KunstStatt, das sind: Michael Bachmann, Stefan Schweihofer, Sandro „Antik“ Thomas, Lizzie Hladik und Agnes Wieser (v.l.). Foto: MZ

Ausstellung in Holzkirchen

Mit neuen Werken lädt die Künstlervereinigung „KunstStatt“ jetzt in die Holzkirchner Filiale der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee zu ihrer zweiten Präsentation ein. Ihr Ziel ist es, die Kunst zu den Menschen zu bringen und Kunst an ungewöhnlichen Orten stattfinden zu lassen.

„Kunst statt Pizza“ nannten sie ihre Erste Ausstellung im September vergangenen Jahres in einer geschlossenen Pizzeria in Schaftlach. Daraus entstand der Name der engagierten Kunstschaffenden „KunstStatt“, deren Webseite von Stefan Mundi erstellt wurde. Kennengelernt hatten sie sich bei „Hibatzld“, waren sich sympathisch und beschlossen künftig ein eigenes Gemeinschaftsprojekt zu initiieren.

Lesetipp: KunstStatt in der Pizzeria

Fotograf Michael Bachmann, die Malerinnen Lizzie Hladik und Agnes Wieser, der Fotograf, Grafiker und Maler Stefan Schweihofer sowie Streetart- und Graffiti-Künstler Sandro Thomas alias Antik haben am gestrigen Freitag ihre zweite Ausstellung in Holzkirchen eröffnet, die bis zum 31. März zu sehen sein wird.

Lizzie Hladik mit „Wasserfall“. Foto: MZ

In der Eingangshalle wird der Besuchende von einem großen Bild von Lizzie Haldik empfangen, das ihre Liebe zum Wasser dokumentiert. Die Holzkirchner Künstlerin findet für ihre Werke Inspiration in der Natur und dabei hat es ihr das Wasser in seiner Bewegung besonders angetan. Mit unterschiedlichen Techniken der Acrylmalerei, wie Sprühen, stark verdünnter Farbe die hinunterläuft, stellt sie die Dynamik des Wassers, insbesondere bei Wasserfällen, dar. Mit ihrer spontanen, intuitiven Malerei lässt sie für die Betrachtenden die Lebendigkeit des Wassers spürbar werden. Auch in der oberen Etage hat sie Wasser- und Wolkeneindrücke ausgestellt.

Agnes Wieser mit einem neuen Werk, in dem sie gegenständliche und abstrakte Malerei verbindet. Foto: MZ

Ganz anders Agnes Wieser, bekannt für ihre ausdrucksstarken gegenständlichen Porträts Prominenter. Jetzt geht sie den Schritt hin zur Abstraktion, bleibt aber dem Gegenständlichen treu, indem sie beides in ihren Bildern vereinigt. Dabei entsteht eine starke Spannung zwischen den Bildinhalten. Wichtig ist der jungen Weyarner Künstlerin, dass ihr die verwendeten Farben guttun und sie Freude sowohl am Malprozess als auch am Produkt ihrer Arbeit hat. Diese Freude will sie mit ihren Bildern auch bei den Betrachtenden wecken. In Holzkirchen zeigt sie sowohl Porträts als auch Beispiele ihrer neuen Ausrichtung.

Sandro „Antik“ Thomas mit „Orange Elephant“. Foto: MZ

Ein Porträt eines Prominenten hat auch Sandro Thomas geschaffen. In der Schablonentechnik von Street Art stellt er König Ludwig II. dar. Mit Sprühlack und Airbrush sowie gespachteltem Acryl entstand eine etwas andere Darstellung des Märchenkönigs. Früher, so sagt der junge Holzkirchner Künstler und Streetworker, habe er an der Wand gearbeitet, jetzt habe er sich auf die Leinwand verlegt. Mit seinem Bild „Orange Elephant“ will er die Stärken des Tieres zeigen, das sich nicht von seinem Weg abbringen lässt. „Das brauchen wir alle“, meint er.

Stefan Schweihofer mit „R.E.D.“ und „Ausblick 2022“. Foto: MZ

Daneben präsentiert der Rottacher Künstler Stefan Schweihofer seine Arbeiten auf Staffeleien. Mit starken Farben will er einen „Lichtstreif am Horizont“ zeigen. Die Bilder „R.E.D.“ und „Ausblick 2022“ in Grün, „Farbe der Hoffnung“ wie der Künstler betont, sollen den Betrachtenden Freude und Hoffnung vermitteln. Wenn das Licht günstig auf die Werke fällt, dann kann man irisierende, pulsierende Farbspiele entdecken – es lohnt sich, ein wenig zu experimentieren.

Michael Bachmann mit „Düne“. Foto: MZ

Fotograf Michael Bachmann aus Greiling ist offizieller Ansprechpartner der Künstlergruppe, betont aber, dass sie alles gemeinsam planen und entscheiden. Er zeigt zwei Rauchbilder die er „Düne“ und „Welle“ nennt, wobei die Farben bei „Düne“ invertiert sind. Minimal bearbeitet, sollen die Fotografien beim Betrachtenden das evozieren, was der Fotokünstler selbst gesehen hat. Und er wünscht sich, dass auch Erinnerungen und Gefühle wachgerufen werden.

Ausstellung in Schaftlach geplant

Michael Bachmann hatte den ersten Präsentationsort der Künstlergruppe in Schaftlach im vergangenen Jahr ausfindig gemacht. Er sagt: „Das wurde gut angenommen, weil es keine sterile Galerieatmosphäre hatte.“ Damit lockte KunstStatt ein breites Publikum an. Gelungen war auch, dass jeder der „Stammkünstler“ noch eine Künstlerin oder einen Künstler seiner Wahl einladen durfte. „Damit konnten auch Nachwuchskünstler erstmals ihre Arbeiten zeigen“, erklärt Michael Bachmann. Er plane eine weitere Ausstellung in diesem erweiterten Format im Mai in der leerstehenden Pizzeria, bevor sie abgerissen werde und sei schon in Gesprächen mit Schaftlachs Bürgermeister Norbert Kerkel.