Mathias Huber hat einen Traum
Einen Film will er drehen nach seinem Musical „Re:born to be wild“, das mit großem Erfolg dreimal im Landkreis aufgeführt wurde, kürzlich im ausverkauften Waitzinger Keller in Miesbach. Der Komponist und Texter und Hauptdarsteller hat das Werk in enger Zusammenarbeit mit Karin Maichel-Ritter und Bernd Ritter geschaffen.
Es ist eine Produktion des Cross-Over-Teams, in dem zusätzlich mehrere externe Gruppierungen zusammengeführt wurden, so die Crachia aus Hausham, die Haushamer Rock’n Roller, die HipHoper von Linda Maichel, die Rottacher Theatergruppe der Hauptschule und viele andere. Ein echtes Gemeinschaftswerk mit sozialer Komponente.
Aber auch mit künstlerischem Anspruch. Und mit einer Botschaft. Mathias Huber erklärt: „Viele Erwachsene haben vergessen, dass sie einmal jung waren und schimpfen über die heutige Jugend.“ Dieser Generation wolle man den Spiegel der eigenen rebellischen Jugend vorhalten. Und andererseits der heutigen Jugend sagen: Traut euch auch einmal gegen Missstände zu rebellieren. Diese Aussage des Musicals habe sich im Laufe der Proben ergeben, „das ist passiert“, reflektiert der 24-Jährige.
Er schrieb zunächst einen Grobentwurf für die Texte seiner Protagonisten, dann suchte er sich Schauspieler nach deren Charakter aus und diese wiederum stimmten die Texte auf ihre Persönlichkeit ab. „So hat jeder etwas beigetragen, um authentisch zu wirken“, sagt Huber. Auch die Musik ist passiert. Sagt der Komponist Huber. Schon vor acht Jahren, da ging er noch zur Realschule, habe er die ersten Songs geschrieben und auch drei veröffentlicht. Das Musical ist sein erstes großes Projekt. Möglich geworden, weil der Haushamer, der nach der FOS Physikalische Technik studierte, sein Studium abbrach. „Das war mir zu angewandt, ich interessiere mich mehr für das Philosophische in der Physik.“
Er machte sein Hobby zum Beruf, gründete eine Musik- und Videoproduktion und übernahm ein Ehrenamt im Vorstand des Kreisjugendrings. Daneben komponierte er die Songs für das Musical, die im ersten Teil in die Flower Power Zeit gehören. „Ich habe HipHop gehört, um mich nicht beeinflussen zu lassen“, erzählt Huber, „es sollte neu klingen und doch den alten Stil haben, also einfache Grundmelodien und viel Aussage.“
Viel Aussage hat auch sein Song „Social networks“, der im zweiten Teil des Musicals in der Neuzeit spielt. „In Facebook hat einer geschrieben, dass sein Opa gestorben ist und viele haben den „Gefällt mir“ button gedrückt, das ist doch makaber“, schüttelt Mathias Huber den Kopf. Und auch das ewige Gejammer der Jugendlichen auf Facebook gehe ihm auf den Geist. Diesen für ihn verkommenen Trend hat er in diesem Song gegeißelt. Wie ihm seine Ideen kommen? Beim Einkaufen oder wenn er auf der Gitarre spiele, jedenfalls kaum wenn er sich bewusst hinsetze, dann könne er die Idee nur verarbeiten. Aber so richtig hinschreiben und instrumentieren, nein, das habe er nicht gemacht. Die Musiker seien einfach so gut, dass sie spielen, was er im Kopf habe.
Und nun, nach dem Erfolg im Landkreis, wolle man hinaus in die Welt, erste Kontakte gebe es schon und dann den Film drehen. Viel Glück!