
Relief von Karl Jakob Schwalbach
Das Bronzerelief der Kreuzigungstür von Karl Jakob Schwalbach an St. Andreas. Foto: Petra Kurbjuhn
Einweihung in Hohendilching
Am morgigen Ostermontag erfüllt sich ein Wunsch von Karl Jakob Schwalbach: Sein Relief vom Kirchenportal der Albertus Magnus-Kirche in Stein bei Nürnberg wird an der Kirche St. Andreas in Hohendilching, wo der 2023 verstorbene Bildhauer mit seiner Frau lebte, eingeweiht.
„Mein Mann wollte es schon seit Jahren“, sagt Hannelore Schwalbach. Ihr Mann habe seiner Heimatgemeinde bereits ein anderes Vermächtnis zugedacht. „Die Schreitenden“ ist vor dem Rathaus in Unterdarching aufgestellt.
An vielen Orten im Landkreis Miesbach ist Kunst im öffentlichen Raum von Karl Jakob Schwalbach zu finden, so der Floriansbrunnen in Otterfing, der Taubenbrunnen in Miesbach, „Tränen der Erde“ in Thalham, „Boot des Mönchs“ in Bad Wiessee, St. Christophorus am Südlichen Rathausplatz in Weyarn und der Schöpfbrunnen an der Kirche St. Andreas in Hohendilching.
Der Künstler in seinem Atelier 2007. Foto: Isabella Krobisch
Hierher, in die Anderlmühle an der Mangfall war der renommierte Künstler 1971 mit seiner Frau Hannelore, Goldschmiedin und später Malerin und Grafikerin, gezogen. Deutschlandweit sind seine Werke, zumeist aus Edelstahl, Stein und Bronze zu sehen. Seine bevorzugten Motive waren Pferde, Paare und religiöse Darstellungen.
Ein Atelierbesuch im Jahr 2007 beleuchtete das umfassende Werk des Künstlerehepaars, das 57 Jahre glücklich verheiratet war.
Lesetipp: Pferde und Tore
Im Jahr 1990 schuf Karl Jakob Schwalbach das Kirchenportal für die Albertus Magnus Kirche in Stein bei Nürnberg. Es gehört zu einer größeren Auftragsarbeit für die neu erbaute Kirche. Das Kirchenportal aus Bronze besteht aus einem äußeren und einem inneren Teil.
Das innere Portal zeigt auf dem linken Türflügel Adam und Eva auf dem Grabe knieend und rechts den auferstandenen ausschreitenden Christus mit Begleitzeuge.
Detail des Reliefs mit Maria. Foto: Petra Kurbjuhn
Das äußere Portal besteht aus der Paradiestür im rechten Flügel und die Kreuzigungstür im linken Flügel. Es ist, so ist im Katalog zu lesen, eine Gegenüberstellung vom „Baum des Lebens“ und „Baum des Todes“
Der Baum des Lebens im Paradies wird von der Schlange als Versucherin Evas umzingelt. Eva reicht Adam den Apfel und dieser streckt den Arm danach aus. Somit wird er als Gefährte Evas an der Schuld beteiligt, die verbotene Frucht zu genießen.
Das linke Portal zeigt hoch oben den gekreuzigten Christus, rechts davon steht die trauernde Mutter Maria und etwas tiefer der berittene Soldat Longinus, der mit seiner Lanze in die Seite Jesu sticht. Zudem hat der Künstler links von Christus die zwei Schächer am Kreuz dargestellt.
Detail des Reliefs mit den zwei Schächern. Foto: Petra Kurbjuhn
„Die Verbindung zwischen Baumstamm und Kreuzstamm, zwischen Eva und Maria und zwischen Adam und Jesus ist mit eingeritzten Wechselpfeilen dargestellt. Neutestamentlicher Überlieferung zufolge ist Jesus ‚hinabgestiegen in das Reich des Todes‘. Einer legendären frühchristlichen Überlieferung nach war der Erstbefreite der Stammvater Adam.“ So lautet die Erklärung zu der Darstellung.
Nun also ist die Kreuzigungstür nach Hohendilching zurückgekehrt, dort wo sie Karl Jakob Schwalbach 1990 schuf. Am morgigen Ostermontag findet um 10.30 Uhr in St. Andreas die Heilige Messe statt und um 11.30 Uhr erfolgt die feierliche Einweihung durch Pater Michael De Koninck.
Zum Weiterlesen: Nachruf auf Karl Jakob Schwalbach