Karma is a Hitch Victus Films

„Karma is a Hitch“ – neue Victus Films Produktion

„Karma is a Hitch“ der neue Film von Oliver Kahl und Victus Films. Foto: Victus Films

Filmvorstellung

Einfühlsam, einprägend und nachhallend – so könnte man den neu erschienenen Kurzfilm „Karma is a Hitch“ beschreiben. Victus Films, die Produktionsfirma von Ben Blaskovic, zeichnet für das Regiedebüt von Oliver Kahl verantwortlich. Wir haben mit dem Produzenten über den Filmdreh gesprochen.

Wenn es die Möglichkeit gäbe, durch das Handeln am heutigen Tag, das nächste Leben der eigenen Seele positiv zu beeinflussen – würden Sie diese Chance ergreifen? In dem neu erschienenen Kurzfilm „Karma is a Hitch“ geht es genau um diese Frage und den damit verbundenen Herausforderungen, die diese mit sich bringt.

Lesetipp: Victus Films präsentiert „Käpt’n“

Der Drehbuchautor Oliver Kahl feiert mit diesem tiefgehenden Film sein Debüt als Regisseur und hat sich dafür die Produktionsfirma Victus Films mit ins Boot geholt. Ben Blaskovic ist selbst Regisseur, zuletzt feierte er mit seinem Film „Käptn“ Erfolge. Doch dieses Mal fungierte er als Produzent, sein Kollege Claude König als Producer. Beim Filmdreh sahen sie sich mit einigen Herausforderungen konfrontiert.

Das Karma und der Hitch

Denn die Geschichte von „Karma is a Hitch“ ist komplex. Alles beginnt damit, dass Björn (Sebastian Gerold) eines Morgens aufwacht und seine Seele (Rony Herman) ihm erklärt, dass heute sein letzter Tag auf Erden ist und er am Ende des Tages durch eine Tram den Tod findet. Zu Beginn ungläubig, aber dann doch hellhörig, lässt sich Björn auf den Rat seiner Seele ein, die zerrüttete Beziehung zu seiner Ex-Frau Vicky (Christina Hecke) zu klären bevor der Tag zu Ende geht.

Karma is a Hitch
Seine Seele (l., Rony Herman) erklärt Björn (Sebastian Gerold), dass er bis zum Abend sein Leben aufräumen muss. Foto: Victus Films

Denn nur so könnte er ihre beiden Seelen endlich von ihrem alten Schmerz befreien und sie in Zukunft in Frieden miteinander leben lassen. Daher auch der Filmtitel „Karma is a Hitch“ – das Wort Karma bedeutet in der indischen Philosophie so viel wie Tat oder Wirkung und dass jede Handlung bestimmte Folgen hat. Hitch ist die englische Bezeichnung für einen Knoten, der durch Ziehen gegen die Spannung, die ihn hält, gelöst werden kann.

Reise in die Vergangenheit

Doch was so einfach klingt, ist für Björn und seine Seele, die ihn fortan bei seinen Unternehmungen humorvoll und beratend begleitet, alles andere als leicht. Denn auch die gemeinsame Tochter von Björn und Vicky Juli (Paulina Rümmelein) spielt eine große Rolle in der komplizierten Verstrickung von Beziehungen und alten Wunden aus früheren Leben. Denn die Seelen der beiden Ex-Partner finden keine Ruhe, seitdem ihre Beziehung im Mittelalter unglücklich auseinander ging.

Karma is a Hitch
Björn besucht seine Ex-Frau Vicky (Christina Hecke) und ihre gemeinsame Tochter Juli (l., Paulina Rümmelein). Foto: Victus Films

An den berühmten Kreidefelsen von Étretat in der Normandie beginnt nicht nur die Geschichte der beiden, sondern auch der Film mit beeindruckenden Landschaftsaufnahmen dieses atemberaubenden Naturdenkmals. Für Ben Blaskovic ebenfalls eine Reise zurück in die Vergangenheit, denn genau am selben Ort drehte er 2019 als Schauspieler für die ZDF-Fernsehserie „Kreuzfahrt ins Glück“.

