Kerstin Sokoll vor „More Secrets behind the Curtain“. Foto: MZ

Ausstellung in Holzkirchen

Unter dem Titel New Work meets New Art präsentierte jetzt das Holzkirchner ATELIER Kunst. Die Karlsruher Künstlerin Kerstin Sokoll steht für farbintensive emotionsgeladene Gemälde, die durch ihre Vielschichtigkeit bestechen.

New Work, also die neue Art zu arbeiten, hat im Landkreis Miesbach schon längst Fuß gefasst. Coworking ist in Gmund und Miesbach seit Jahren angesagt. In Holzkirchen haben Susanne Schulze-Bahr und ihr Mann DAS ATELIER gegründet. Hier kann auf Zeit oder Dauer ein Arbeitsplatz gemietet werden, Meetings können hier stattfinden.

Jetzt wurde das weiträumige ATELIER in der Erlkamer Straße seinem Namen direkt gerecht: Kerstin Sokoll stellte bei einer Vernissage ihre Kunst vor, ein Teil der Bilder wird auch weiterhin die Räume schmücken.

Kerstin Sokoll und Gerald W. Huft. Foto: MZ

In Vertretung der erkrankten Geschäftsführerin stellte Gerald W. Huft von ICJ Marketing die Künstlerin vor. Sie ist wie Susanne Schulze-Bahr von Haus aus Eventgestalterin, begann aber vor einiger Zeit zu malen und hatte vor vier Jahren ihren Durchbruch. Mit ihren expressiven farbintensiven Bildern ist sie auf nationalen und internationalen Ausstellungen zu sehen und erfährt „beachtenswerte Anerkennung“.

Über Social Media, so erzählt sie, habe ein amerikanischer Pianist ihre Bilder entdeckt und eins habe ihn so gefesselt, dass er es vertont und öffentlich in einem Konzert gespielt habe.

Fresh and Cool. Foto: MZ

Kerstin Sokoll bezeichnet Kunst als die Emotion des Einmaligen. Sie male aus ihren Emotionen heraus, erzählt sie, wobei zumeist farbexplosive Gemälde aus vielen Schichten entstehen. Dies konnte sie durch die Beleuchtung eines Bildes mit wechselnder Farbe belegen.

Lichterfreuden2. Foto: MZ

Sie habe sich ausschließlich für abstrakte Malerei entschieden, weil diese den Betrachtenden mehr Assoziationen zulasse als gegenständliche Malerei. „Jeder Betrachter findet zu den Bildern seine eigene Geschichte“, sagt sie, „ich will die Fantasie anregen“.

In Holzkirchen zeigt Kerstin Sokoll eine Reihe dieser großformatigen Bilder in Rot-, Grün und Blautönen. Unter ihnen findet sich das Werk „Pray for Ukraine“. Der Erlös gehe vollständig an ein Hilfsprojekt, erklärt die Künstlerin.

Pray fur Ukraine. Foto: MZ

Die Pandemie habe bei ihr einen Karrieresprung verursacht, da die Eventagentur in den letzten beiden Jahren geruht habe. Sie habe diese Zeit für ihre Malerei nutzen können und in Karlsruhe in einer leeren großen Schaufensterfront ihre Werke zeigen können.

Menschen wollen Farbe

Den Birkenwald habe sie eigens für Holzkirchen gemalt, eine Assoziation von Holz und Wald, meint sie. Dieses Bild reihe sich in eine erfolgreiche Serie von Bildern in Grüntönen ein. „Die Menschen wollen in dieser Zeit Farbe haben“, erklärt die Künstlerin.

Ihre Powerbilder, so sagt Kerstin Sokoll, passen gut in diese neue Arbeitswelt, sie hoffe, dass sie für die hier Wirkenden Energie spenden.

Birkenwald. Foto: MZ

Ein Farbenrausch in Rot ist „More Secrets behind the Curtain“, ein großformatiges Bild von ein mal zwei Meter, das Geheimnisse hinter dem Vorhang vermuten lässt.

Auch Bilder in Schwarzweiß-Tönen sind in Holzkirchen zu sehen, die die Künstlerin so interpretiert: „Da war keine Farbe da, es war eine traurige Zeit.“

Blöbby. Foto: MZ

Alles andere als traurig sind die Bilde Serie „Blöbby“, es sind heitere, farbenfrohe dreidimensionale Quadrate, in denen die Farbe „aufblobbt“. Auch diese Bilder leben von den Schichten, in denen die Künstlerin die Farbe aufgetragen hat.

Signum Magnum Pro Mundi. Foto: MZ

Eine Besonderheit des Schaffens von Kerstin Sokoll stellen ihre Puzzles aus kleinen handbemalten Buchenwürfeln dar. Für das Werk „Signum Magnum Pro Mundi“ hat sie fast 1.000 Würfel verwendet. Das „große Zeichen für die Welt“ ist unschwer als die berühmte Kanzlerinnenraute zu erkennen.

Vom Erlös der verkauften Bilder gehen zehn Prozent an die Holzkirchner Tafel.