Starke Frauen kommunizieren anders
Frauen kommunizieren anders – Teilnehmerinnen beim Seminar. Foto: Petra Kurbjuhn
Kommunikationsseminar in Weyarn
Kommunizieren Frauen anders? Referentin Monika Ziegler gab ihr Wissen über dieses hochaktuelle Thema im Bürgergewölbe Weyarn weiter. Ein intensiver Tag mit Theorie und praktischen Übungen übertraf die Erwartungen der Teilnehmerinnen.
Kommunikation ist ein essentieller Teil unseres Privatlebens und der Grundbaustein für berufliches Weiterkommen. Gelingt sie, baut sie Brücken, verbindet uns und bringt uns weiter. Genauso gut kann sie diese Brücken aber auch zerstören.
Mit dem Einstieg über die Möglichkeiten und Fallen der Kommunikation begann ein spannender, intensiver Tag, durch den Monika Ziegler mit gewohnter Souveränität führte. Die Teilnehmerinnen waren weiblich, denn es ging in erster Linie um weibliche Kommunikation, obwohl auch Männern die Türen nicht verschlossen wurden.
Rollenspiele: sich im fiktiven Meeting behaupten. Foto: Petra Kurbjuhn
Es gibt kein Entkommen
„Wir können den Problemen, die durch Kommunikationsschwierigkeiten auftauchen, nicht entkommen, da wir nicht ‚nicht kommunizieren‘ können“, zitiert Monika Ziegler den Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick. Aber wir können lernen, besser zu kommunizieren. Eine Botschaft, die wir aussenden, kann immer missverstanden werden. Aber Kommunikationsmodelle, wie das von Friedemann Schulz von Thun, geben praktische Anregungen, wie Kommunikation besser gelingen kann.
Aufhören, Männer zu kopieren
Monika Ziegler empfiehlt Frauen, Männer nicht zu kopieren. „Frauen haben andere Stärken als Männer und sollten sie nutzen“, meint die Referentin und weist auch auf die Tendenz von Frauen hin, sich zurückzuhalten. Ein Sichtbarmachen der eigenen Kompetenz und selbstbewusstes Auftreten seien neben der fachlichen Kompetenz notwendig, um im Berufsleben erfolgreich zu sein.
Rollenspiele – zum Beispiel am Arbeitsplatz. Foto: Petra Kurbjuhn
Im abwechslungsreichen Tagesseminar kommt auch die Praxis nicht zu kurz. Denn was nützt die Theorie, wenn sie nicht umgesetzt wird? Monika Ziegler fordert die Teilnehmerinnen auf, kurze Präsentationen zu halten, überrascht sie mit nachzuspielenden Situationen aus dem Berufsalltag und deckt potentielle Fallen in Teambesprechungen auf, für die sie dann gleich auch kreative Lösungsansätze parat hat.
Körpersprache ist wichtiger als Worte
Wer allerdings denkt, dass es bei Kommunikation nur darum geht, die richtigen Worte zu finden, hat sich schwer getäuscht. Nur sieben Prozent der Information, die beim Empfänger unserer verbalen Nachrichten ankommt, erhält dieser mittels gesprochener Worte. Eine viel größere Rolle in unserem zwischenmenschlichen Miteinander spielen Intention, Mimik und nicht zuletzt die Körpersprache.
Die Tendenz vieler Frauen, ihren Kopf schief zu halten, um ihr Gegenüber wohlwollend zu stimmen oder etwa das Gewicht auf ein Bein zu verlagern, hilft ihnen nicht dabei, gehört, ernstgenommen und respektiert zu werden. In den abwechslungsreichen Übungen des kurzweiligen Seminars konnten die Teilnehmerinnen schnell feststellen, wie minimale Änderungen in Lautstärke, Körperhaltung und Bewegung zu großen Erfolgen im Auftreten führen.
Anders wachsen
Das Seminar, das Frauen dabei hilft, ihre Stärken in der Kommunikation auszubauen, ist Teil eines größeren Konzeptes, das von Monika Ziegler initiiert wurde. „Anders wachsen“ nennt sich das Projekt von KulturVision, das Menschen zum Umdenken anregt. „Wie wäre es, in einer gerechteren, gesünderen und solidarischeren Welt zu leben?“ ist die Frage, die diesem Konzept zugrunde liegt.
Was Frauen von Männern lernen können: Powerposen. Foto: Petra Kurbjuhn
Das Weibliche spielt in dieser Zukunftsvision ohne Zweifel eine tragende Rolle. Die Fähigkeit der Frauen, ihre Stimme hörbar zu machen, wird für ein gelungenes Miteinander unentbehrlich sein.
Am Ende des Seminars sind sich alle Teilnehmerinnen einig: Nach einem vollen Tag, bei dem auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt worden war, gehen sie fitter in ihr Leben zurück; mit mehr Bewusstsein für die eigenen Stärken und wertvollen Werkzeugen, mit denen sie private Gespräche sowie die berufliche Kommunikation aktiver und erfolgreicher gestalten können.
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Die vollständigen Artikel finden Sie auf unserer Projektseite Anders wachsen.