Kulturelle Melange der Region
„Möbiusband“ von Konrad Broxtermann bei der Bayrischzeller Kunstausstellung 2017. Foto: Ines Wagner
Virtuelle Kulturbühne als Sonntagsmatinee
Heute machen wir das Dutzend voll. Aber keine Sorge, es geht auch an den kommenden Sonntagen mit der Virtuellen Kulturbühne weiter, wir haben noch eine Menge an eingesandten Videos auf Lager. Wie gewohnt erwartet Sie wieder ab 11 Uhr eine kulturelle Melange der Region.
Die Besucherzahlen steigen nach den Pfingstferien wieder, das Angebot von KulturValley, der Kulturwerkstatt im Oberland und KulturVision hat sich herumgesprochen. Zur Sonntagsmatinee bieten wir den Kulturbegeisterten eine kulturelle Melange online.
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Auch heute sind wieder zwei Teilnehmer der auf 2021 verschobenen Offenen Ateliertagen dabei, die von drei Musikern unterschiedlichen Genres und Alters eingerahmt werden.
Camelo Brasileiro
Den Reigen eröffnet Peter Meier mit „Camelo Brasileiro“. In München geboren lebt der Konzertgitarrist Peter Meier derzeit in Weilheim. Er studierte an der Musikakademie Basel bei Prof. Konrad Ragossnig, besuchte Meisterkurse bei Narciso Yepes und Siegfried Behrend und erhielt beim “Concorso Internazionale di chitarra classica” in Mailand den ersten Preis. Er konzertiert als Solist mit spanisch-südamerikanischen Repertoire und eigenen Kompositionen, sowie als Begleiter klassischer Liederabende in ganz Europa, war Gast in Livesendungen im Radio/TV und arbeitete im Studio unter anderem mit Konstantin Wecker und Bettina Wegner.
Der Gitarrist Peter Meier. Foto: privat
Danach dürfen wir das Atelier von Kristin Dorfhuber besuchen. Die Tegernseer Künstlerin nennt ihre Kunst „Abstrakter Realismus“, da es keine Farbe, Form oder Struktur gibt, die nicht auch in der Natur vorhanden ist. Kristin Dorfhuber kreiert Kunstwerke, die keinem bestimmten Stil entsprechen und immer wieder variieren. Ihre zahlreichen Auslandsaufenthalte mit den dazugehörigen Erlebnissen sind eine Quelle, aus der die Künstlerin schöpft. Mit ihrer Fantasie schafft sie Bilder voller Farbe und voller Leben. Je länger man sich auf sie einlässt, desto mehr entdeckt man.
Kristin Dorfhuber bei ihrer Ausstellung bei Kroha in Miesbach 2017. Foto: MZ
Mit Ausstellungen unter anderem in Deutschland, Schweden, Dänemark, Frankreich, Spanien, den Niederlanden und Kanada ist ihre Kunst bereits viel herumgekommen. Sie sagt: „Es macht mir Freude, mit viel Vorstellungskraft und verschiedenen Materialien zu experimentieren und dadurch unterschiedliche Ergebnisse zu erzielen“.
Erfolgreich bei Jugend musiziert
Mit Benjamin Wittmann erwartet uns ein junger, aber bereits sehr erfolgreicher Musiker. Der 18-Jährige war schon als Kleinkind fasziniert von der Gitarre. Zu seinem fünften Geburtstag wünschte er sich schließlich ein eigenes Instrument und wird seitdem von seinem Vater, Andreas Wittmann unterrichtet. Beim Wettbewerb Jugend musiziert nahm Benjamin zum ersten Mal im Alter von neun Jahren teil.
Benjamin Wittmann bei dem Preisträgerkonzert von „Jugend musiziert“ 2018. Foto: Kulturwerkstatt im Oberland
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Sowohl in der Wertung Gitarre Solo als auch in der Duowertung wurde er mehrmals mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Zusammen mit seiner Duopartnerin, Patricia Richter nahm er im Jahr 2015 in der Wertung Gitarrenduo teil. Die beiden erzielten auf Bundesebene einen 1. Preis und wurden für ihre hervorragende Leistung sowohl mit einem Sonderpreis der EGTA (European Guitar Teachers Association), als auch vom Deutschen Musikrat ausgezeichnet. Zudem konnte Benjamin sich 2018 in der Wertung Gitarre Solo einen weiteren 1. Bundespreis sichern. In den letzten Jahren sammelte Benjamin bei mehreren öffentlichen Auftritten Erfahrung als konzertierender Musiker. Er spielt Estar Contigo von Peter Meier.
Blick in die Werkstatt von Konrad Broxtermann. Foto: privat
Der zweite bildende Künstler ist Konrad Broxtermann. Er hat seine Werkstatt in Waakirchen und folgte mit 23 Jahren seiner Berufung und absolvierte eine Ausbildung zum Steinmetz und Steinbildhauer in Freiburg/Breisgau. Was er in der Werkstatt eines akademischen Bildhauers in Worpswede lernen konnte, prägt bis heute seine Arbeit ebenso, wie sein guter Lehrmeister in Biberach/Riss und die Zeit in der Münsterbauhütte in Konstanz, wo er viele Jahre an der Restaurierung der gotischen Kathedrale beteiligt war.
Jurakalk und Holz
Konrad Broxtermann arbeitet figürlich und abstrakt gleichermaßen. Sein bevorzugtes Material ist Jurakalk aus dem Altmühltal, an dem ihn fasziniert, wie seine Oberfläche durch die Bearbeitung lebendig wird. Im Winter zieht er das Arbeiten mit dem warmen Material Holz drinnen im Atelier vor.
Peter Wittmann. Foto: privat
Zum Abschluss gibt es Musik der zwanziger Jahre. Peter Wittmann hatte zehn Jahre klassische Gesangausbildung bei Robert Schneider und war Meisterschüler von Gisela May. Engagements als Schauspieler und Sänger führten ihn an freie Bühnen in Nürnberg, Regensburg, Ingolstadt & München.
Papageno und Petronella
Er trat als Mackie Messer ebenso wie als Papageno oder Zettel auf und gastierte am Berliner Ensemble, dem Deutschen Theater Berlin oder Gasteig München. 1994 gründete er mit dem Pianisten Horst Plössner „Die Gigolos“ und später erweitert um mehrere Musiker „Das Ballhausorchester“, mit dem er Musik der zwanziger Jahre spielt. Heute singt er „Zieh dich aus Petronella“.