Der Heldenkalender. Foto: MZ

Neuerscheinung

Einen Heldenkalender haben Cornelia Heinzel und Michael Lichtwarck-Aschoff in diesem Jahr produziert. Er punktet mit zauberhaften Zeichnungen und geistreichen, aberwitzigen Texten. Einige Restexemplare sind noch zu erwerben.

Voriges Jahr, so erzählt die Schlierseer Künstlerin Cornelia Heinzel, sei der Kalender schon im September ausverkauft gewesen, als ich vorsichtig nachfrage, ob man ihn denn noch kaufen könne. Deshalb habe sie dieses Jahr bedeutend mehr drucken lassen und so habe sie noch ein paar auf Lager.

Wer sich für skurille Texte und humorvolle Zeichnungen begeistert, der ist bei diesem Kalender richtig.

Heldenkalender Januar-Februar. Foto: MZ

Cornelia Heinzel ist nicht nur eine großartige Malerin, sondern fertigt auch fantasiereiche Illustrationen und Skulpturen. Erst kürzlich wurde sie zu einer Gemeinschaftsausstellung von Karikaturisten und Cartoonisten in die renommierte Galerie Bruckmühl eingeladen:

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Ihre Illustrationen auf Kalendern und Karten sind bekannt und beliebt. In ihrer Galerie am See in Schliersee leitet sie Workshops für Kinder und Erwachsene.

Cornelia Heinzel. Foto: Becky Köhl

Ihr Bruder Michael Lichtwarck-Aschoff hat sich nach seiner Pensionierung der Schriftstellerei gewidmet. Der Professor für Anästhesiologie und Intensivmedizin befasst sich dabei insbesondere mit naturwissenschaftlichen Themen.

Sein letzter Roman „Robert Kochs Affe – Der grandiose Irrtum des berühmten Seuchenarztes“ ist eine spannende Geschichte über das Leben einer Ikone, die aber gar keine war, wie der Autor durch akribische Recherche herausgefunden hat.

Michael Lichtwarck-Aschoff. Foto: F. Mirko Markic

Der Nobelpreisträger führte demnach in Afrika medizinische Experimente an Menschen durch, die durch die Tsetsefliege an der Schlafkrankheit erkranken und in Lagern isoliert werden.

Michael Lichtwarck-Aschoff schrieb das Buch vor der Pandemie, es erschien aber punktgenau zu einer Zeit, als das Robert-Koch-Institut tagtäglich in den Nachrichten zitiert wurde. Schlagworte wie Hygienemaßnahmen, gesunder Überträger, Spreader, aber auch Irrtum und Verantwortung des Wissenschaftlers, all das sind Themen des Buches.

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In ihrem Heldenkalender verbinden die Geschwister Texte zum Zeitgeschehen mit humorvollen Zeichnungen. Michael Lichtwarck-Aschoff hat bei den Zitaten Anleihe bei berühmten Personen wie Henrik Johan Ibsen, Dieter Hildebrandt, Thomas Brasch oder Heywood, Woody Allen genommen und sie mit eigener spitzer Feder ergänzt.

Heldenkalender Juni-Juli. Foto: MZ

Cornelia Heinzel zeichnet vorwiegend Kühe, aber auch anderes Getier mit sehr menschlichen Zügen, in köstlichen Posen und in passender Ausstaffierung.

Mir gefällt besonders der Text vom Dezember, weil er eine Plattitüde karikiert, die immer und überall verbreitet wird. Ursprung ist ein jüdisches Sprichwort: „Siehste – wollten alle Menschen an einem Strang ziehen, würde die Welt umkippen.“ Und ganz zum Schluss kommt auch noch der Bundeskanzler zu Wort.