Manfred Lehner offeriert „Venedig antipasto“
Reflexionen von Häuserfassaden in einem Kanal in Venedig. Foto: Manfred Lehner
Ausstellung in Miesbach
Vom heutigen Samstag an bis zum 5. April 2021 ist an den Glasfronten des Kulturzentrums Waitzinger Keller die Ausstellung „Venedig antipasto“ von Manfred Lehner zu sehen – und das nicht nur tagsüber, sondern auch täglich von 17.30 bis 22 Uhr mit Beleuchtung.
Manfred Lehner hat sich schon als junger Student bei einer Studienreise in die Lagunenstadt verliebt und ihr immer, ob mit dem Aquarellkasten oder der Fotokamera, die Treue gehalten. Bis heute hat für ihn die Serenissima, dieser uralte Ort, mit ihren 450 Brücken und 150 Kanälen ihre Magie und Anziehungskraft nicht verloren.
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Schon während seines Grafikdesignstudiums habe er ein Plakat „Rettet Venedig“ entworfen, erzählt der 68-jährige Darchinger Fotograf. Seitdem habe er Venedig häufig besucht und das wirkliche Leben und die Menschen festgehalten, „nicht nur den Tourismus“. Frühmorgens um halb fünf sei er durch die leere Lagunenstadt gegangen und habe fotografiert.
Der Fotograf Manfred Lehner. Foto: Lisa Kalleder
Daraus entstand eine umfangreiche große Ausstellung mit 70 Bildern „Venedig – Gesichter einer Stadt“, die für Juni 2020 in der Kunstgalerie des Waitzinger Kellers geplant war und coronabedingt auf unbestimmte Zeit verschoben werden musste.
„Die Gesamtausstellung ist mir sehr wichtig,“ sagt Manfred Lehner, „denn sie zeigt ein differenziertes Bild in vorwiegend Schwarz-Weiß-Aufnahmen von der Stadt.“ Die jetzt an den Glasfronten präsentierten 12 Farbbilder sind Reflexionen in den Kanälen der Traumstadt. Neben dem Leben der Menschen sind sie ein wesentlicher Teil der fotografischen Beobachtungen von Manfred Lehner. In keinem anderen Ort der Welt wird die Architektur wohl in solcher Farbenpracht und Abstraktion in Wasserspiegelungen dargestellt.
Die Gondel vor der Reflexion. Foto: Manfred Lehner
Der Fotograf hatte eigens für die Miesbacher Ausstellung auch einen Fotofilm produziert, den er zur Ausstellungseröffnung zeigen wollte. Schwarz-Weiß-Bilder und Film warten mit ihrem Urheber nun auf die Dinge, die da kommen.
Wie ein abstraktes Gemälde. Foto: Manfred Lehner
Einen Vorgeschmack (Antipasto) aber können Interessierte schon jetzt an den Glasfronten des Waitzinger Kellers genießen, wo sie die 12 Farbbilder mit ihren Reflexionen bestaunen können. Das Hauptgericht in Form der Schwarz-Weiß-Bilder, so meint Manfred Lehner, sei dann schärfer gewürzt und ein süßes Dessert gebe es nicht, höchstens einen bitteren Espresso.