Aus für Schloss Altenburg

„Altenburg war eine Gesamtkunstwerk, für das es keine Nachfolge gibt“, resümiert Klauß Stüwe. Der evangelische Pfarrer war Gründer und geistiger Leiter des alten Schlosses mit wunderschönem Park bei Feldkirchen-Westerham. Im Auftrag der evangelischen Landeskirche baute er hier im Jahre 1995 ein Zentrum für unterschiedliche Meditationsweisen auf.

Neben christlicher Kontemplation gab es Kursangebote für Zen, Yoga, Tai Chi und andere östliche Übungswege. Einmal im Monat lud der Klauß Stüwe zu einem meditativen Gottesdienst, zudem an den christlichen Feiertagen zu besonderen Gottesdiensten ein.

Das Angebot wurde angenommen, immer mehr Menschen interessierten sich für die Kurse. „Andererseits betrachteten nicht wenige Menschen in den Gemeinden und der Landeskirche die Öffnung in Richtung unterschiedliche Meditationsweisen als Fehlentwicklung“, sagte Stüwe schon 2004. Die Landeskirche wollte 2002 die Immobilie verkaufen.

Als Retterin in der Not bot Anna Schulz-Dornburg dem neu gegründeten Trägerverein an, das Schloss zu erwerben und dem Verein zur Verfügung zu stellen. Das geschah und mit der Gründung eines Freundeskreises sollte die finanzielle Grundlage zur Selbständigkeit von Schloss Altenburg geschaffen werden.

Klauß Stüwe : Der Verein soll weiter bestehen

Dies ging knappe zehn Jahre mehr oder weniger gut. „Der Verein stand immer finanziell auf der Kippe“, sagt Stüwe, zumal der Rückhalt bei der Kirche gefehlt habe. Das größte Problem waren dringend erforderliche Instandsetzungsarbeiten, die sich der Verein nicht leisten konnte. Vor allem fehlte ein komfortables Gästehaus, das die Vermietung an Fremdkurse ermöglicht hätte. Altenburg-Insider stießen sich an den veralteten Räumen und Sanitäranlagen wenig.

Jetzt kündigte die Besitzerin den Pachtvertrag. „Aus der Sicht der Eigentümerin gab es keine Weiterentwicklung der Immobilie“, formuliert Klauß Stüwe. Der Verein soll weiter bestehen, aber für den ehemaligen Leiter ist ein neues Leben außerhalb Altenburgs nicht denkbar. Viele der Kurse werden im Weyarner Domicilium weitergehen, auch Klauß Stüwe zieht mit seinen Kontemplationskursen und dem Gottesdienst um.

Traurig ist er dennoch, weil „sein Kind nur ein Jugendlicher werden durfte“. Es habe die Lebenskraft gefehlt. „Ich muss es akzeptieren, aber es tut weh, es ist schade um die Arbeit und um den Platz.“ Er wünsche der Besitzerin, dass sie jemanden finde, der das Objekt für die Allgemeinheit zur Verfügung stelle, so dass Schloss Altenburg für die Menschen der Region erhalten bleibe.

 

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