Kunstaktion

Künstler spenden für Kinder in der Ukraine

Stop war von Andreas Knobl. Foto: MZ

Kunstaktion in Tegernsee

Mit einer Kunstaktion machten am Sonntag Künstlerinnen und Künstler in der Galerie ARTEG von Michael Böhnke in Tegernsee auf den Krieg in der Ukraine aufmerksam und baten um Unterstützung und Unterschrift für den Frieden.

Sonntagnachmittag Tegernsee Hauptstraße. Einheimische und Touristen spazieren, Eisschleckend und das Frühlingswetter genießend durch den Ort. Und dann ein großformatiges Bild auf dem Gehweg vor der ARTEG-Galerie: „Stop war“. Daneben ein Bild einer Kuh vor den ukrainischen Farben und demselben Schriftzug.

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Viele Unterstützer vor der ARTEG-Galerie. Foto: Michael Böhnke

Ning Ning hat die Kuh gemalt, eine traurige Kuh, wie sie sagt. Die aus China stammende Künstlerin liebt den bayerischen Lebensstil und malt gern Kühe und alpine Traditionen. Sie hatte die Idee, verrät ihr Partner Andreas Knobl, der das große Bild „Stop war“ gemalt hat. Man wolle etwas für die Kinder in der Ukraine tun. Und so entstand die spontane Kunstaktion gemeinsam mit Galerist Michael Böhnke, der sich zahlreiche weitere Künstlerinnen und Künstler anschlossen.

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Ning Ning und Andreas Knobl. Foto: MZ

Sie alle spendeten Bilder, die versteigert werden sollen und deren Erlös Kindern in der Ukraine zukommen wird. Andreas Knobl kommt aus der DDR, hat in der Porzellanmanufaktur Meißen als Porzellanmaler gearbeitet und diese Tätigkeit nach seiner Flucht in seinem Studio in Lenggries fortgeführt. Er habe nicht mehr in einem Land leben können, in dem man seine Meinung nicht frei aussprechen dürfe, erklärt er.

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Auch Ekaterina Zacharowa beteiligt sich an der Kunstaktion. Foto: MZ

Neben der Porzellanmalerei fertigt er seit Jahren großformatige Bilder, wie das in Tegernsee gezeigte. Daneben findet sich ein Bild von Ekaterina Zacharova. Die Gmunder Künstlerin war sofort bereit, sich an der Aktion zu beteiligen. „Wir stehen alle dem unglaublichen Leiden der ukrainischen Zivilbevölkerung fassungslos gegenüber. Menschen, die friedlich, wie wir hier, lebten, Zukunftspläne, Familie und Freunde hatten, verloren es auf einmal durch den entsetzlichen Krieg“, sagt sie. „Da ich in der ehemaligen Sowjetunion aufgewachsen bin, empfinde ich diese Katastrophe beinah als meine eigene.“ Da sie sich ihr Leben lang mit der Malerei beschäftige, sei es für sie nur logisch, dass sie auch durch die Kunst ihren Beitrag für die Ukraine leisten möchte.

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Auch der Maler und Zeichner Hans Reiser hat zwei Bilder gespendet, die an der Auktion teilnehmen sollen. Jürgen Welker wird ebenso dabei sein wie Suse Kohler, die Künstler der gmundart Hans Weidinger, Hans Schneider und Kurt Gmeineder, die Michael Böhnke angesprochen hat. Linde und Peter Keck beteiligten sich mit einer großzügigen Spende.

Kunstaktion aus Solidarität und Humanität

Suse Kohler begründet ihr Engagement so: „Gerne unterstütze ich die Aktion. Es ist eine ernstzunehmende humanitäre Katastrophe und das einzige was zählt ist HANDELN. Egal wie. Mit dem Verkauf der versteigerten Kunstwerke, setzen wir ein Zeichen von Solidarität und Humanität für die Ukraine.“

Ihre Solidarität mit der Ukraine und ihr Statement für den Frieden gaben in Tegernsee an diesem Sonntagnachmittag zahlreiche Spaziergängerinnen und Spaziergänger, die ihre Namen auf die Rückseiten der Bilder schrieben und Geld spendeten.

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Galerist Michael Böhnke. Foto: MZ

„Es ist eine Bürgerpflicht, dass wir uns engagieren“, begründet Michael Böhnke seine Initiative. Er werde sich dafür einsetzen, dass möglichst schnell und unbürokratisch die Bilder durch eine geeignete Organisation versteigert werden, so dass das Geld sehr schnell notleidenden Kindern in der Ukraine zugute kommt.

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler: Andreas Knobl / Ning Ning / Ekaterina Zacharova / Ewa Mazur-Koj / Thorsten Poersch / Jürgen Welker / Peter Feichter / Günter Edlinger / Erich Schobesberger / Hans Reiser / Hans Weidinger /Hans Schneider / Kurt Gmeineder / Suse Kohler / Dietmar Woelfl.

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