Der Kapellenweg in der Oberen und Unteren Wies
Blick in die Ausstellung. Foto: Max Kalup
Ausstellung in Agatharied
Wie gemacht für die Advents- und Weihnachtszeit ist die Ausstellung „Himmelsspuren“ im Krankenhaus Agatharied. Sie lädt ein zum Innehalten, zum Schauen und Lesen und sie lädt dazu ein, sich auf den Weg zu machen.
Die Idee zu dem Kapellenweg durch die Obere und Untere Wies bei Miesbach stammt von Kathrin Baumann vom Katholischen Pfarrverband Miesbach. Der Titel „Himmelsspuren“ leitet sich von den vielen geistlichen Impulsen und Bibelzitaten ab, die die engagierte Pastoralreferentin den Wegstationen beigibt.
Kapellenweg mit „Himmelsspuren“
In dem vor eineinhalb Jahren erschienenen Buch „Himmelsspuren“ werden zwei Rundwege beschrieben. Auf großen Bildtafeln sind jetzt die einzelnen Stationen mit Fotos von Isabella Krobisch und Joachim Baumann und Texten von Kathrin Baumann und Alexander Langheiter im Krankenhaus zu sehen.
„Himmelsspuren. Foto: Isabella Krobisch
Die Anhöhen rund um die betriebsame Kreisstadt laden seit jeher zum Wandern, Radfahren und Innehalten ein. Abseits des Alltagsgetriebes bieten sie Ruhe, Entspannung, herrliche Ausblicke und Rastplätze. Die vielen Kapellen und Bildstöcke in der Oberen und Unteren Wies gewähren Einsichten in historische Ereignisse.
Religiöse Aspekte
Entlang dieses Weges werden aber auch viele religiöse Aspekte deutlich, die den Lebenskreis des Menschen begleiten. Der Historiker Alexander Langheiter beschreibt die Geschichte der Höfe und Kapellen und geht auf die Entstehung von Bildstöcken, Hof- und Feldkreuzen ein.
Wegkreuz bei Lichtenau. Foto: Isabella Krobisch
Kathrin Baumann hat für die einzelnen Stationen einfühlsame Texte zum Nachdenken geschrieben. Sie stellt dem Wanderer Fragen, die ihn dazu auffordern, sich mit dem Wesentlichen des Lebens zu befassen.
So zitiert sie an dem Wegkreuz bei Gut Lichtenau den berühmten Vers Kohelet 3 „Alles hat seine Stunde“. Beim Weitergehen möge man reflektieren was mein Leben geprägt hat, ob ich mehr Lach- oder mehr Kummerfalten habe und was sich tief in mein Herz gesenkt hat.
Blick in die Ausstellung. Foto: Max Kalup
Oder sie fragt: „Wo finde ich Besonderes in meinem Leben? Wann nehme
ich mir Zeit, aus dem Alltag herauszutreten? In welchen Momenten gewinne
ich Weitblick – Überblick über mein Leben?“
Bei einer Wanderung durch die Untere Wies im Sommer 2018 erlebten wir eine traumhaft schöne, bisher unentdeckte Landschaft.
Lesetipp: In die „Himmelspuren“ einschwenken
Vom Friedhof wandern wir über Gut Lichtenau hinunter und passieren mehrere Wegkreuze. Besonders hat es uns die „Madonna im Baum“ beim Halmer angetan. Über ein Sühnekreuz beim Walch kommen wir zum gegeißelten Christus, der hoch oben in einer Wandnische von Klafflehen zu sehen ist.
Klafflehen: Gegeißelter Christus. Foto: Joachim Baumann
Die Ausstellung in Agatharied macht nun neugierig, auch die Wanderung in der Oberen Wies anzugehen. Die Weihnachtszeit wäre der geeignete Anlass dazu, sich von Kathrin Baumanns Texten inspirieren und von der Landschaft begeistern zu lassen.