Laura Thais Steinhöfel

Petersilie stärkt die Abwehrkräfte

Schauspielerin Laura Steinhöfel kocht Kartoffelsuppe. Foto: Monika Ziegler

Theater für Kinder

„Die Kartoffelsuppe“ heißt das Stück, in dem Laura Thais Steinhöfel in vielen unterschiedlichen Rollen Kindern von 6 bis 11 Jahren das Thema Ernährung näher bringt, kocht und anschließend mit ihnen isst und diskutiert. „Cool“ war die Meinung der Kinder, die zur Generalprobe dabei sein durften.

Das Stück von Helga Schaus und Marcel Cremer vermittelt Kindern in anschaulicher Weise, was so alles in eine Kartoffelsuppe hineingehört. Laura Steinhöfel in der Küchenschürze erklärt, dass sie schon mal Zwiebeln in Olivenöl angedünstet habe, Fett sei ein wichtiger Kraftspender, aber bitte nicht zu viel davon nehmen. Dann lässt sie die Kinder an der Zwiebel riechen, diese sei gut gegen Husten, und gegen Wespenstiche, ruft ein Neunjähriger und ein Elfjähriger weiß sogar, wie man sich vor dem Weinen schützen kann. „Wasser in den Mund nehmen und Zunge raus, weil der Zwiebeldampf sich was Nasses sucht“, erklärt er stolz.

Schweinchen Maxi

Die Kinder sind mit Feuereifer dabei, während die Köchin zur Ernährungsberaterin mit großer Brille wechselt und immer wieder Fachbegriffe einstreut und wichtig tut mit ihrer Bemerkung „wie wir in der Kochsprache sagen“. Karotten für die Augen kommen in die Suppe und natürlich Kartoffeln, Radi, Kohlrabi und auch Sellerie. Während alles vor sich hinbrodelt, erzählt die Köchin Laura eine Geschichte, die die Mama ihr immer erzählt hat.

Und jetzt wird es ernst, die Kinder lauschen andächtig, wie Laura von Mathilda zu Mama, zu Papa, zu Oma wird, wie sie Tante Maxi mimt und den Nachbarbauern, der der Familie ein kleines Schweinchen bringt. Mathilda nennt es Maxi, zieht es mit der Flasche groß und es wird ihr bester Freund, auch wenn es manchmal in die Küche kackt.

„Der Krieg nimmt alles weg“

Zwischendurch aber muss Laura die Suppe abschmecken, Salz und Pfefefr streuen, die Kinder dürfen bestimmen wieviel. Und schon schlüpft sie wieder in die Figuren der Geschichte, in der jetzt der Krieg ausgebrochen ist. Mathilda fragt: „Wo wohnt der Krieg?“ und „Was macht der Krieg?“ Und sie muss bald erfahren, dass die Großmutter recht hat mit ihrer Antwort: „Er nimmt alles weg.“

Denn Onkel Daniel ist im Krieg gefallen und Mathilda fragt „Warum kommt der Krieg?“ und erhält die weise Antwort „weil jemand Geld damit verdient.“ Hunger und Not muss sie mit der Familie erleben, Flucht in den Wald und Würstchen, so heißt es, gibt es, wenn der Krieg vorbei ist. Zwischendurch aber schneidet Köchin Laura noch Petersilie, denn die stärkt die Abwehrkräfte.

 Laura Steinhöfel "Zu Tisch"

Zu Tisch!. Foto: Monika Ziegler

Und dann ist die Geschichte aus, die Kartoffelsuppe ist fertig und Schauspielerin Laura und Regisseurin Ulrike Möckel laden ein, Platz zu nehmen am gedeckten Tisch und die Kartoffelsuppe zu essen, sowie über das Stück zu diskutieren. Das tun die Kinder mit Begeisterung, denn das Schicksal von Mathilda und ihrem Schweinchen Maxi hat sie nicht unberührt gelassen.

„Die Kartoffelsuppe“, ein mobiles Theaterstück für Kinder von 6 bis 11 Jahre vom Zirkel für kulturelle Bildung e.V., www.zirkelev.de

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