauen, aber vielleicht betet sie auch.
Namibia. Foto: MZ
Weiter geht s nach Namibia. Bizarre Felsstrukturen und eine Giraffe, die graziös wie eine Ballerina ihr linkes Vorderbein spreizt.
Myanmar. Foto: MZ
Wie ein Scherenschnitt wirkt der Junge, der mit einer sehr schlichten Angel versucht, Fische zu fangen. Auch er einsam am großen Fluss, während am Horizont die Sonne untergeht.
Matterhorn. Foto: MZ
Faszinierend ist die rotglühende Spitze des Matterhorns in der letzten Abendsonne, während der untere Teil des Berges mit Schneeresten schon in der Dämmerung liegt.
Taubenberg. Foto: MZ
Über Sylt und Cornwall führt uns der Fotograf zum Taubenberg. Hier hat er eine winterliche Stimmung eingefangen. Zwei rötliche Netze scheinen als Schneesicherungen zu dienen, irgendwie sehen sie wie anachronistische Liegestühle aus.
Der erste Stock ist insbesondere der Antarktis gewidmet, die auf einer Reise im Jahr 2017 entstanden. Wer meint, dass am Südpol alles eben sei, wird eines Besseren belehrt. Da türmen sich hohe Eisberge auf, gleißendes Licht scheint dazwischen und große Eisbrocken liegen am Boden.
Antarktis. Foto: MZ
Ein Foto zeigt Pinguine, die im Gänsemarsch unterwegs sind. Ob das eine Tier fußlahm ist, das von zwei anderen Tieren beobachtet wird?
Die Fotografien von Joachim Martius strahlen Ruhe und Gelassenheit aus, sie sind Zeugnisse der Natur in aller Schönheit. Aber sie zeigen auch den Menschen, auch ihn in Ruhe und Gelassenheit. Keine Spur von Hektik, keine Spur von Betriebsamkeit, sie ruhen in sich und in ihrem Tun. Damit sind sie für Patienten und medizinisches Personal ein Ort der Ruhe und des Kraft Sammelns im Klinikalltag.