Kultur schafft Verbindungen
Franz Schnitzenbaumer (Bürgermeister Schliersee), Johannes Wegmann, Marion Riedl, Timm Tzschaschel, Isabella Krobisch, Paul Fertl (2. Bürgermeister Miesbach) Ingrid Huber, Olaf von Löwis (Bürgermeister Holzkirchen). Foto: Alexander Harlander
Start der Kulturkooperation Holzkirchen – Miesbach – Schliersee
Vor einmalig schöner Kulisse – am Weinberg mit zauberhaftem Blick auf den Schliersee – wurde gestern eine neue Kulturkooperation begründet.
Eingeflochten haben diese Allianz Ingrid Huber und Alexander Harlander (Kultur im Oberbräu Holzkirchen), Isabella Krobisch und Max Kalup (Waitzinger Keller – Kulturzentrum Miesbach) sowie Marion Riedl und Mathias Schrön (Touristinformation Schliersee). Die Stärken der drei Kulturveranstalter liegen insbesondere im Theaterbereich. Holzkirchen verfügt alleine über acht Theaterensembles. Im Freigelände, im Foolstheater und im Oberbräusaal finden jährlich etwa 170 Veranstaltungen statt. Schliersee kann mit 25 Aufführungen des Bauerntheater-Ensembles aufwarten und ebenfalls mit einer Vielzahl von Gastspielen. Das Kulturzentrum Waitzinger Keller in Miesbach glänzt mit dem Stammsitz des renommierten Freien Landestheaters Bayern und hat ebenfalls einen regen Gastspielbetrieb.
Gegenseitige Werbung, gegenseitiger Kartenverkauf
Sichtbar wird diese Allianz erstmals anlässlich des Kulturherbstes Schliersee. Diese Veranstaltungen sind in einem Programmheft zusammengefasst, werden aber ebenso in der Kulturzeitung von „Kultur im Oberbräu Holzkirchen“ und im Programmheft des Waitzinger Kellers beworben. Gleichzeitig werden im Schlierseer Programm die Highlights von Holzkirchen und Miesbach angekündigt. Alle drei Spielorte sind auch Verkaufsstellen von München Ticket und können daher Kartenwünsche für sämtliche Kulturveranstaltungen erfüllen.
Wichtigste Voraussetzung für eine tragfähige Kooperation sind freilich die menschlichen Verbindungen. Weil die Chemie zwischen den Kulturakteuren stimmt und die Ideen bei den regelmäßigen Treffen nur so sprudeln, können sich die Kulturfreunde auf weitere gemeinsame Aktion freuen.
Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer ließ es sich nicht nehmen, zur Vorstellung des Schlierseer Kulturherbstprogrammes auch die Partner aus Holzkirchen und Miesbach einzuladen. „Wir sind zwar Tourismusort, möchten aber neben klassischen Brauchtumsveranstaltungen auch Kultur für die einheimische Bevölkerung bieten. Gleichzeitig ist uns an Kooperationen sehr gelegen.“ Johannes Wegmann, Vorsitzender des Schlierseer Fremdenverkehrsvereines und ehrenamtlicher Organisator des Kulturherbstes, betonte, dass Kultur etwas sehr Verbindendes habe und verschiedenste Menschen zusammenführe. Eine angenehme Begleiterscheinung sei freilich auch, dass in den letzten fünf Jahren die Übernachtungszahlen während des Kulturherbstes spürbar gestiegen seien. „Damit zu tun haben sicher auch unsere reizvollen Spielstätten wie das Bauerntheater, die St. Georg Kapelle am Weinberg, das Wasmeier Museum, die von Olaf Andreas Gulbransson errichtete Christuskirche oder die Slyrs Destillerie.“
Nationale und internationale Bühnengrößen
Zum 10. Schlierseer Kulturherbst, der vom 5. bis 29. Oktober 2017 stattfindet, konnten einmal mehr hier ansässige Künstler wie Timm Tzschaschel mit hochkarätigen Gastsolisten wie Wolfgang Hentrich, Konzertmeister der Dresdner Philharmoniker, verbunden werden. Das gleiche gilt für den gebürtigen Schlierseer Matthias Gmelin, der mit dem Quartett A Certain Attitude ein internationales Jazzkonzert gibt.
Marion Riedl und Johannes Wegmann, Organisatoren des Schlierseer Kulturherbstes. Foto: Isabella Krobisch
Bei der Programmauswahl, die Wegmann mit der Eventmanager Marion Riedl von der Touristinfo Schliersee trifft, steht künstlerische Qualität an erster Stelle. Daher wird Karl Jakob Schwalbach, dem heuer 80 Jahre alt gewordenen Bildhauer aus Valley, im Kurpark Schliersee ein repräsentativer Raum geboten um seine vier Meter großen Pferde zu inszenieren. Die stets mit Spannung erwartete Schlierseer Rede hält heuer Frank Jürgen Weise.
Kabarettisten wie Andreas Rebers, Bruno Jonas oder „Die Wellküren“ gehören ebenso zum Jubiläumsprogramm wie Kiko Pedrozo, Finni Melchior und Hansi Zeller. Im Schlierseer Bauerntheater wird die „Geierwally“ gespielt, aber auch Kultkommissar Kluftinger von den Autoren Klüpfel und Kobr inszeniert. Das Metropoltheater München gibt das Gastspiel „Schuld und Schein. Ein Geldstück“. Höhepunkte dürften sicher auch das Solokonzert „Suono“ von Martin Kälberer und der Jubiläums-Festabend mit Überraschungsgästen aus 10 Jahren Kulturherbst sein.