Mit Tauben von Washington DC nach Otterfing
Lichtinstallation „Les Colombes“. Foto: Andi Hönig
Lichtinstallation in Otterfing
Das spektakuläre Kunstwerk “Les Colombes“, vollkommen coronakonform, in Otterfing umgesetzt: Andi Hönig und Michael Peter Pendry, ein bewährtes Team für kreative Kunst und Lichtdesign, verwandelten den Garten des Otterfingers AnDiMacht für 10 Tage in eine Kunstbühne.
Während sich der Künstler Michael Peter Pendry – er studierte Innenarchitektur und Bühnenbild in Rosenheim – noch in den USA aufhielt, um dort in der Washington National Cathedral sein Werk fertig zu stellen, ging es in Otterfing bereits an die ersten Vorbereitungen im Garten von Andi Hönig.
Vorbereitungen der Lichtinstallation. Foto: Andi Hönig
Der Münchner Multimediakünstler Michael Peter Pendry inszenierte schon viele Licht- und Videoinstallationen in Münchens Kirchen und reiste damit auch um die Welt: Jerusalem, London, Salisbury, San Francisco, New York, Houston und zuletzt Washington DC. Die Zusammenarbeit mit dem Otterfinger Lichtdesigner Andi Hönig führte nun zu dem Experiment, die Tauben „Les Colombes“ in Otterfing erstmals Open-Air zu präsentieren. Andi Hönig hatte Anfang Mai seine Freunde und Fans über Facebook und Whatsapp dazu eingeladen, das bevorstehende Event selbst auch mitzugestalten: Wie in den großen Kathedralen teilweise mehr als 2000 Papier-Tauben notwendig waren, sollten es für die Installation in Otterfing nur 300 von den aus Spezialpapier gefalteten Tauben sein, die zunächst aber einmal gebastelt werden wollten.
Otterfinger Papiertauben
Material und die Anleitung wurden bereits zwei Wochen vor Pfingsten in der Info-Box am Gartenzaun zur Verfügung gestellt und die große Fangemeinde nahm sehr rege an der Mitmachaktion teil. Auch für Sprüche und Wünsche, mit oder ohne Namen, sollte auf den Papiertauben Platz sein. Die Tauben vermehrten sich ständig und Ende Mai ging es an die Vorbereitungen um das Haus. Das Traversengebilde füllte den ganzen Garten der Familie Hönig im Wendelsteinring aus und um Berührungspunkte der Besucher zu vermeiden, wurde auch noch ein Spazier-Parcours mit Eingang und Ausgang ausgeschildert. Mit dem aus Übersee heimgekehrten Michael Peter Pendry zusammen wurden die Otterfinger Papiertauben an das gespannte Netz gehängt.
Andi Hönig und Michael Pendry. Foto: Andi Hönig
Überraschende Kunstdarbietung
Das wachsende Kunstwerk und auch die wachsende Begeisterung der beiden konnte man in vielen Publikationen auf Facebook mitverfolgen. Am Freitag 04.06. war es dann so weit: Niemand wurde eingeladen, man wusste nur: Da wird es etwas Tolles geben. Ein paar Stunden vor der Dämmerung schlug das Wetter um und es regnete wie aus Eimern – das war wohl die Bestandsprobe für die filigranen Papiertäubchen und auch für das ganze Traversengebäude. „Andi zitterte und war leichenblass“ wurde aus der Familie erzählt. Die Abdeck-Plane über dem Gerüst drohte der Last des Regenwassers nicht Stand zu halten. Schnell waren Nachbarn und Freunde zusammengeeilt, um die Wassermassen vom Dach zu schippen. Der Regen ließ nach und der erste Abend der Kunstdarbietung konnte starten. Die Regentauglichkeit „Les Colombes“ wurde aber im Laufe der zehntägigen Veranstaltung noch einige Male auf die Probe gestellt.
Ambiente der Entspannung
Außerordentlich viele Besucher waren im Laufe der Woche beim Spaziergang über den Otterfinger Wendelsteinring ihrer Neugierde gefolgt. So konnten die Künstler ein breites Publikum erreichen, das sich einer ganz anderen Art von Kunstdarstellung erfreuen durfte: Die bisherigen halbstündlichen Shows, die man bei AndiMachtHomeoffice an Halloween, Weihnachten und Ostern bestaunen konnte, wichen einem vollkommen neuen „chilligen“ Ambiente der Entspannung.
Lichtinstallation auf sich wirken lassen
Unter dem „Dach des Taubenschwarms“ konnte man sich separat niederlassen, durchatmen und die Eindrücke zusammen mit der Musik auf sich wirken lassen. Die verschiedenen Lichteffekte ließen das Bild der fliegenden Tauben immer wieder anders aussehen, anders wirken und erzeugten bei jedem Zuschauer eigene Inspirationen und Gedanken. Vielleicht Gedanken des Friedens oder des Glücks? Auf jeden Fall Gedanken der Bewunderung. Bewunderung nicht nur für die bewegenden Bilder, auch eine große Bewunderung für diese schöne künstlerisch-eindrucksvolle Idee und auch die unerschöpflich-kreative Kraft, die Andi Hönig aufbringt, um auf sich und die Kunst – die wir alle so lange schon vermissen – hinzuweisen.
T-Shirts. Foto: Andi Hönig
Lesetipp: „Das wussten wir alles gar nicht“
Begleitend zu diesem besonderen, internationalen Event in Otterfing werden auch noch T-Shirts in verschiedenen Größen angefertigt.