Ukrainische Klänge beim Josefstaler Elefant
Khoreia Kosatska (Chorea Kozatska) aus der Ukraine zu Gast in Neuhaus. Foto: Taras Kompanitschenko
Konzert in Schliersee
Zu einem besonderen Konzert lud der Josefstaler Elefant e.V. ein, der sich seit 30 Jahren um spannende Themen im Landkreis kümmert: Die ukrainische Gruppe Khoreia Kosatska entfachte ein musikalisches Feuer in Neuhaus.
Am vergangenen Samstag fanden trotz Bilderbuch-Biergarten Wetter und Seefest etwa 90 Besucher den Weg in die evangelische Kirche Neuhaus, um der Musik der ukrainischen Gruppe Khoreia Kosatska (Chorea Kozatska) zu lauschen. Im Jahre 2005 gründeten ukrainische Hochschulmusiker in Kiew die Gruppe, deren Name in der Übersetzung „sakraler Tanz der Kosaken“ heißt. Ihr Anliegen ist es, die nach Jahrhunderten der Unterdrückung fast verloren gegangenen Werke der traditionellen ukrainischen Musik wieder lebendig werden zu lassen.
Dudelsackklänge in der Kirche
Nach der Begrüßung durch Sibylle Strack-Zimmermann, der Vorsitzenden des Josefstaler Elefanten, begann das Konzert mit einem furiosen Auftakt. Unterstützt wurde die erste Darbietung von einem Dudelsack, der die Kirche bis in den letzten Winkel durchdrang. Spätestens jetzt waren sich die Musiker der vollen Aufmerksamkeit des Publikums sicher.
Khoreia Kosatska. Foto: KN
Die Gruppe um Taras Kompanitschenko wurde beim Konzert in Neuhaus durch zwei Sängerinnen erweitert, die nicht nur stimmlich, sondern auch durch die farbenfrohe Tracht entzückten. Die Musiker boten eine erstaunliche Vielfalt an Melodien von donnernden, revolutionären Gesängen, bis zu sanft wiegenden Volksweisen. Von phrygisch anmutenden Liedern bis zu besinnlich erhebender, sakraler Musik. Dabei kam neben Cello, Geige und einer unglaublichen Vielfalt seltener Instrumente wie Bandura, Kobsa, Schalmei, Fiedel und Dudelsack auch eine ganze Flötenfamilie zum Einsatz.
Die Unkenntnis der ukrainischen Sprache tat dem Zauber der Musik übrigens keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil. Auf diese Weise konnte man sich den Klängen mit voller Hingabe widmen. So war es kein Wunder, dass die Konzertbesucher die Musiker nach rund 1½ Stunden Konzert mit stehenden Ovationen verabschiedeten.