Kunst und Klimawandel in Hausham
Zwei Werke von Rita Höhlein. Foto: MZ
Ausstellung in Hausham
Wie immer zeigen sich die Mitglieder des Kunstkreises Hausham bei ihrer Jahresausstellung mit einer großen Bandbreite ihres Schaffens. Auffallend aber ist, dass dieses Jahr der Klimawandel eine besondere Rolle spielt. Diesem Thema nähern sich die Werke in ganz unterschiedlicher Weise.
Groß und plakativ fragt Rita Höhlein: „Wer wird den Stein ins Rollen bringen?“ Und der Storch fragt sich inmitten von Müllbergen „…und dafür bin ich so lange geflogen?“
Gina Konrad „Großstadtdschungel“ und Hagelkörner sowie Eisschmelze von Rita Glutsch. Foto: MZ
Wie schön unser blauer Planet im All schwebt hat Horst Schrettner in seinem großformatigen Bild „Milky way“ dargestellt. Und wie schnell sich das ändern kann, zeigen schmelzende Gletscher und riesige Hagelkörner, von Rita Glutsch ins Bild gerückt, sowie das Grönlandaquarell von Margit Strötzel.
Lesetipp: Von der Lust an Farben, Licht und Formen
Ein trauriger kahler Baum reckt in dem Bild von Brigitta Fröhler seine Äste in die Luft, dagegen steht der gesunde Wald von Karoline Haberzettl.
Martin Kirmayr: „Die Natur siegt doch“. Foto: MZ
In seinen feinen Bleistiftzeichnungen macht Martin Kirmayr seine Sicht deutlich. „Die Natur siegt doch“ heißt das Bild, in dem Gewächse das Auto überwuchern.
Seine strikte Abneigung gegen jede Art von Funkstrahlung, insbesondere Handys, hat German Kopp bildnerisch und textlich dargestellt. Apokalyptisch wirkt das Bild von Volker von Drach, der Leben und Tod in seinem Bild gegenüberstellt.
Kunst und Klimawandel und Humor
Und eine Prise Humor bringt Traudl Saller in ihrem Klimawandelbild „Tegernsee – 1000 Jahre später“ unter. Der Tegernsee wird zum Meer, in dem sich Delphine und Wale tummeln.
Traudl Saller: „Tegernsee – 1000 Jahre später“. Foto: MZ
Eine bestürzende Fotografie zeigt Leo Purmann. Drei weiße Vögel schwimmen der Küste zu und er schreibt: „Auf dem Meer aus Öl geformt – die Küste eines fremden Kontinents. Der Weg dorthin führt sie in ihr Verderben.“
Der Haushamer Grafiker und Weltenbummler zeigt neben seinen Fotografien auch Zeichnungen mit humoristischen Texten, wie: „Lebenskunst besteht zu 90 % aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht mag.“
Manfred Priller: „Viva la musica“. Foto: MZ
Neben der Auseinandersetzung mit Zeitthemen bietet die Ausstellung auch die Darstellung mit den schönen Seiten des Lebens. „Viva la musica“ nennt Manfred Priller sein realistisch gemaltes Bild und auch Birgitta Sommerauer ist davon überzeugt, dass „Musik beflügelt“.
Paul Warburton: „Früher Abend in Bordeaux“. Foto: MZ
Paul Warburton malt einen Abend in Bordeaux, bei dem die weiße Linienführung besticht. Gabriele Cremer hat abstrakte Farbkompositionen und Collagen mit gegenständlichen Elementen ausgestellt.
Lissy Paulus: Die Kirche im Dorf lassen“ und Volker von Drach „Leben und Tod – der Sprung“. Foto: MZ
Wilde Tiere und Palmen komponiert Gina Konrad in die Großstadt mit Hochhäusern, während Dorothee Geißler feststellt: „Schwein gehabt“.
Die Bildhauerin Lissy Paulus ergänzt Malerei, Fotografie und Grafik mit Skulpturen. Ein Fundstück hat sie aufgewertet und nennt es „Die Kirche im Dorf lassen.“
Hier gibt es Weihnachtsgeschenke zu kaufen, für einen guten Zweck. Foto: MZ
Wie immer wollen die Mitglieder des Kunstkreises Hausham auch dieses Mal ihren Beitrag zum Gemeinwohl leisten. In einem Extraraum gibt es Bilder zu einem äußerst günstigen Preis zu kaufen. Der Erlös kommt einem sozialen Zweck zugute.