Klassik für Kinder in Russland

Timmys musikalische Abenteuerreise

Kammerorchester des Freien Landestheaters Bayern. Foto: Isabella Krobisch

Klassik für Kinder in Miesbach

Kind- und zeitgemäß gleichermaßen präsentiert Andreas Haas vom Freien Landestheater Bayern seine Reihe „Klassik für Kinder“. In diesem Jahr hatten die Kinder ihren besonderen Spaß mit Animationen und dem immer schneller werdenden „Kalinka, Kalinka“.

Früh um 9 Uhr füllt sich der Saal des Waitzinger Kellers Miesbach mit ca. 250 Kindern der Klasse 1 bis 5 und ihren Lehrern. Ist vor der Vorstellung noch ein ordentlicher Lärmpegel, schafft es Andreas Haas, die Zuhörer für eine knappe Stunde zum wirklichen Zuhören und Mitmachen zu animieren. In diesem Jahr reist der kleine Timmy, den man schon aus den vergangenen Jahren kennt, nach Russland.

Klassik für Kinder in Russland

„Nussknacker, Wölfe und geheimnisvolle Bilder“ hat Andreas Haas vom Freien Landestheater Bayern seine musikalische Abenteuerreise genannt. Als er fragt, wer von den Kindern den „Nussknacker“ kennt, gehen die Hände hoch. Noch mehr Kinder kennen „Peter und der Wolf“. Nur die „Bilder einer Ausstellung“, die sind unbekannt, verständlich.


Andreas Haas erzählt vom Nussknacker. Foto: Isabella Krobisch

Timmy, der Querflötist, darf mit der Ballettgruppe seiner Schwester nach St. Petersburg fliegen und trifft dort auf Sergej, von Andreas Haas mit Pelztschapka und hartem Akzent wiedergegeben. Die ersten Lacher erntet er, als Sergej zu tanzen versucht. Aber der Rücken macht nicht mit.

Sergej erzählt nun die Geschichte vom Nussknacker, der zum Leben erwacht und dessen Geschichte von Peter Tschaikowski zu einem Ballett komponiert wurde. Klar muss zum Nussknacker ein Marsch erklingen und klar muss zur Mäusearmee ein musikalisches Gewusel ertönen. Sehr schön, wie Andreas Haas die verschiedenen Tonlagen bei der Musik der Zuckerstangen vorführt, erst von jedem Instrument einzeln, dann gemeinsam.

Wie der russische Name funktioniert, das erklärt Andreas Haas im Publikum, fragt die Kinder wie sie heißen und wie der Vater und konstruiert damit die russische Variante. Ich werde zur Monika Alexandrowna.

Klassik für Kinder in Russland
Andreas Haas und die Matrjoschka. Foto: Isabella Krobisch

Und schon wechselt die Musik zu Mussorgskijs „Bilder einer Ausstellung“ und Anndreas Haas steckt seinen Kopf durch einen Bilderrahmen. Die Kinder lachen sich schlapp als er als Sergej von „kleinen Tieren in kaputten Eiern“ redet und auf der Leinwand drei Küken umeinanderhupfen. Auch die Matrjoschka finden sie lustig, aber am meisten macht es ihnen Spaß „Kalinka“ mitzusingen.

Peter und der Wolf

Man könnte meinen, dass es nach der Riesenstimmung im Saal schwer ist, wieder zum Zuhören zurück zu finden. Weit gefehlt. Andreas Haas spielt auf seiner Flöte die Melodie vom Peter aus „Peter und der Wolf“ und alles lauscht. Der kleine Vogel und die Ente und die Katze und der Großvater, jede Figur wird mit dem Thema Prokofjews vorgestellt und erscheint auch auf der Leinwand. Der Wolf aber, vom Waldhorn intoniert, schleicht sich von hinten an.

Kurzweilig ist das, eine schöne Geschichte, gut gespielte Musik, nicht zu lang und nicht zu kurz und auch die neuen Medien sind dabei. Das gefällt den Kindern. Sie klatschen begeistert im Takt bei der Abschlussmelodie aus dem „Nussknacker“ mit und singen noch einmal aus voller Brust „Kalinka“.T

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