meiWEIHNACHTSPLATTN

meiWEIHNACHTSPLATTN

meiWEIHNACHTSPLATTN. Foto: meiVEREIN

CD-Rezension

Zu welcher Jahreszeit gehört Musik wohl mehr dazu, als zur Weihnachtszeit? Kein Wunder, dass es deshalb unzählige Weihnachtslieder und eine Unmenge an Weihnachts-CDs gibt – von klassisch bis modern – ob deutsch, englisch oder französisch. Die neueste Erscheinung aber ist etwas Besonderes: meiWEIHNACHTSPLATTN bündelt (moderne) bayerische Musik zur „staadn Zeit“.

Schon 2019 trafen sich Monika Gruber und Moderator Bernhard „Fleischi“ Fleischmann zum ersten Mal bei Max Kronseder im Studio. Sie beschlossen zusammen mit weiteren Künstlern und Freunden aus der bayerischen Kultur- und Medienlandschaft einen gemeinnützigen Verein zu gründen. Dieser soll sich mit gezielten Projekten und Synergieeffekten um die Förderung von Mundart und Kultur in Bayern kümmern: meiVEREIN e.V.

meiWEIHNACHTSPLATTN

Als erstes Projekt haben sie eine bayerische Weihnachts-CD produziert, um Geld unter anderem für den Aufbau einer gemeinsamen Musik- und Medienplattform zu sammeln. „Es gibt so viele bayrische Künstler und unentdeckte neue Gruppen, die in ihrer Muttersprache singen, rappen und Blasmusik spielen, traditionelle Instrumente mit Popmusik verbinden oder Volksmusik neu entdecken und erlebbar machen. Künstler, die aber oft aufgrund des Dialekts in unseren Augen in den öffentlich-rechtlichen und privaten Medien zu wenig Chance erhalten, bekannt zu werden. Aktuell spielt fast kein Radiosender neue bayerische Musik und es gibt keine landeseigenen Charts. Das wollen wir ändern. Ö3 macht es mit den Austro-Charts vor, wie es geht.“ sagt Max Kronseder, Sänger der Band DeSchoWieda, 2. Vorstand von meiVEREIN und Produzent der Weihnachts-CD.

Weihnachten auf Bayrisch

Viele bekannte und weniger bekannte Sänger, Musiker und Bands der bayerischen Musikszene sind auf der WEIHNACHTSPLATTN zu hören. Allen voran natürlich die drei Initiatoren Bernhard „Fleischi“ Fleischmann, Maximilian Kronseder und Monika Gruber. Die Kabarettistin legt hier ihre sonst eher derbe Ausdrucksweise ab. Sie erzählt mit einer anregenden Stimme drei ganz unterschiedliche Geschichten, die jede auf eine eigene Weise zum Nachdenken und zum Schmunzeln einladen. Rockig geht es bei dem bayerischen Radiomoderator „Fleischi“ mit dem Lied „Schneemo“ durch den Winter. Max Kronseder interpretiert zum einen den britischen Erfolgshit „Last Christmas“ mit seiner Band DeSchoWieda auf bayrisch. Zum anderen singt er mit der Sängerin Moni vom „Bauchweh vom Schoklad“ und mit Sebastian Kronseder über „Mei Schlittn“.

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Maximilian Kronseder, Bernhard Fleischmann und Monika Gruber (v.l.) sind die Initiatoren von meiWEIHNACHTSPLATTN. Foto: Bauersachs

Weiter mit auf der CD sind Roland Hefter und der Keller Steff jeweils solistisch und dann gemeinsam mit ihrem Kollegen Michi Dietmayr als „3 Männer nur mit Gitarre“. Willy Astor vermischt mit seiner Wortakrobatik in gewohnter Manier Weihnachten mit einem Fußballmatch. Da kann es schon einmal vorkommen, dass ein Elf-Lametta geschossen wird oder von hinten die Zitro na(h)t. Zum Schluss jedenfalls will der Fußballer seine Verwandtschaft an die Lichter-ketten.

Junge Newcomer und „Alte Hasen“

Der Senkrechtstarter vom Tegernsee, Beni Hafner alias „Oimara“, zählt in seinem Lied „Happy New Bier“ all die guten Vorsätze fürs neue Jahr auf, die leider am 1.1. mit dem ersten Bier bereits alle wieder verpuffen. Kubanisches Weihnachtsfeeling gibt es bei CubaBoarisch 2.0 und Leo Meixner. Währenddessen singt Mathias Kellner vom „Weihnachtskrimi im Kaufhaus“. Neben den Blechbixn und Michael Benker, ist dann noch der Kabarettist Martin Frank mit „Es wird scho glei dumpa“ zu hören.

Für und von Kinder(n) sind die beiden Lieder von Sternschnuppe. Werner Meier beschreibt sehr stimmungsvoll, wie Weihnachten in Bayern aussieht und wie lustig es ist, „Barfuaß im Schnee“ zu laufen.

„Bayerische Musik für den guten Zweck der Förderung von Mundart und Kultur in Bayern“

Der „gute Zweck“, der hinter meiWEIHNACHTSPLATTN steckt, sind alle Kulturschaffenden in Bayern, die sich dem Dialekt verschrieben haben, ihn pflegen und erhalten wollen. Der Reinerlös der CD wandert mit Unterstützung der alpha Tonträger GmbH als Fördergeld direkt auf das Vereinskonto.

Sobald es wieder möglich ist, soll auch ein erstes eigenes Festival mit jungen Bands und Volksmusikgruppen veranstaltet werden. Als Zukunftsvision soll dieses einmal pro Jahr zusammen mit Partnern in allen Regierungsbezirken stattfinden. „Gemeinsam wollen wir die bayerische Identität, das Heimatgefühl und KünstlerInnen und MusikerInnen aus allen sieben Regierungsbezirken noch stärker in Bayern und auch über die Grenzen hinaus präsentieren.“ So heißt es auf der Vereins-Homepage.

Es kann Jeder Mitglied werden, der die bayerische Musik und Kultur fördern möchte. Hier gehts zur Homepage.
Die CD können Sie auf Spotify oder Amazon streamen.

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