Abstrakter Realismus: Es lebe die Phantasie
Kristin Dorfhuber: „Beauty träumt“ – Acryl auf Leinwand. Foto: RS
Ausstellung in Holzkirchen
Kristin Dorfhuber ist eine Malerin, die sich in keine Schublade stecken lässt. Sie punktet mit Phantasie und Kreativität, bezeichnet ihre Arbeit mit „Abstrakter Realismus“. Derzeit zeigt sie eine Auswahl davon im Foyer des Holzkirchner Kulturhauses KULTUR im Oberbräu.
„Ein Leben ohne Kunst ist für mich unvorstellbar. Ich nenne meine Kunst Abstrakter Realismus, da es keine Farbe, Form oder Struktur gibt, die nicht auch in der Natur vorhanden ist. Mein Stil ist nicht einheitlich, da ich mich nicht gerne in eine Schublade verfrachten lasse. Das ist meine persönliche Freiheit. Es macht mir Freude, mit viel Vorstellungskraft und verschiedenen Materialien zu experimentieren und dadurch unterschiedliche Ergebnisse zu erzielen“. So beschreibt die Kreative in kurzen Worten ihre künstlerische Arbeit.
Persönlich Erlebtes als Inspirationsquelle
Ihre zahlreichen Auslandsaufenthalte mit den dazugehörigen Erlebnissen sind eine Quelle, aus der die Tegernseer Künstlerin schöpft. Zusammen mit ihrer schier grenzenlosen Phantasie schafft sie Bilder voller Farbe und voller Leben. Je länger man sich auf sie einlässt, desto mehr entdeckt man. „Das sind alles meine Kinder“, sagt sie liebevoll über ihre Exponate, die manchmal etwas Märchenhaftes und Geheimnisvolles in sich tragen.
Kristin Dorfhuber: „Childhood“ – Acryl auf Leinwand. Foto: RS.
Mit Lust am Experimentieren
Die meisten ihrer Arbeiten fertigt sie in Acryl auf Leinwand teilweise mit üppiger Farbgebung. Beizeiten tritt jedoch ihre Lust am Experimentieren in den Vordergrund, fertigt sie etwa fast dreidimensionale Arbeiten in einer von ihr selbst erfundenen Technik – kraftvoll, dekorativ und ästhetisch.
Lesetipp: Kristin Dorfhuber: Lust an Komplexität
Kristin Dorfhuber: „The Golden Flow“ – Mischtechnik auf Holz. Foto: RS.
Abstrakter Realismus: Collagen
„Ich bin ja eine leidenschaftliche Sammlerin“, bekennt Kristin Dorfhuber. Für ihre Kunst verwertet sie, was geht. Und da geht viel. Zum Beispiel Langspielplatten, die sie bemalt und in experimentelle Arbeiten integriert. In „Anno 3333“ verarbeitet sie viele verschiedene Materialien und Fundstücke zu einer interessanten Materialcollage, bei der es viel zu entdecken gilt: Computerteile, Platinen, Muscheln, Steine, eine Glaskugel und vieles mehr. Dem Betrachter bleibt es überlassen, wie er die Arbeit interpretiert.
Kristin Dorfhuber: „Anno 3333“ – Mixed media und Collage auf Holz. Foto: RS.
Ansonsten malt die Tegernseerin Figürliches, Tierisches, Köpfe und Gesichter und auch Landschaften – eben in der ihr eigenen Art mit reichlich Phantasie und Kreativität. Der deutsche Maler Martin Kippenberger sagte einmal: „Eines Tages stellte ich fest, dass keinen Stil zu haben auch ein Stil ist.“ Kristin Dorfhuber hat sich dieses Statement zu Eigen gemacht. Sie zeigte ihre Arbeiten in Deutschland, Schweden, Dänemark, Frankreich, den Niederlanden, Kanada, der Schweiz und Spanien – und eben zur Zeit in Holzkirchen.
Dienstag bis Freitag 16 – 23 Uhr, Mittwoch zusätzlich 10 – 12 Uhr, Samstag und Sonntag 17 – 23 Uhr, Montag geschlossen.