Matthias Gmelin Sextett feat. Joe Chambers
Matthias Gmelin, Joe Chambers, Marc Abrams und Emanuel Ruffler (v.l.). Foto: privat
Jazzkonzert in München
Schon mit 14 Jahren war Matthias Gmelin als Schlagzeuger Gast in der Münchner Unterfahrt. Jetzt ist der gefragte Drummer mit seinem Sextett und Joe Chambers als Gast noch bis zum 1. September jeden Abend in dem Münchner Jazzclub in der Einsteinstraße zu hören.
Matthias Gmelin ist einer der gefragtesten Drummer in der Münchner Jazzszene aber auch im Oberland. Hier war er beim Schlierseer Kulturherbst zu Gast und kürzlich mit der Formation HACKLINGER zu hören.
Matthias Gmelin bei HACKLINGER im Foolstheater Holzkirchen. Foto: Petra Kurbjuhn
Der aus Schliersee stammende Musiker, der sich schon mit neun Jahren ans Schlagzeug setzte, spielt in mehreren Formationen, jetzt steht er mit seinem Sextett auf der Bühne. Das sind mit ihm am Schlagzeug am Klavier Emanuel Ruffler, am Saxophon Jason Seizer, am Bass Marc Abrams und Diony Varìas Astudillo (Percussion).
Der Drummer studierte nach dem Abitur bei Joe Chambers an der New School for Social Research in New York City. Der Multiinstrumentalist Joe Chambers wurde bekannt durch wegweisenden Aufnahmen mit Miles Davis, Wayne Shorter, Joe Henderson, Bobby Hutcherson, Chick Corea und Charles Mingus. Als Jazzdrummer wurde er berühmt, entdeckte aber dann zusätzlich das Vibraphon für sich, mit dem er jetzt seine ehemaligen Studenten Matthias Gmelin und Emanuel Ruffler in der Unterfahrt unterstützt.
Außergewöhnliche Musikalität
Das Konzert speist sich also nicht nur aus der außergewöhnlichen Musikalität der Musiker, sondern ebenso aus der Freundschaft von Matthias Gmelin mit seinen Mitmusikern und seinem ehemaligen Lehrer.
Emanuel Ruffler ist gebürtiger Münchner, aber mittlerweile seit über zwanzig Jahren in New York zu Hause. Er gewann 1998 den berühmten Thelonious-Monk-Wettbewerb in der Kategorie Komposition und sein Stück ‚Aquarium‘ ist auf der Meshell-Ndegeocello-Platte ‚The Spirit Music Jamia: Dance of the Infidel‘ zu hören. Daneben arbeitete er mit so unterschiedlichen Musikern wie Cindy Blackman, Don Byron und Antoine Roney.
Besonderes Etwas
Jason Seizer ist eine der wichtigsten treibenden Kräfte der Münchner und auch der internationalen Jazzszene, sei es als Saxophonist und Bandleader oder als künstlerischer Leiter und Toningenieur von Pirouet Records. Er spielte mit Peter Bernstein, Larry Goldings und Bill Stewart im Trio und mit unzähligen anderen Größen. Sein durchdachtes, tiefgründiges und gefühlvolles Spiel, quasi sein „quiet Fire“ verleiht dem Sound des Matthias Gmelin Sextetts das besondere Etwas.
Marc Abrams ist gebürtiger New Yorker und lebt seit vielen Jahren in Italien, wo er an verschiedenen Konservatorien unterrichtet. Er spielte mit vielen wichtigen Persönlichkeiten des Jazz wie Gil Evans, Kenny Clarke, Chet Baker, Benny Golson und Eddie Henderson.
Diony Varìas Astudillo aus Trujillo, Peru entstammt einer Künstlerfamilie, die seit Generationen Perkussionisten, Tänzer, Theaterschaffende und Puppenspieler hervorbringt. Neben der Cajón aus seiner Heimat spielt Astudillo unzählige Percussioninstrumente mit einer Virtuosität und Hingabe, die ihn zum Mittelpunkt jeder Band machen. Er spielte schon mit allen Größen der internationalen Latin-Szene und leitet seine eigene Percussion-Schule Negro Manué in München.
Seit über 20 Jahren in Münchner Jazzszene
Matthias Gmelin ist seit über zwanzig Jahren in der Münchner Jazzszene aktiv und spielte schon mit Peter O’Mara, Johannes Faber, Thomas Stabenow, Miles Griffith, Jean Marie Machado, Henning Sieverts und der NDR Big Band. Die Kompositionen von Matthias Gmelin sind einerseits inspiriert vom einzigartigen Stil der visionären und innovativen Blue-Note-Scheiben der 60er-Jahre und andererseits von Vorbildern wie Mulgrew Miller und Harold Land.
In der Unterfahrt stellt Matthias Gmelin auch sein neues Album ‚Vibes Waltz‘ vor, das unlängst bei Enja Records erschienen ist und das er mit seinem Quartett mit Joe Chambers, Emanuel Ruffler und Marc Abrams in New York eingespielt hat.