Hochkarätige Kleinkunst bei der KKB Waakirchen
Vielsaitig und Nachtigallengsang in der KKB Waakirchen. Foto: Martina Auracher
Kleinkunst in Waakirchen
Stellvertretend für die zahlreichen Advents- und Neujahrskonzerte im Landkreis, die in unserem Kulturkalender zu finden sind, wollen wir auf zwei Veranstaltungen der Kleinkunstbühne Waakirchen am 18. Dezember und 6. Januar hinweisen. Hugo Eder erzählt zudem von der Lage der Veranstalter.
Diese ist schwierig. Seit zehn Jahren, so hat der Vorsitzende der Kleinkunstbühne Waakirchen erfahren müssen, gebe es einen ständigen Besucherrückgang, der durch die Pandemie forciert wurde. Das Publikum werde älter, junges Publikum komme kaum nach. Die Jugend schaue sich einen Kabarettisten lieber am Handy an, als sich einen Abend in eine Veranstaltung zu setzen.
Er höre auch immer wieder, dass man sich nur Kulturschaffende ansehe, die man aus dem Fernsehen kenne. Dafür fahre man lieber nach München und zahle hohe Eintrittsgelder, als sich einmal auf etwas Neues einzulassen.
Hugo Eder, 1. Vorstand der KKB Waakirchen. Foto: Andreas Vogt
„Ist es wirklich notwendig, in der Region Kultur anzubieten?“, fragt Hugo Eder. Das sei für ihn ein ernsthaftes Problem. Zudem gebe es immer mehr Veranstalter, auch die Gastronomie springe auf den Kulturzug auf, aber das Publikum werde nicht mehr.
„Unser Vereinsziel war es, Kleinkunst auf dem Land anzubieten und ich wünsche mir, dass mehr Besucher aus den umliegenden Gemeinden kommen und unser Kulturangebot vor Ort wahrnehmen“, sagt der engagierte Kämpfer für die Kleinkunst, der sich gemeinsam mit seiner Frau, Kassierin bei der KKB Waakirchen, 2024 zurückziehen wird.
Weihnachtskonzert bei der KKB Waakirchen
Für die laufende Saison hat er ein überaus spannendes Programm zusammengestellt, das durch Abwechslung und Qualität punktet.
Am 18. Dezember um 17 Uhr wird es in der Schulaula Waakirchen ein Konzert für die ganze Familie geben. „Saitenklang und Nachtigallengsang“ ist der Titel und verbindet die Gruppe „Vielsaitig“ mit Christine Horter (Harfe), Larisa Christina Klintzsch (Geige) und Lisa Schöttl (Hackbrett) mit den zwei Nachtgallen Barbara Pitschetsrieder und Ursula Bommer.
„Mir gefällt, dass diese Kombination einen Großteil alpenländische Musik im Wechsel zu Klassik präsentiert“, sagt Hugo Eder. Der Untertitel des Weihnachtskonzerts „spritzig – weltoffen – besinnlich – weihnachtlich“ deutet darauf hin, dass das Publikum auf besondere, abwechslungsreiche Weise auf das Weihnachtsfest eingestimmt wird. Die Musikerinnen und Sängerinnen garantieren beste Unterhaltung auf höchstem Niveau.
Tyrol Music Project. Foto: privat
Dasselbe gilt für das Dreikönigskonzert am 6. Januar 2023 um 19.30 Uhr in der Schulaula Waakirchen mit dem Quartett „Tyrol Music Project“. „Diese vier Herren haben sich getraut, weil sie so gut sind, sich an die Klassiker heranzuwagen“, sagt Hugo Eder. Sie spielen im Quartett die Musik des Wiener Neujahrskonzertes, also Johann Strauß, Josef Lanner, Franz Lehar, usw.
Musikalische Botschafter Österreichs
Lukas Riemer, Anton Klingler, Maximilian Hechenblaikner und Hubert Klingler bereisten als musikalische Botschafter Österreichs schon die ganze Welt und werden in Waakirchen selbst bearbeitete Stücke spielen, in denen sich volksmusikalisch phrasierte, durchaus schmissige mit klassischen, klangvollen Passagen abwechseln.
Er habe die Formation bei Rudi Zapf, der mit seinen Freunden kürzlich in Waakirchen zu Gast war, kennengelernt und seitdem laufe die CD immer wieder, erzählt Hugo Eder, der auch für die nächsten Veranstaltungen bis März hochkarätigen Kulturschaffende gewinnen konnte.
Peter Spielbauer. Foto: KKB Waakirchen
So wird am 27.1.2023 um 19.30 Uhr wieder Peter Spielbauer, der geniale Philosokomiker mit seinem neuen Programm „Pfitsch Göng“ oder „Sonne Sonne scheine, lass uns nicht alleine“ ein Solotheaterstück präsentieren, in dem er einen weiteren poetischen Welterklärungsversuch startet.
Holger Paetz. Foto: privat
Zur Fastenpredigt am 21.2.2023 kommt Pater Holger Paetz, der das Publikum das Fürchten lehren wird: Hageln wird es heftige Backen-Streiche für all die Pappnasen und Sich-selbst-Erhöher! Aber dazu kommt auch der Starkbieranstich mit Hoppe-Bräu.
Lucy van Kuhl. Foto: KKB Waakirchen
„Mit Lucy van Kuhl kommt eine Aufsteigerin des Jahres nach Waakirchen“, freut sich Hugo Eder. Die junge Musikerin singe und spiele Chansons am Klavier im Stile von Konstantin Wecker, aber in eigener Machart. Sie besingt und kommentiert in ihrem neuen Programm „Auf den zweiten Blick“ empathisch die Liebe, das Alter, Menschen, die in unserer Gesellschaft kaum wahrgenommen werden, Menschen, die (leider) viel zu sehr wahrgenommen werden, Situationen, die man sich eingebrockt hat und aus denen man schlecht wieder rauskommt.