„Kunst und mehr“ feiert
Jetzt auch Kunsthandwerk in der Wiesseer Galerie. Foto: Karin Sommer
Galeriejubiläum in Bad Wiessee
Seit fünf Jahren gibt es sie, die kleine Galerie im Wiesseer Ortskern, gleich gegenüber von der Post und schräg dahinter mit noch mehr Ausstellungsraum und Fenstern voll mit Kunstwerken. Samstag wurde gefeiert – wie immer mit Cappuccino, Kuchen und guter Laune.
Peter Rau, der Leiter von „Kunst und mehr“ kam aus der IT-Branche und wollte den Menschen etwas Gutes tun. Er eröffnete eine Galerie, beseelt von dem Gedanken, genau die Objekte für seine Kunden zu finden, die sie langfristig glücklich machen. Dieser Grundgedanke hat ihn bis heute nicht losgelassen und trägt ihn durch stürmische Zeiten.
Es bleibt aufregend
Seine Kenntnisse aus seinem vorangegangenen Berufsleben kämen ihm auch in der Welt der Kunst sehr zugute, meint der ambitionierte Galerieinhaber im Gespräch. Den ständigen Wechsel, das schnelle Reagieren auf sich verändernde Bedingungen sei er gewohnt und eben diese Voraussetzungen hielten das Führen der Galerie auch spannend und aufregend.
Agnes Wieser bei „Kunst und mehr“. Foto: Karin Sommer
15 Künstler sind momentan in „Kunst und mehr“ vertreten. Neben klingenden Namen wie Lucia Kordezki und Tatjana Raum, die beide zum Jubiläum gekommen waren, ist es Peter Rau auch wichtig, jungen Künstlern eine Plattform zu bieten, die ihnen die Chance gibt, gesehen zu werden.
Jungen Künstlern eine Chance geben
Agnes Wieser, die in Bad Aibling geborene Malerin, freut sich über bereits zwei erfolgreiche Ausstellungen in der Bad Wiesseer Galerie. Ihre Werke sind in der Jubiläumsausstellung genauso vertreten wie die ihres Kollegen Alexander Walter. Beide Schüler von Markus Lüpertz an der Akademie der Bildenden Künste in Kolbermoor, haben sie ihre kreative Freiheit und ihren eigenen Stil gefunden und verschreiben sich seit einigen Jahren mit Haut und Haar der Malerei.
Alexander Walter vor seinem Bild „Erosion“ Foto: Karin Sommer
Mit mehr als 15 Künstlern platzt die Galerie bald aus ihren Nähten, zeigt über 800 Werke in digitaler Form und hat sich außerdem noch etwas Besonderes für die rund 60 Kunstschaffenden einfallen lassen, die auf eine Repräsentation ihrer Werke warten. Im Schaufenster „Artista“ bekommen sie die Möglichkeit, für jeweils zwei Wochen eines ihrer Kunstwerke auszustellen und dadurch eine Resonanz in vorübergehenden Personen auszulösen.
Tablets, Monitore und bewegte Bilder
Damit diese Passanten auch einen Blick in die Galerie werfen, hält Peter Rau die Schwelle so niedrig wie möglich. Während der durchschnittliche Galeriebesucher in der Altersgruppe 50 plus zu finden ist, möchte „Kunst und mehr“ auch die junge Generation verstärkt ansprechen. Von Anfang an waren deshalb Tablets, Monitore und bewegte Bilder eine Selbstverständlichkeit. Im letzten Jahr kamen dann nach langer Überlegung auch noch Produkte von Kunsthandwerkern dazu.
Suchen Sie ein hübsches Geschenk?
„Hochwertige kunsthandwerkliche Artikel, die man einfach mitnehmen kann“, gäben den Charakter eines „Galerie-Shops“, wie er von großen Kunstmuseen bekannt wäre, meint Lizzie Hladik. Sie ist als Künstlerin vertreten, schreibt Texte zu den Kunstwerken und betreut einen Tag pro Woche kunstinteressierte Kunden. Neben ihr arbeiten insgesamt fünf Leute daran, dass alle Bereiche der Galerie am Laufen bleiben und außerdem wären da noch einige mehr im Hintergrund tätig, schmunzelt Peter Rau.
Lizzie Hladik neben ihrer Skulptur und Werken von Tatjana Raum im Schaufenster. Foto: Karin Sommer
Mit Herzblut dabei
Auf die Frage, was denn das Besondere an der Galerie „Kunst und mehr“ wäre, kristallisiert sich nach einigen Antworten die folgende heraus: „Alle Beteiligten sind hier mit Herzblut dabei.“ Das ist deutlich spürbar an diesem verregneten Nachmittag, an dem sich die Besucher im klein gehaltenen Ausstellungsraum drängen und somit leichter miteinander ins Gespräch kommen. Künstler und Kunstliebhaber auf engem Raum, unmittelbar miteinander im Kontakt. Ein gelungenes Fest des Jubiläums, zu dem auch KulturVision herzlich gratuliert!