Kultur im September

Resümee zur Tegernseer Woche

Das Bernhard Kohlhauf Ensemble gestaltete mit „Festmusik“ den Eröffnungsabend. Foto: musik-kohlhauf.de

Veranstaltungsreihe in Tegernsee

Das Jubiläum der Tegernseer Woche zu ihrem 50jährigen Bestehen ist vorbei. Organisatorin Birgit Halmbacher (BH) erzählt im Interview, wie diese besondere Veranstaltungsreihe in diesem Jahr begangen wurde.

MZ: Wie hat sich das Programm in diesem Jahr dem Jubiläum angepasst?
BH: Die außerordentliche Bedeutung begann schon bei der Programmplanung. Wir haben versucht, die Beziehung zu den Gründervätern herzustellen. So war Beni Eisenburg an der Gestaltung einer Veranstaltung beteiligt und Sixtus Lampl hat eigens eine Kirchenführung durchgeführt. Sie waren ja neben Rupert Berlinger, Karl Edelmann senior und Ilse Leidgschwendtner von der ersten Stunde an dabei.

Jubiläum der Tegernseer Woche
Franz Josef Pütz, Datum unbekannt. Foto: privat

MZ: Konnte auch der Gründer Franz Josef Pütz ins Programm eingebunden werden?
BH: Er musste leider krankheitsbedingt absagen, wurde aber immer wieder erwähnt. Und das heutige Konzept der Tegernseer Woche beruht immer noch auf dem von Franz Josef Pütz. Vielleicht ist es heute ein bisschen moderner, aber am Konzept hat sich nichts geändert, weil es gut ist. Damit lebt seine Tegernseer Woche weiter und wir haben bei allen Gelegenheiten Bezug zu den Anfängen genommen.


Georg Obermüller. Foto: Petra Kurbjuhn

MZ: Was war ein besonderer Höhepunkt?
BH: Sicher das Fest auf dem See, das in Anlehnung an die beliebten Schlosskonzerte dieses Jahr mit den Original Dark Down Stompers, die auch bei den Schlossfesten immer dabei waren, und dem Obermüller Salon-Trio eine besondere Veranstaltung war. Es war ein unheimlich schöner Abend auf dem See.

Aber auch das Eröffnungskonzert mit Bernhard Kohlhaufs „Festmusik“ fand sehr gute Resonanz. Ein weiterer Höhepunkt wäre das Schlosshofkonzert gewesen, das wir leider wegen einer Erkrankung kurzfristig absagen mussten. Und es gab viele kleine und große weitere Höhepunkte.

Jubiläum der Tegernseer Woche
Lesung mit Beni Eisenburg, Martin Köck, Roland Götz und Sonja Still (v.l.). Foto: Tegernseer Woche

MZ: In diesem Jahr gab es im Tegernseer Tal mehrere Jubiläen.
BH: Wir haben die anderen Jubiläen aufgegriffen und in die Programmplanung einbezogen. Der Tegernseer Tal Verlag feierte seinen 70. Geburtstag und wir hatten eine Lesung mit den Autoren Sonja Still, Roland Götz, Martin Köck und Beni Eisenburg. Die Philosophie des Verlags unter der Leitung von Annette Lehmeier ist vergleichbar der Tegernseer Woche. Es geht um die Reichhaltigkeit von Landschaft und Kultur im Tegernseer Tal sowie darum, geschichtliche Themen aufzubereiten. Die Redaktion findet immer wieder Themen, die interessant und unbekannt sind.

Jubiläum der Tegernseer Woche und der Musikschule Tegernseer Tal

MZ: Und die Musikschule Tegernseer Tal wurde auch 50 Jahre alt.
BH: Die Gründerväter der Tegernseer Woche waren auch bei der Gründung der Musikschule beteiligt. So hat Karl Edelmann senior, der die Musikschule geleitet hat, in den Anfangsjahren auch den volksmusikalischen Bereich der Tegernseer Woche abgedeckt, denn er kannte alle Musikanten.

Jubiläum der Tegernseer Woche
Lesung mit Gerd Anthoff. Foto: Tegernseer Woche

MZ: Wie wurde das Programm angenommen?
BH: Sehr gut. Wir wurden immer wieder für die Gestaltung und die Vielfalt des Angebotes gelobt. Es war ja für jeden Geschmack etwas dabei. Für Geschichtsinteressierte etwa der Vortrag von Roland Götz zu den Porträts der Äbte oder für Literaturbegeisterte die Lesung mit Gerd Anthoff.

Jubiläum der Tegernseer Woche
Die Bilder der Äbte. Foto: Tegernseer Woche

MZ: Parallel zu den Veranstaltungen ist die Kunstausstellung mit Kuratorin Eva Knevels ein wichtiger Bestandteil der Tegernseer Woche.
BH: Die Ausstellung war in diesem Jahr außerordentlich gelungen und eine Steigerung zu den vergangenen Jahren. Die Resonanz von den Besuchern war durchweg positiv. Das lag sicher auch daran, dass unterschiedliche auswärtige Künstler eingeladen waren und an der mit Bedacht ausgeführten Hängung. Mich hat auch sehr gefreut, dass der Außenbereich mit einbezogen wurde, so dass die Aufmerksamkeit auf das ganze Ortsbild überging.


Bürgermeister Johannes Hagn und Kuratorin Eva Knevels zur Eröffnung der Kunstausstellung. Foto: Ines Wagner

MZ: Nun ist die Jubiläumsveranstaltung vorbei. Gibt es schon Pläne für 2024?
BH: Jetzt kommt erst einmal das Bergfilmfestival. Aber im Januar folgt dann ein Treffen mit allen beteiligten Personen und Vereinen, die das Programm mitgestalten.

MZ: Und was ist deine Aufgabe als Organisatorin?
BH: Mir obliegt es, ein Bündel aus allen Vorschlägen zu schnüren und eventuelle Lücken zu schließen, um alle Geschmäcker zu befriedigen. Das Gesamtprogramm soll eine flüssige Reihe sein.

Zum Weiterlesen: Tegernseer Woche: ein Kunstwerk eigener Art

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