Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit
KulturBegegnungen Ausgabe 38. Titelfoto: TOBEL
38. Ausgabe der KulturBegegnungen
Die 38. Ausgabe der Zeitschrift KulturBegegnungen kommt heute druckfrisch aus der Druckerei in Miesbach. Ihr Titelthema ist „Arbeit“. Bis zur letzten Minute hat das Redaktionsteam mit Grafikerin Sylvia Kaufmann daran gearbeitet.
Unsere Arbeitswelt ist in einem massiven Wandel. Die vielfältigen Krisen unserer Zeit schlagen sich auf den Arbeitsalltag in allen Branchen nieder. Unter dem Begriff New Work wird die Veränderung hinsichtlich neuer Aspekte der Arbeitskultur definiert. Eine wichtige Frage ist aber auch, welchen Platz die Arbeit in der Kulturbranche einnimmt und was man jungen Menschen für ihre Zukunft empfehlen kann.
„Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.“ Dieses fälschlich Karl Valentin zugeschriebene Zitat, das aus der Filmoper „Die verkaufte Braut“ stammt, ist aber dennoch richtig. Auch Kunst ist Arbeit und damit „systemrelevant“ und nicht nur Spaßvergnügen.
Arbeit und Kultur?
Insbesondere in der Kulturbranche mussten zahlreiche Menschen ihren Beruf aufgeben, sich anderweitig orientieren und jetzt sind Veranstaltungstechniker und Menschen in ähnlichen Berufsgruppen Mangelware. Es bedeutet aber auch, dass junge Menschen heute zögern, einen Beruf in der Kulturbranche zu ergreifen. Wir sind den Fragen nachgegangen und haben versucht Antworten zu finden.
Vor allem haben wir danach gefragt, was der Begriff der Arbeit mit Kultur zu tun hat. Schon im Editorial erzählt Schriftführerin Monika Heppt von ihrem Wechsel vom Berufsleben als Lehrerin hin zur ehrenamtlichen Arbeit bei KulturVision. Und Anja Gild untersucht in ihrer Kolumne, was der Generationenunterschied im Arbeitsalltag bedeutet.
Bildhauer Richard Agreiter. Foto: Ines Wagner
Was Arbeit mit ihrem künstlerischen Leben zu tun hat, erzählen die Musikerinnen Andrea Hermenau und Anna Sehmer, die Fotografin Magdalena Joos, der Bildhauer Richard Agreiter und die vier Musizierenden der Band Kreuzberg.
Christine Göttfreid beim Inklusions Skicup 2019. Foto: Jochen Schädler
Mischa Fritschs Kunst in der Wüste und am Gletscher ist mit viel körperlicher Arbeit verbunden. vhs-Leiter Thomas Mandl erzählt von der Befriedigung seiner Arbeit in der Erwachsenenbildung. Auch das Engagement für Inklusion kann bereichernd sein, hat Christine Göttfried erfahren.
Mischa Fritsch. Foto: Fabian Sixt
Dass künstlerische Arbeit unabhängig vom Alter ist, erzählen Irmgard Reiter und Agnes Wieser. Die junge Schreinerin Marlene Erbe berichtet von ihrer spannenden Arbeit als Bühnenbauerin. Das Kulturzentrum Waitzinger Keller wird in diesem Jahr 25 Jahre alt. Isabella Krobisch und Amelie Knaus sind stolz, für dieses schöne Haus tätig sein zu dürfen.
Irmgard Reiter und Agnes Wieser. Foto: Christoph Hellhake
Über ein Doppeljubiläum freut sich Kirchenmusiker und Kantor Sebastian Schober, der sowohl die 200 Jahre alte Kantorei Tegernsee als auch den 50 Jahre alten Palestrina Motettenchor leitet. Und Minni Oehl erzählt ihr Schauspielerleben an der Seite von Stars wie Christiane Hörbiger oder Gustl Bayrhammer.
Wir stellen neue Arbeitswelten wie New Work und Third Places in Form von Coworking Places im Landkreis Miesbach vor und haben auch wieder vier Geschichten auf den zwei Jugendseiten parat, wobei drei jugendliche Künstlerinnen und Künstler vorgestellt werden und ein Erwachsener, der für Kinder spielt.
Wie Tanzen ein Ausweg aus dem Kriegstrauma sei kann, wird in der berührenden Geschichte der Ukrainerin Yevgenia Slastina deutlich. Und dem in der Region nahezu vergessenen Künstler Ludwig Orny wird eine Referenz erwiesen.
Das erste Literaturcafé mit Peter Becher, Verena Nolte und Gesina Stärz (v.l.). Foto: Petra Kurbjuhn
Drei neue Projekte von KulturVision sind in den vergangenen Monaten entstanden. Die in der Pandemie eingeschlafene Schreibwerkstatt hat Selina Benda wieder zum Leben erweckt und wir haben mit dem Schriftsteller Peter Becher einen kompetenten Moderator für das Literaturcafé gefunden, das seine Feuertaufe im Weyarner Klostercafé bereits bestand.
In der Reihe „anders wachsen“ wollen wir die Jugend einbeziehen und schlagen dafür das Format Pecha Kucha vor, dessen Premiere im KULTUR im Oberbräu Holzkirchen ein Erfolg war.
Letztlich geben wir auf zwei Seiten Kulturtipps und machen Sie auf Projekte und Angebote von KulturVision e.V. aufmerksam. Wir wünschen Ihnen unterhaltsame Lektüre.