„Hibatzld 2021“ oder Kunst im Rinderstall
Plakat am Eingang. Foto: MZ
Ausstellung in Gmund
Auch die zweite Ausstellung regionaler und überregionaler Künstlerinnen und Künstler im Gut Kaltenbrunn lockt wieder zahlreiches Publikum an. Zu sehen ist Malerei, Fotografie und Plastik in lockerer transparenter Gestaltung.
Nachdem der erste Lockdown im Frühjahr 2020 das Ausstellungsgeschehen abrupt unterbrach, organisierte sich eine Gruppe engagierter Künstlerinnen und Künstler und stellte innerhalb kürzester Zeit die erste „Hibatzld“-Ausstellung in Gut Kaltenbrunn zusammen.
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Das interaktive und experimentelle Konzept der Ausstellung mit Bauzäunen im ehemaligen Rinderstall von Gut Kaltenbrunn funktionierte und zog mehr als 2000 Besucher im Herbst 2020 an.
Eckard Rocholl, Christine Otsver, Klaus-Peter Frank (v.l.). Foto: MZ
Im Sommer dieses Jahres präsentierten die drei Organisatoren Christine Otsver, Klaus-Peter Frank und Eckard Rocholl im Freien von Gut Kaltenbrunn die Skulpturenausstellung Higstäidt.
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Vorgestern wurde mit Kunst im Rinderstall „Hibatzld 2021“ unter strengen Hygienemaßnahmen eröffnet. 32 Künstlerinnen und Künstler zeigen jetzt voraussichtlich bis zum 28. November ihre Werke in ungewohnter Form, ungezwungen an Bauzäunen befestigt.
“Hibatzld ist von Künstlern für Künstler organisiert und versucht, die Hemmschwelle zwischen Kunst und Betrachter zu reduzieren“, erklärte Kurator und Kunsthistoriker Erno Vroonen. Er sagt: „Das aktuelle Kunstgeschehen kann man sich wie eine Pyramide vorstellen, an deren Spitze sich die Arbeiten von nur wenigen Künstlern befinden. Die Basis ist aber der wesentliche Bestandteil ihrer Konstruktion dort, wo die Kunst in ihrer Vielfalt und unbelastet von jedem Zwang erstmals gezeigt wird. Hibatzld ist einer von diesen Grundsteinen, wo die Freiheit des Kreativen zelebriert wird.”
Werke von Brigitte Appelt. Foto: MZ
Für Initiator und Organisator Klaus-Peter Frank hat die Art der Präsentation ihren besonderen Reiz: „Wir konnten locker hängen, es gibt viele Durchblicke und diese Transparenz ist für Künstler und Besucher attraktiv.“ Er freut sich, dass das Konzept angenommen wird und verbucht bereits jetzt die Ausstellung wiederum als Erfolg.
Werke von Gerlinde Belz-Küpper. Foto: MZ
Auch Kaltenbrunn-Chef Matthias Strobel zeigte sich zur Vernissage erfreut. Dieses Angebot sei eine zusätzliche Attraktion für die Gäste der Gastronomie und damit ergebe sich für beide eine Win-Win-Situation.
Werke von Sabine Kühner. Foto: MZ
Für diesess Jahr haben die Künstler eine „Verzettelt“-Gemeinschaftsaktion vorbereitet. Klaus-Peter Frank erklärt am Beispiel seines großformatigen Bildes, worum es geht. Mit dem Bilderrahmen könne sich der Besuchende einen Bereich auswählen und dann dafür ein Gebot abgeben. Die Einzelbilder werden so verkauft, der Erlös wird zu 50 Prozent einer karitativen Einrichtung zugeführt.
Hans-Peter Franks Beitrag zu „Verzettelt“. Foto: MZ
Bei Kunst im Rinderstall sind aus dem Landkreis Miesbach folgende Künstler beteiligt: Kathrin André, Brigitte Appelt, Andrea Bahr, Gerlinde Belz-Küpper, Sabine Berger-Rocholl, Klaus-Peter Frank, Walter Franzen, Brigitta Fröhler, Sabine Kühner, Manfred Lenzer, Brigitte Nevole, Christine Otsver, Eckhard Rocholl, Traudl Saller, Brigitte Siebeneichler, Patric Steinheisser und Susanne Stubner.
Werke von Patrc Steinheisser. Foto: MZ
Überregional beteiligen sich Daniela Dangl, Brigitte Grötzsch, Martina Joachim, Rosi Kahl-Brandelik, Hans Nadler, Jeannine Ruecker, Ursula Schall, Heinz Stoewer, Giancarlo Viviani, Magdalena Wolf und Rob Zeer.
Werke von Herb Schwarz. Foto: MZ
Sabine Helsper-Müller und Herb Schwarz sind 600 Kilometer aus dem Raum Siegen angereist. Während sich Sabine Helsper-Müller mit abstrakter Ölmalerei vorstellt, steht bei Herb Schwarz‘ Malerei der Kubismus Pate. Das Konzept von „Kunst im Rinderstall“ gefällt ihnen. „Das Zusammenspiel der Vielfalt überzeugt“, sagt Sabine Helsper-Müller, „und allen gemeinsam ist die Freude am Tun.“
Werke von Susanne Stubner. Foto: MZ
Das besondere Projekt im Freien „Im Augenblick“ wird in einem eigenen Beitrag vorgestellt.