30 Jahre Kunst von Klaus Altmann
Klaus Altmann in seiner Ausstellung im Seeforum. Foto: MZ
Ausstellung in Rottach-Egern
„…am Berg und am See“ nennt der Rottacher Künstler seine Ausstellung im Seeforum. Er zeigt Malerei und Fotokunst, die zum großen Teil am Tegernsee entstand und einige exotische Bilder aus dem Himalaya.
Und damit startete auch die Vernissage. Klaus Altmann überreichte feierlich eines dieser Bilder an Ingrid Versen, Gründerin und seitdem Vorsitzende der „Sir Edmund-Hillary-Stiftung Deutschland e.V.“ mit Sitz in Bad Wiessee.
Klaus Altmann überreicht Ingrid Versen ein Bild. Foto: MZ
Der Auslöser für diese Bilder sei die Bekanntschaft mit Hans Engl aus Waakirchen, dem ersten deutschen Ersteiger des Mount Everest nach Habeler und Messner ohne Flaschen-Sauerstoff. Das Aquarell wird jetzt seinen Platz im Privatarchiv von Ingrid Versen finden. „Es ist ein schöner Abschluss des Jubiläumsjahres 70 Jahre Erstbesteigung des Mount Everest durch Edmund Hillary und Tenzing Norgay“, freut sich die Stiftungsvorsitzende.
Die Vernissage eröffnet der Künstler gemeinsam mit seiner Sangesfreundin Martha mit einem Jodler. Damit ist das Thema der Ausstellung noch einmal musikalisch fixiert.
Gürtelschnallen und Bücher. Foto: MZ
Schon als Student, so erzählt Klaus Altmann, habe er Gürtelschnallen gefertigt und sich damit sein Studium der Forstwissenschaft an der Universität München finanziert. Mit Zeichnen und Malen habe er 1993 begonnen, mit der Aquarellmalerei 1995. „Das war ein langer mühsamer Weg und ich wäre fast verzweifelt“, gestand der Künstler. Aber durch zahlreiche Seminare bei namhaften Aquarellisten erarbeitete sich der Rottacher die Techniken.
Davon zeugt die Ausstellung, die Werke aus den drei vergangenen Jahren präsentiert. In dichter Petersburger Hängung hat er verschiedene Themenbereiche zusammengestellt. Der Rundgang startet mit Bildern von Kühen und setzt sich mit Landschaftsbildern fort.
Almkühe. Foto: MZ
Diese Arbeiten sind auf einem speziellen dünnen Zeichenpapier von nur 100 Gramm pro Quadratmeter gefertigt. Es habe eine besondere Eigenschaft, erklärt Klaus Altmann. Damit könne er die Negativmalerei, die Königsdisziplin des Aquarellierens am besten ausführen. Dabei werden die hellen, weißen Stellen stehengelassen und die dunklen Zwischenräume davon abgesetzt. Feinste Strukturen von Gräsern hat Klaus Altmann damit gemalt.
…am berg und am See. Foto: MZ
Er hat aber auch ganz neue Sichtweisen auf den Tegernsee und seine Ufer gemalt, indem er verschiedene Perspektiven in einem Bild zusammenführt. Seine Panoramabilder sind von großer Wirkkraft.
Fotografie Enzian. Foto: MZ
Zusätzlich zu seiner Malerei, so berichtet der Künstler, habe er 2006 mit Fotokunst begonnen. In der Ausstellung sind drei Beispiele ausgestellt, die wie Malerei wirken. Die Makrofotografien von Enzian und Frauenschuh seien nicht bearbeitet, betont Klaus Altmann. Sie haben in ihrer diffusen Farbigkeit eine ganz besondere Ausstrahlung.
Lesetipp: Faible für Frauenschuh
Eine Fotografie, die schon in der Tegernseer Kunstausstellung zu sehen war, zeigt Sonnenstrahlen, die durch Bäume hindurchtreten. Nach diesem Vorbild hat der Künstler auch zwei Bilder gemalt, in der er exakt die Negativtechnik anwendet.
Lichtspiel im Bergwald, Mitte: Fotografie. Foto: MZ
Daneben finden sich Bilder von der Montgolfiade am Tegernsee.
Auf alten Papieren gemalt. Foto: MZ
Am Ende des Rundgangs trifft der Besuchende auf besondere Arbeiten. Klaus Altmann hat für seine Zeichnungen von Vögeln, Rehen, Hirschen und Gamsen wertvolle Papiere verwendet. Er erzählt, dass diese alten Schriften weggeworfen wurden, als das Forstamt Fall dem Tölzer zugeordnet wurde. Er konnte sie vor der Vernichtung aus dem Container retten und gab ihnen mit seiner Kunst einen neuen Wert. Zum Teil sind die Papiere 200 Jahre alt.