Kooperation für die Musik
Die Kooperation für die Musik ist beschlossen: Max Neissendorfer, 1. Vereinsvorstand und stellvertretender Berufsfachschulleiter, Theresia Siegmund, Popularmusik-Beauftragte der Gemeinde Otterfing, Katrin Neoral, 2. Vereinsvorstand, Stefan Späth, Musiklehrer und P.R.O. Gründer und Bürgermeister Michael Falkenhahn (v.l.) . Foto: Peter Kirschenhofer
Eine für beide Seiten gewinnbringende Kooperation ist jetzt das Pop- und Rockmusikzentrum Oberbayern P.R.O. in Otterfing mit der Neuen Jazzschool München e.V. eingegangen. Akademisierung einerseits und neue Auftrittsmöglichkeiten andererseits eröffnen neue Chancen.
„Wenn wir jetzt allein kämpfen, sind wir verloren“, bringt es Katrin Neoral auf den Punkt. Die Verwaltungsrätin der Münchner Musikschule will mit der Kooperation im Landkreis Miesbach auch im Oberland Interesse für die Angebote der seit 1985 existierenden Neuen Jazzschule in München wecken. Hier können Interessierte an der Berufsfachschule in der Fachrichtung Rock/Pop/Jazz die Ausbildung als Chor- und Ensembleleiter absolvieren. Daneben gibt es ein offenes Unterrichtsprogramm für Jazz- und Popmusik.
Stefan Späth gründete in Otterfing schon 2007 das Pop- und Rockzentrum Oberbayern, das er gemeinsam mit Theresia Siegmund führt. Hier können Bands und Musiker Coaching und Kurse bekommen. Die Gemeinde Otterfing ist Träger der Initiative.
Kooperation für die Musik
Jetzt beschlossen die beiden engagierten Kämpfer für Rock-, Pop- und Jazzmusik eine Zusammenarbeit. Bürgermeister Michael Falkenhahn begrüßt das vehement. „Es ist schön, wenn jungen Menschen das Thema Musik nahegebracht und ihnen die Möglichkeit gegeben wird, sich weiterzuentwickeln“, sagt er. Mit der Kooperation mit der Münchenr Jazzschool werde die Arbeit von P.R.O. in der Region gestärkt und die Gemeinde Otterfing werde diese Initiative auch weiterhin fördern.
Die Münchner Berufsfachschule habe sich bisher auf München konzentriert, erklärt Katrin Neoral, wolle sich jetzt aber auch im Oberland etablieren und dabei die Erfahrungen und das Knowhow von Stefan Späth nutzen. Sie sehe eine große Chance in gemeinsamen Workshops. Diese Chancen sieht Stefan Späth ebenso, der in der Zusammenarbeit die Möglichkeit sieht, seine Ausbildung mehr zu akademisieren.
„Wir wollen ein höheres Niveau erreichen“, sagt er. Er arbeite insbesondere mit ambitionierten Laien und könne mit der Kooperation die Arbeit professionalisieren. Regionale Bands hätten dann auch die Chance sich mit anderen Gruppen zu vergleichen.
Bündnisse eingehen
„Gerade in einer Krise müssen wir alle näher zusammenrücken“, bekräftigt Max Neissendorfer, 1. Vereinsvorstand und stellvertretender Berufsfachschulleiter. Um musikalischen Talenten aus dem Oberland die Ausbildung zum staatlich geprüften Ensembleleiter vor Ort näher zu bringen und ambitionierten Schülerbands mehr Auftritte außerhalb Münchens zu ermöglichen, hatte Katrin Neoral den Kontakt mit dem P.R.O. aufgenommen, die jetzt besiegelt wurde.
Ebenso freut sich Otterfings Popularmusik-Beauftragte Theresia Siegmund über die vielversprechende Zusammenarbeit: „Bündnisse eingehen und sich gegenseitig unterstützen ist in diesen Zeiten, besonders für unsere Branche, immens wichtig.“ Bereits in den nächsten Monaten sind Pilot-Projekte geplant.
Berufsfachschüler im Konzert. Foto: Günter Stiller
Am 6. Februar veranstaltet die Jazzschool in den P.R.O.-Räumen einen Workshop, den Tommy und Nico Krappweis vom Otterfinger Medienunternehmens bumm film unter dem Titel „Stream dein Konzert selbst“ anbieten. Stefan Späth bereitet am 20. März die Münchner Berufsfachschüler und europäische Gäste aus dem EU-Programm Erasmus+ in einem Performance-Workshop auf ihren Bühnenauftritt beim Projektkonzert „Rock & Pop Classics“ vor, das als Konzertveranstaltung vom P.R.O. am 25. März durchgeführt und mit der Unterstützung von bumm film per Live-Stream aus der Otterfinger Schulaula übertragen wird.
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Früher, so stellte Stefan Späth fest, habe man als Lippenbekenntnis gesagt: „Gemeinsam sind wir stark“, heute aber müsse man das leben. Bürgermeister Michael Falkenhahn ergänzt: „Das Positive an Corona ist, dass jetzt neue Ideen geboren werden, die Kultur an den Mann zu bringen.“