Eine andere Verantwortung

Im September 2021 kam er als Produzent und Producer von „Karma is a Hitch“ zurück an die französische Küste und zeichnete mit seiner Produktionsfirma Victus Films verantwortlich für die gesamte Abwicklung des Films. „Diese Funktion bringt eine ganz andere Verantwortung, sowohl organisatorisch als auch finanziell und rechtlich, mit sich“, erklärt er. Unterstützt wurde er dabei vom Bayerischen Rundfunk als Co-Produzent sowie Wooden Crown Pictures. Das Jonglieren mit den Kosten sei bei diesem Film eine große Herausforderung gewesen, der mit einem Budget von 90.000 Euro durch den Film Fernsehfonds Bayern gefördert wurde.

Autounfall Karma
Szenen wie der Autounfall in „Karma is a Hitch“ sind kostenintensiv in der Produktion. Foto: Victus Films

Doch das Storyboard von „Karma is a Hitch“ gab einige kostenintensive Szenen vor: ein Autounfall, ein Tramunfall, Auslandsproduktion, Außendrehs, Kinder, historische Szenen und viele Geschichtsstränge. „Das sind eigentlich alles Umstände, die einen Film richtig teuer machen“, kann Ben Blaskovic jetzt schmunzelnd berichten. Doch die insgesamt 17 Drehtage seien ein „Marathon“ gewesen. „Als Produzent gibt man dem Regisseur einen finanziellen Rahmen vor, in dem man ihm kreativ alles ermöglichen möchte.“ Dieser Balanceakt sei zwar anstrengend, aber eben notwendig.

Eine intensive Geschichte

Das Drehbuch von Oliver Kahl überzeugte Ben Blaskovic mit der tiefgehenden Geschichte und den verschiedenen Zeitebenen, die im Laufe des Films immer klarer werden lassen, wie verstrickt die Geschichte des einstigen Liebespaares ist. „Das was mich fasziniert hat daran, war auch gleichzeitig die Herausforderung“, sagt er.

Küste Normandie Karma Beeindruckende Bilder, wie hier an der Küste der Normandie, sind im Film zu sehen. Foto: Victus Films

Die Drehs in Frankreich, in und um München sowie in Augsburg seien so ergiebig gewesen, dass eigentlich auch ein Langspielfilm daraus entstehen hätte können. Doch das gesamte Produktionsteam schafft es auch in den 30 Minuten von „Karma is a Hitch“ diese intensive Geschichte auf kurzlebige Weise so berührend und bildstark rüber zu bringen, dass man keine zusätzliche Minute vermisst.

Die Last weicht der Erleichterung

Am Ende des Tages stirbt Björn tatsächlich, wird wie von seiner Seele angekündigt von einer Tram überfahren. Eine der Schlüsselszenen im Film war das große Sorgenkind. Nicht nur, dass die Drehgenehmigung für den Tramunfall überaus schwer zu bekommen war. Auch mussten die Aufnahmen in Augsburg dreimal verschoben werden, einmal sogar wegen eines Großbrandes in der Stadt.

Segelboot Karma is a Hitch
Eine tiefgehende Geschichte und tolle Bilder – „Karma is a Hitch“ überzeugt. Foto: Victus Films

Auch die Postproduktion der Szene war aufwendig und kostenintensiv. „Damit hatte ich wirklich Bauchschmerzen“, erinnert sich der Produzent. Doch die Last ist Ben Blaskovic nach der erfolgreichen Premiere von „Karma is a Hitch“ von den Schultern gefallen und der Erleichterung gewichen. „So etwas habe ich in der Form noch nicht erlebt, aber es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht.“

Ob die Seelen von Björn und Vicky am Ende ihre Ruhe finden, sollten sich jedenfalls alle selbst ansehen. Denn „Karma is a Hitch“ ist ein außergewöhnlicher Kurzfilm, der nun seine Runden bei den nationalen und internationalen Filmfestivals drehen darf.

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