Leuchten!

Leuchten! Sieben Wochen ohne Verzagtheit

Leuchten!. Foto: pixabay

Fastenaktion der evangelischen Kirche

Am heutigen Aschermittwoch beginnen die neuen „7 Wochen Ohne“! Die Fastenaktion der evangelischen Kirche trägt in diesem Jahr das Motto „Leuchten! Sieben Wochen ohne Verzagtheit“. Wieder einmal hatten die Organisatoren eine verblüffende Vorahnung, welches Motto 2023 passen kann.

Im Sommer 2020 interviewten wir Susanne Breit-Keßler, die Regionalbischöfin i.R., die über 14 Jahre die Fastenaktion als Kuratorin begleitet hatte. Für dieses Jahr hatten die Organisatoren das Motto „Zuversicht“ ausgewählt, das auch das Thema der 34. Ausgabe unserer Zeitung „KulturBegegnungen“ sein sollte. Wir saßen im Freien und Susanne Breit-Keßler erzählte uns, dass sie 2019 im Kuratorium überlegt hätten, was in der Luft liegt. „Wir haben alle beobachtet: Die Leute sind unzufrieden, obwohl es uns im Allgemeinen supergut geht. Diese Haltung wollten wir hinterfragen. Deshalb haben wir uns für 7 Wochen gegen Pessimismus entschieden.“ Das Gegenteil von Pessimismus sei nicht Optimismus, sondern Zuversicht.

Lesetipp: „Zuversicht“ – Titeltext der 34. Ausgabe der KulturBegegnungen

Sie sagte: „Als wir dann am 1. März die Fastenaktion mit einem Gottesdienst eröffneten, habe ich mich versprochen und gesagt: 7 Monate ohne Pessimismus: Da hat etwas aus mir herausgesprochen, es war wohl eine gewisse Intuition für das, was anschließend kam. Ich bin immer wieder auf diesen Freudschen Versprecher angesprochen worden.“

Leuchten!
Susanne Breit-Keßler auf dem Titel der 34. Ausgabe der KulturBegegnungen. Foto: Petra Kurbjuhn

Auch für dieses Jahr haben die Organisatoren schon vor einem Jahr den richtigen Riecher gehabt, als sie das Motto „Leuchten! Sieben Wochen ohne Verzagtheit“ festlegten. Susanne Breit-Keßler schrieb jetzt in ihrer Kolumne im Münchner Merkur, dass das neue Team mit traumwandlerischer Sicherheit das ausgewählt habe, was die Menschen jetzt brauchen.

Einen kraftvollen Impuls nämlich in einer Zeit, in der Menschen überlegen, ob sie Nachrichten ansehen oder Rechnungen ohne Kopfschmerzen öffnen können. In einer solchen Zeit sei ein Leuchten vonnöten.

Leuchten!
Schönheit der Welt entdecken. Foto: pixabay

Auf der Webseite der Fastenaktion schreibt Organisator Frank Muchlinsky, dass es bei diesem Leuchten nicht um Kerzenschein wie in der Adventszeit gehe, sondern darum, selbst hell zu werden: „Lassen Sie uns gemeinsam sieben Wochen lang auf das verzichten, was uns einschüchtern will. Geben wir acht auf alles, was leuchtet, und stellen wir auch unser eigenes Licht nicht unter den Scheffel!“

Es ist eine Ermunterung, sich nicht den Dingen zu widmen, die Angst machen, sondern denen, die Kraft geben. Eine Ermunterung, in der Gemeinschaft mit anderen Menschen Zuversicht zu finden in dieser Krisenzeit. Eine Möglichkeit dazu ist, die Schönheit der Welt wahrzunehmen und zu genießen, in der Natur, in der Musik, in der Literatur, in der Kunst.

West Side Story
West Side Story am Gymnasium Bad Tölz. Foto: Becky Köhl

Die Fastenaktion der evangelischen Kirche „Leuchten! Sieben Wochen ohne Verzagtheit“ gibt zusätzliche Unterstützung. Ralf Meister, Landesbischof in Hannover und Botschafter der Aktion „7 Wochen Ohne“ schreibt: „Wir laden Sie ein, von Aschermittwoch bis Ostern mit uns unterwegs zu sein. „Licht an!“ heißt es in der ersten der sieben Wochen. Wir werden genau hinschauen: auf unsere Ängste (Woche 2) und auf das, was uns trägt und Kraft gibt (Woche 3). In der Mitte der Fastenzeit, der vierten Woche, strahlen und leuchten wir selbst. Von da an rückt Ostern immer näher, und wir gehen gemeinsam (Woche 5) durch die dunkle Nacht (Woche 6) in den hellen Morgen (Woche 7). In den sieben Fastenwochen geht es nicht allein um innere Erleuchtung, sondern auch um die Ausstrahlung auf andere. Werden wir unser Licht auch anderen schenken? Werden wir Helligkeit bringen? Mit unseren Worten, Gesten, unserem Tun?“


Die Sprache der Zuversicht. Foto: MZ

Auf Alkohol und Süßigkeiten in der Fastenzeit zu verzichten, das kann man machen und das ist gut für die körperliche Gesundheit. Für die seelische indes ist die Fastenaktion eine Einladung zur seelischen Hygiene. Susanne Breit-Keßler schreibt: „In der Fastenzeit das Licht anmachen, selber leuchten oder sich erleuchten lassen – das ist eine echte Alternative.“

Der Eröffnungsgottesdienst zur Fastenaktion „Leuchten! Sieben Wochen ohne Verzagtheit“ findet am 26. Februar 2023, von 9.30 – 10.15 Uhr in der Kirche St. Ansgar in Oldenburg statt und wird vom Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) übertragen.

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