Stefan Scheider an der Kamera. Foto: Petra Kurbjuhn

Reportage in Warngau

Teammitglieder von KulturVision und drei Künstler fungierten als Filmstars für einen Imagefilm, den BR-Moderator Stefan Scheider jetzt drehte. Was als Chaos und Stress begann, endete in Heiterkeit und eitel Sonnenschein.

Schon längst plante der Verein, sich in einem Imagefilm darzustellen. Das erforderliche Geld konnte über einen kleinen LEADER-Antrag generiert werden. Aber wie sollte der Film aussehen? Wer sollte ihn produzieren? Viele erfolglose Meetings, bis wir das zehnjährige Bestehen unseres Onlinemagazins feierten.

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Eingeladen war auch Stefan Scheider, Anchorman der Rundschau 24 des Bayerischen Rundfunks, der unsere neue Webseite gestaltete und uns immer wieder als Moderator und Berater unterstützt. Er ist nicht nur Fernsehmann, sondern dreht auch Filme, wir lernten uns über seine Kunstfilme über Caspar David Friedrich und Wassily Kandinsky kennen.

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Nach einem Glas Wein fragte ich forsch, ob er für uns einen Imagefilm drehen würde und er sagte zu. Große Erleichterung im Team. Nach einigen Abstimmungen schickte er uns das Drehbuch zu und wünschte sich als Hingucker für den Film eine attraktive junge Frau aus der Kulturszene.

Antonia Leitner. Foto: Petra Kurbjuhn

Unser Vorschlag, die Bildhauerin Antonia Leitner ins Boot zu holen, die im Atelier von Otto Wesendonck in Waakirchen arbeitet, fand seine Begeisterung. Außerdem entschied er, das Urgestein der Musik im Landkreis, den Zither-Manä, einzubinden.

Zither-Manä. Foto: MZ

Er schlug vor, dass wir den Film am 6. August in meinem Garten drehen und dass dazu Vorstand und ein paar Mitstreiter unterschiedlichen Geschlechts eingeladen werden sollen.

Storyboard von Stefan Scheider. Foto: Petra Kurbjuhn

Mitte der Woche wurden wir skeptisch und am Freitag war es klar, das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung. Also eine Indoor-Alternative suchen. „Ein Saal wäre gut“, meinte Stefan, „und ihr sitzt in der Mitte an einem großen Tisch“. Aber sowohl der Saal im Kulturzentrum Waitzinger Keller als auch im KULTUR im Oberbräu waren mit Hochzeiten belegt.

Drehbuch. Foto: Petra Kurbjuhn

Der Altwirtsaal in Warngau, in dem unsere Jahreshauptversammlungen und der „Warngauer Dialog“ stattfinden, war meine letzte Hoffnung. Aber Freitagnachmittag wird in den Gemeinden nicht gearbeitet. Letztlich schaffte ich es am Abend, meine Ansprechpartnerin Christine Fürst zu erreichen. „Wir haben eine Hochzeit“, war die Antwort auf meine Frage.

Imagefilm gerettet

Und dann der erlösende Zusatz, „aber 13 Uhr ist der Saal frei“. Man müsse dann allerdings aufräumen, „aber wir helfen alle zusammen“. Und hinterher auch wieder für die nächste Hochzeit herrichten.

Der Dreh war gerettet, allerdings sagte unser einziger Mann im Vorstand, Kassier Bernhard Hoffmann, wegen Coronaverdacht ab und ich begab mich am Samstagvormittag erfolglos auf Männersuche. Beiräte, Projektpartner, keiner war erreichbar oder verfügbar. Ohne Mann geht’s nicht, das war klar.

Ein Glas Wein zum Lockermachen. Foto: Petra Kurbjuhn

Eine Stunde vor Drehbeginn hatte ich zwei Männer aufgetrieben, Stein vom Herzen, und wir starteten erstmal mit einem Eis in der Eisdiele, bevor wir umräumten, aufbauten, Kuchen schnitten, Tisch herrichteten. Stefan verteilte noch Rosenblätter von der Hochzeit auf unseren KulturBegegnungen, deren 37 Ausgaben wir malerisch am Boden verteilt hatten, und jeder trank ein Glas Wein zur Lockerung, dann hieß es: Action!

Wir simulierten eine Redaktionssitzung, bei der wir stundenlang über grammatikalische Feinheiten diskutieren können und hatten einen Heidenspaß dabei, bis zwar angekündigt, aber dann doch sehr dicht eine Drohne über unseren Köpfen kreiste, die wir versuchten zu ignorieren.

Es wird gearbeitet. Foto: Petra Kurbjuhn

Nach zwei Stunden intensiven Diskutierens war Stefan mit uns zufrieden und machte noch Audioaufnahmen. Mindestens zehnmal war ein Satz zu sagen, bis Stefan „okay“ sagte. Profi halt. Am Ende sollten wir alle aus dem Altwirtanwesen an ihm vorbei spurten, sechsmal habe ich gezählt, spurteten wir, dann endlich „Klappe“.

Bei der Audioaufnahme. Foto: Petra Kurbjuhn

Gern bauten wir das umfangreiche Equipment gemeinsam ab, wobei das Zusammenfalten des Reflektors zu einer never ending story wurde. Jetzt probierte sich Stefan etwa zehnmal aus bis es klappte.

Gläser spülen, Restkuchen einpacken, Rosenblätter aufsammeln, Zeitungen einpacken, Banner zusammenrollen, Stühle und Tische für die nächste Hochzeit arrangieren. Schön wars. Dank an alle, besonders an Christine Fürst von der Gemeinde Warngau und an Stefan Scheider und die beiden spontanen Männer.

Wir sind genauso neugierig wie Sie, die Sie bis hierher gelesen haben, wie der Imagefilm aussehen wird.