20.12.2024, 16:00 Uhr, Altes Schalthaus, Tegernsee
Jedes Kunstwerk ist so individuell wie die Menschen, die sie produzieren. Auf dieser Welt gleicht kein Grashalm dem anderen. Interessant wird es, wenn zwei Künstler „verkuppelt“ werden (in diesem Fall durch Manfred Pfeiler) und man so vergleichen kann. Bei ähnlicher Kunstform, wo finden sich tatsächlich Gemeinsamkeiten und Unterschiede?
Birgit Baumhammel und Walter Franzen teilen unter anderem die Lust am Neuen, sowohl in der Ideenfindung als auch im Entstehungsprozess. „Neue Ideen in Form, Farbe und Material umzusetzen“ begeistert ihn, während sie das Überraschende in diesem Prozess betont: „Diese Ideen in mir zu entdecken ist wie eine Urlaubsreise in unbekannte Gefilde. Hinter jeder Ecke ist eine neue Aussicht zu bestaunen. Das Kind in mir jauchzt und die ältere Frau sagt aha, na sowas.
Auch wenn man die beiden fragt, was sie am jeweils anderen mögen, blasen sie aus dem gleichen Horn: „Ich mag Walters Direktheit im Pinselstrich. Er malt nicht drum herum. Er ist zack mit ein, zwei Farben und Strichen fertig“, sagt Birgit Baumhammel über Walter Franzen. Er sagt über sie: „Mich faszinieren vor allem ihre Stierköpfe. Sie sind abstrakt gemalt, sparsam elegant dargestellt.“ Beide scheinen die Reduktion zu schätzen, das Schnörkellose.
Aber wie kommt es bei beiden trotz aller Leidenschaft fürs Einfache zu dieser erstaunlichen Opulenz und Kraft? Und wie wirken die Kunstwerke einzeln oder aber in der Gegenüberstellung? Welche unterschiedlichen Empfindungen oder Assoziationen wecken die Werke beim Betrachter? Sie sind eingeladen, dies alles selbst zu entdecken, allein oder zusammen, in aller Stille oder im Dialog mit anderen. – Monika Franzen