Schelme, Schalk und Schabernack
Klassik für Kinder – ein Projekt des Freien Landestheaters Bayern. Foto: Verena Huber
Klassik für Kinder in Miesbach
Auf dem historischen Jahrmarkt geht es heiß her. Der kleine Timmy ist mit seinen Freunden mittendrin, zwischen Leierkasten, Gaukler und Karussell. Auch die zahlreichen Schüler im Zuschauerraum wurden bei „Klassik für Kinder“ in die Atmosphäre auf einem altertümlichen Jahrmarkt eingestimmt.
„Was kann ich auf einem Jahrmarkt alles tun?“ So die einleitende Frage beim „KinderMusiktheater“ im Waitzinger Keller. Die Antworten ließen nicht lange auf sich warten: „Essen“, „Fahrgeschäfte fahren“ und vieles mehr riefen die Kinder begeistert Richtung Bühne. Andreas Haas, der Kreateur der Reihe „Klassik für Kinder“ beim Freien Landestheater Bayern und gleichzeitig Erzähler der Geschichte, fesselte die Kinder ab der ersten Sekunde mit seinem Schauspiel.
Erzähler und Schauspieler
Die Schüler durften gemeinsam mit acht Instrumentalisten des Freien Landesorchesters, dem kleinen Timmy – alias Andreas Haas – und seinen Freunden einen historischen Rummelplatz, wie vor 100 Jahren, besuchen. Dort gab es so einiges zu entdecken. Spielerisch brachten die Protagonisten ihrem kindlichen Publikum die Szenerie anno dazumal näher.
Timmy und seine Flöte. Foto: Verena Huber
Andreas Haas wechselte dazu zwischen den Rollen hin und her. Er mimte sowohl Timmy und seine Freunde, als auch den Erzähler oder Figuren, die auf dem Jahrmarkt vorkommen. Dazu dienten ihm verschiedene Accessoires, wie ein Zylinder, eine reich bestickte Weste oder ein gefährlicher Magier-Hut. Immer passend zur jeweiligen Szene zeigte eine Leinwand am hinteren Bühnenrand farbenfrohe Illustrationen.
Jongleurin und Narr
Für Timmy und seine Freunde ging es also an einem Leierkastenspieler vorbei zu einer großen Bühne mit Tänzern und Jongleuren. Die Clowndarstellerin und Artistin Annette Schregle schaffte es gleich zu Beginn, die Kinder als jonglierende Zigeunerin zu faszinieren. In der nächsten Szene lehrte sie die Schüler, dass sie es doch eigentlich im Leben ganz schön haben. Denn ihr eigenes Leben sei zwar bunt und heiter, doch wenn es am schönsten sei, zögen die Spielleute immer weiter.
Annette Schregle als Till Eulenspiegel. Foto: Verena Huber
Wohl am meisten beeindruckte Annette Schregle das Publikum als der Schelm, Schalk oder auch Narr Till Eulenspiegel. Mit ihrer rot-grünen Narrenmütze hielt sie so manchen Jahrmarktsbesucher zum Narren und brachte damit die Kinder lauthals zum Lachen.
Mitmach-Konzert
Um die Schüler während der 50-minütigen Vorstellung stets bei Laune zu halten, hatte sich Andreas Haas einige Aktionen zum Mitmachen einfallen lassen. Zuerst durften die Kinder während der „Karussellfahrt“ mitklatschen und mitsingen. Später dann hatten drei Freiwillige sogar die Möglichkeit, auf die Bühne zu kommen. Beim Besuch des „Orchestrions“, einem altertümlichen Musikautomaten, warfen sie nacheinander Münzen in den Automaten, woraufhin eine mehrtaktige Musikschleife erklang.
Verflixt und zugenäht
Vorbei an einigen Essensständen, an denen es nach gebratenen Würstchen, gebrannten Mandeln, Zuckerwatte oder Bonbons roch, ging die Reise zum Ende ihrem Höhepunkt zu. Timmy und seine Freunde entdeckten einen Magier auf dem Rummelplatz. Durch eine unglückliche Wendung war plötzlich Timmys Flöte, die er die ganze Zeit im Rucksack dabei hatte, verknotet. Der Magier war verärgert, weil er beim Zaubern gestört wurde. Und so mussten sich die Freunde daran machen, einen Zauberspruch zu finden, um die Flöte wieder gerade zu biegen.
Bei „Klassik für Kinder“ gibt es verschiedene Geschichten. Foto: Verena Huber
Durch Till Eulenspiegels Hilfe konnte die Geschichte schließlich zu einem guten Ende gebracht werden. Und nach einigen abschließenden Karussellfahrten waren sich zum Schluss alle einig: „Diesen Tag auf dem Jahrmarkt werden sie sicherlich nie vergessen.“