Timmy

Timmy zeigt: Musik kennt keine Grenzen

Das Kammerorchester des FLTB mit Andreas Haas. Foto: MZ

Kinderkonzert in Miesbach

Zu einer Premiere hatte Andreas Haas mit seinem Klassiker „Timmy und die Musik in Europa“ im Saal des Waitzinger Kellers eingeladen. Frisch und bunt präsentierte sich der Dauerbrenner aus der Reihe „Klassik für Kinder“ in neuem Gewand und begeisterte das junge Publikum.

Rund 300 Kinder aus den Landkreisschulen verteilten sich auf zwei Vorstellungen, immerhin die 350. und 351. Präsentation dieses Programms, aber mit neuen Effekten, zu denen auch Erwachsene und Senioren Zutritt hatten. Insgesamt konnte Andreas Haas sein Programm „Klassik für Kinder“ schon weit über eintausend Mal präsentieren.


Timmy und die Musik in Europa. Foto: FLTB

Aufgeregt saßen die Schülerinnen und Schüler auf ihren Plätzen als es langsam dunkel wurde und die sieben Musizierenden des Kammerorchesters des Freien Landestheaters Bayern auf die Bühne kamen. Der Reihe nach stellten sie ihre Instrumente vor: Peter Ternay das Waldhorn, Elisabeth Vogl das Fagott, Nenad Uskovovic das Cello, Carola Stegling die Oboe, Hans Ernst die Klarinette und Peter Marino das Klavier. Andreas Haas selbst ist mit Quer- und Piccoloflöte dabei.

Lesetipp: Timmy und die Musik in Amerika

Der Initiator der Reihe „Klassik für Kinder“, der ebenso als Moderator, Erzähler und Flötenspieler fungiert, erklärte, dass es heute darum gehe, zu zeigen, wie die Menschen in Europa leben, sprechen und vor allem, wie sie Musik machen.

Timmy
In England. Foto: MZ

Für sein Format hat der Musiker im Jahr 2001 Timmy erfunden, der bei den verschiedenen Programmen spannende Dinge erlebt, die mit der passenden Musik begleitet werden. Timmy ist ein Bub, der Querflöte spielt, naja, noch ein bisschen holperig, wie Andreas Haas zeigt. Heute wäre er also 22 Jahre alt, aber Andreas Haas lässt ihn nach wie vor als Kind, dieses Mal mit Freund Philipp agieren.

Gespannte Aufmerksamkeit

Die beiden erleben eine abenteuerliche Fahrt im Heißluftballon, der an der englischen Küste niedergeht. Von dem freundlichen James erfahren Timmy und Philipp einiges über englische Musik und hören „Greensleeves“ und „Scarborough Fair“, beides Stücke aus der Reanaissance. Andreas Haas wandert Flöte spielend durch den Saal, die Kinder folgen ihm mit den Augen, andere dirigieren die Rhythmen bei Händels „Wassermusik“ mit ihren Armen mit, gespannte Aufmerksamkeit herrscht.

Timmy
Bei Claude Debussy in Frankreich. Foto: MZ

Andreas Haas beherrscht nicht nur die Flöte, sondern er erzählt auch lebendig die Geschichte, wobei er mühelos von einem Akzent zum anderen wechselt, denn schon sind die beiden Ausreißer am Eiffelturm in Paris gestrandet und werden von dessen Wärterin der Baskenmütze in Empfang genommen.

Die Puppe, die auf dem Kuchen tanzt

Die Musik von Claude Debussy kennt Timmy, die spielt er auch zuhause auf der Querflöte, neu aber ist für die beiden das heitere Stück Golliwog’s Cake-Walk, zu dem auch wirklich eine auf einem Kuchen tanzende Puppe in der Animation erscheint.


Bei Vivaldi in Italien. Foto: MZ

Sehr abwechslungsreich geht es weiter, denn beim Flug Richtung Süden klaut eine Elster den wichtigen Kompass, wozu natürlich Rossinis „Die diebische Elster“ ertönt. Luigi empfängt die beiden Buben in der Toskana. Er unterhält sich mit seiner Flöte mit Vögeln, was zu Heiterkeit im Publikum führt.

Unterschiedliches Wetter in der Musik

Und bei den „Vier Jahreszeiten“ von Vivaldi beweisen die Musizierenden, dass auch unterschiedliches Wetter musikalisch dargestellt werden kann. Andreas Haas schlottert beim „Winter“ ganz erbärmlich am ganzen Körper.

Jetzt wird es aber Zeit, nach Hause zurückzukehren. Mittels einer Brieftaube findet der Ballon auch seinen Weg, untermalt von „Wenn ich ein Vöglein wär‘“.

Timmy
Wie man sich begrüßt. Foto: Amelie Knaus

„Musik kennt keine Grenzen“, sagt Andreas Haas, aber die Sprache schon und so lernen die Kinder bei dem von ihm komponierten und gemeinsam gesungenen Lied zumindest, wie man sich auf Englisch, Französisch und Italienisch begrüßt.

Timmy führt zur klassischen Musik

Eine Dreiviertelstunde ist wie im Flug vergangen, die Kinder haben begeistert geklatscht, dirigiert, gesungen und wurden mit Timmy spielerisch zur klassischen Musik geführt.

Mit der Eurovisionshymne geht es zu Ende, EU-Schirme und Fahnen der beteiligten Länder geben der Vorstellung Farbe, Lebendigkeit und Frische.

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