Wie Kinder ihre Stadt sehen
Sophia Lendaro: Blick über Miesbach. Foto: Isabella Krobisch
Ausstellung in Miesbach
44 junge Künstlerinnen und Künstler zwischen 6 und 14 Jahren sehen Miesbach aus neuen Blickwinkeln – bis 7. Februar im Kinderkulturkeller in der Stadtbücherei zu erleben.
Die Initiatorin Barbara Gerbl ist selbst am meisten begeistert. „Suche Deinen Lieblingsplatz in Miesbach, oder etwas, was Dir an Miesbach besonders gut gefällt, fotografiere das und bringe das Bild mit, so lautete der Auftrag im Vorfeld.
Barbara Gerbl steht hinter dem Atelier „Farbenspiel“. Foto: Isabella Krobisch
„Ich war überrascht wie vielseitig das Wort Lieblingsplatz interpretiert wird“, so die angehende Kulturpädagogin. In ihrem Atelier Farbenspiel wurde seit Herbst 2017 skizziert, gezeichnet und gemalt. Das Ergebnis ist beeindruckend.
Maxi Kopp mit Bürgermeisterin Ingrid Pongratz. Foto: Isabella Krobisch
Miesbachs Bürgermeisterin Ingrid Pongratz zeigte sich bei der Ausstellungseröffnung „fasziniert und begeistert von den schönen Bildern“. Mehrmals haben die Kinder das Rathaus gemalt. So auch Maxi Kopp, der meint, „mir gefällt das Rathaus gut. Auf dem Platz davor kann man so gut spielen und laufen. Und meine Freundin, die Ingrid, arbeitet da“.
Engagement gelobt
Kulturreferentin Inge Jooß lobte in ihrer Ansprache das großartige Engagement von Barbara Gerbl, die auch Kulissen für Theaterstücke, Plakate und Logos gestaltet und der Stadt als Auftakt zum Jubiläumsjahr „100 Jahre Stadterhebung“ nun diese farbenfrohe Ausstellung beschert.
Korbinian Gerbl hat der Stadtbücherei Farbe verpasst. Foto: Isabella Krobisch
Was den Kindern und Jugendlichen gefällt sind stilvolle Gebäude, Freizeiteinrichtungen wie Freibad oder Parkanlagen und Treffpunkte, wo es Eis und leckeres Essen gibt – aber auch die Stadtbücherei, deren Fassade aber ruhig noch mehr Farbe vertragen könnte, wie Korbinian Gerbl mit seinem Kunstwerk beweist.
Katrin Weidner malte die „Frauenschule“. Foto: Isabella Krobisch
Katrin Weidner hingegen hat sich das mächtige Gebäude der „Frauenschule“ vorgenommen. Sie hat versucht, die ehemalige Direktion des Bergwerkes möglichst naturalistisch wiederzugeben.
Blick in die Ausstellung
Diese Stadtansichten von Miesbach seien allen Stadtplanern, Architekten und Entscheidungsträgern empfohlen, denn die Kinder und Jugendliche haben klare Vorstellungen von Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Kreisstadt und liefern ganz konkrete Vorschläge dazu – beispielsweise zum Bahnhofplatz, um dessen Gestaltung die Gremien ja schon lange ringen. Aber auch viel Farbe und Natur spielt in den Kinderbildern eine tragende Rolle – durchaus aus Mahnung zu verstehen, auf Beton zu verzichten und mehr Farbe nach Miesbach zu bringen. Ganz abgesehen davon, dass die Perspektiven der Bilder dem Betrachter so manches Schmunzeln entlocken und den heimlichen Wunsch, es doch selbst einmal mit Farbe und Papier zu versuchen.